POV: KAI
„wir müssen los" schrie mir Jule von unten zu. Ich war grade noch dabei, meine Haare zu stylen, was nicht so gut klappte. Egal. Dann sind sie eben zerzaust.
Ich kam zu ihm nach unten gerannt.
Wir stiegen gemeinsam ins Auto ein.
Ich konnte meine Augen nicht von ihm lassen. Er sieht so perfekt aus, bei allem was er macht.
„mein Pulli steht dir wirklich gut" zwinkerte ich ihn an. Er errötete etwas.
„sorry, dass ich den angelassen habe ich hoffe das ist nicht schlimm" murmelte er.
Warum denn schlimm? Ich liebe es ihn mit meinen Klamotten zu sehen.
„das ist alles andere als schlimm." antwortete ich nur schnell.Die Fahrt ging los. Ich liebe es, Zeit mit ihm zu verbringen, selbst wenn es eine ätzende Autofahrt ist. Wir hörten deutschrap, und ich konnte mich nicht hindern, ihn zu filmen und in meine Story zu packen.
Er sang mit, und fühlte das Lied richtig.
Nebenbei redeten wir über belanglose dinge.
Trotzdem merkte ich, wie mit der Zeit meine Nervosität immer größer wurde.
Was wenn sie mich doch nicht akzeptieren?
Vielleicht denken sie ich bin nicht der richtige für ihn?
Als könnte Jule Gedanken lesen, legte er sanft seine Hand an meinen Oberschenkel.
„Alles wird gut, mach dir nicht so nen grossen Kopf darüber. Ich bin doch bei dir." beruhigte er mich, während er zeitgleich meinen Oberschenkel streichelte.
Alleine mit dieser Geste, beruhigte er mich enorm. Er hat recht, alles wird gut.
Es geht ja hauptsächlich sowieso um jule.
„Hast du denn keine Angst?" fragte ich zögernd. Ich hoffe, dass ich nicht zu aufdringlich bin.
„naja, nervös bin ich schon, aber du bist ja bei mir. Außerdem bin ich mir relativ sicher, dass sie uns beide akzeptieren werden." antwortete er gelassen.
Irgendwie weird, dass ich aufgeregter bin als er. Ich bin aber immer so.
Ich überdenke immer alles.wir parkten in der Garage, und drückten dann auf die hausklingel. Schon oft war ich bei den Brandts, ich kenne mich hier sehr gut aus.
Jannis öffnete lächelnd die Tür, und fiel uns beiden um die arme.
Ich mag ihn echt gerne, er ist ein toller Freund.
„Kommt rein in die gute stube" zeigte er mit seinen Händen hinein.
Danach begrüßten wir noch seine Eltern und jascha. Diese Familie war so toll.
Ich liebe sie wirklich.
„Habt ihr Hunger mitgebracht?" fragte Jules Mutter. Der Spruch hätte auch von meiner kommen können.
Wir beide nickten eifrig und setzten uns dann an den Tisch.Ich nahm neben Jule Platz.
Zum Essen gab es Lasagne. Ich habe sie schonmal bei ihnen gegessen, und sie war hervorragend. Jule hat dieses kochtalent auf jeden Fall nicht geerbt. Leider.
Wir nahmen uns alle ein Stück.
„Soo, Kai, schön dass du wieder mal hier bist. Wir haben dich alle vermisst. Wie geht es dir in London?" fragte mich Julians Mutter.
Fuck. Soll ich jetzt sagen, dass ich hierher ziehe? Nein, das geht nicht. Scheisse.
Panik breitete sich in mir aus.
Julian nahm meine Hand unterm Tisch. Er merkt, wenn ich nervös bin. Er streichelt sie sanft mit seinem Daumen.
„Ich freue mich auch, endlich mal wieder bei euch zu sein. Habe euch auch unendlich vermisst. Naja, ich mag London schon aber irgendwie fühle ich mich in Deutschland wohler." reimte ich mir Zusammen. Wenigstens nicht gelogen. Ich hoffe ich habe nicht zu viel gesagt.
„Aber drüben hast du doch alles? Was ist mit soph? Und du spielst dort ja auch." löcherte mich jascha aus.
Soph. Stimmt.
Davon wussten alle noch nicht.
„Also von Sophia hab ich mich vor einem Monat ungefähr getrennt. Und ja, das stimmt, aber bin nicht so zufrieden bei Chelsea wenn ich ehrlich bin." gab ich zu.
Jascha machte große Augen, als ich das mit soph ansprach.
„Tut mir leid Bro, wusste ich nicht" schenkte er mir einen mitleidigen Blick.
„Wie gehts dir damit?" fragte mich jannis.
„Erstmal kein Problem, jascha, konntest du ja nicht wissen. Mir geht es erstaunlich gut, jule war die ganze Zeit für mich da." lächelte ich ihn an.
Sein Griff an meiner Hand wurde fester. Er schenkte mir ein Lächeln zurück.
Sein Vater gab uns einen wissenden Blick.
Scheisse. Hat er was gemerkt?Wir redeten noch über andere Themen. Diese Familie hat mein Herz. Sie ist so verständnisvoll und nett. Ich mag jeden einzelnen so gerne. Inzwischen hatten wir alle auch schon aufgegessen.
Ist jetzt der richtige Zeitpunkt?
Ich drückte Jules Hand ganz fest.
„Ich ehm- wollte noch was sagen." stotterte Julian vor sich hin.
Ich streichelte immer weiter, um ihn zu beruhigen. Er atmete tief ein und aus.
„Also...eh- ich- also ich bin bisexuell und bin mit Kai zusammen." sprach er schlussendlich zögernd aus.
Alle Blicke ruhten auf uns. Wir haben es geschafft. Jetzt weiß es die Familie.
Julians Mutter klatschte sofort. Die anderen stiegen alle mit ein.
„Oh Gott, ihr süßen, ich wünsche euch nur das beste, hab ich's doch gewusst!" sagte sie euphorisch.
Hä? Wie?
„Wie du hast das gewusst?" sah ich sie verwirrt an.
„Leute eure Blicke...da kann man sich das nur denken. Ihr schaut euch so verliebt an junge ist ja schlimm." quatschte jascha dazwischen.
Ich und Jule fingen an zu lachen.
„Nein, Spaß bei Seite, viel Glück euch beiden." schob er noch hinterher.
„Von mir auch, ich weiß, dass du meinen Sohn glücklich machst, Kai." fügte Jules Vater noch dazu.
Jannis wusste von dem ganzen ja schon, weswegen er uns einfach nur anlächelte.
Puh, es ist geschafft. Es war wirklich einfacher als gedacht, auch wenn ich unfassbar nervös bin.
Die Familie hat toll reagiert.„Soll ich auch sagen, dass ich zu dir ziehe und wechsel?" flüsterte ich fragend in sein Ohr.
„Wenn du bereit dafür bist, jederzeit." lächelte er mich an.
Okay. Jetzt oder nie.
Ich räusperte mich kurz, und begann dann zu sprechen:
„also, ganz kurz noch...ich werde zu Julian ziehen und auch nach Dortmund wechseln."
Geschockte Blicke lagen auf mir.
„Viel glück!!" schreiten alle vier synchron.
„Ihr seid ja wirklich zuckersüß!" staunte Julians Mutter noch. Sie ist die süßeste hier. Sie ist so supportend.
Egal, was ihr Sohn macht, sie unterstützt ihn. Mich sieht sie auch etwas als Sohn, hatte sie mal gesagt.
„Küsst euch doch jetzt" forderte uns jannis auf.
Sofort stieg mir Röte ins Gesicht.
Wirklich? Ich blickte ihn an. Er nickte nur sanft.
„Jetzt tut mal nicht so, als ob ihr noch nicht geküsst habt." unterbrach jascha uns.
Wenn der bloß wüsste, was wir schon gemacht haben...
Ich drückte Jule einen kurzen Kuss auf die Lippen. In ihm steckte so viel Erleichterung. Alle applaudierten.
Ich fühle mich hier so wohl.Obwohl ich gerne noch geblieben wäre, war es nun wirklich Zeit zu gehen.
Wir verabschiedeten uns, und fuhren wieder nachhause.
„Schau, haben wir's doch geschafft!" erinnerte mich mein Freund.
Er hat recht, so wie meistens.
„Stimmt. Danke, dass du mich so beruhigt hast." lies ich ihn noch wissen.
„Kein Ding...für dich doch immer, mein Engel." schmeichelte er mir.
Engel?? Gewöhnungsbedürftig. Wenn dann ist er der Engel. Er hat blonde Haare. Egal, der Wille zählt, und der war süß.
Ich drückte ihm einen leichten Kuss auf die Wange, vorauf er anfing zu strahlen.
Dieses strahlen lässt meinen ganzen Bauch kribbeln. Diese süßen Grübchen, die sich da bilden. Er ist einfach zu perfekt.Zuhause angekommen, legten wir uns direkt ins Bett. Wir konnten unsere Müdigkeit nicht umgehen. Ich meine, heute war ja auch viel los. Schon so früh auf den Beinen, dann rumgemacht und dann noch zu seiner Familie gefahren.
„Danke für den Tag" bedankte ich mich nochmal. Alles mit ihm war wunderschön.
„Kann ich nur zurückgeben, danke Harvey." kuschelte er sich an meine Brust.
Ich kraulte seine Haare etwas, worauf er zufrieden seufzte. So wie jedes Mal eben, aber ich liebe es.
„Gute Nacht kleiner, ich liebe dich" verabschiedete ich mich noch, bevor ich in meinen Traum aufwachte.
Ich hörte nur noch ein „Ich dich mehr" murmeln.sehr süß sind die beiden<3
hoffe es hat euch gefallen!!

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meant to be || bravertz ff
RomanceKai und Julian haben sich seit leverkusen nicht mehr gesehen. Im november stand Julian aber im Kader der deutschen Nationalmannschaft und trifft somit das erste mal seit Jahren wieder auf kai...wenn sie dort nur schon gewusst hätten, wie sehr sie si...