POV: JULE
heute ist es soweit, heute würde er mich wieder verlassen. Ich will nicht ohne ihn hier sein. Es hört sich so übertrieben an, wenn ich sage, dass ich ihn jetzt schon vermisse, aber es ist leider die Wahrheit.
Traurig packte er grade seine Koffer.
Ich schaute ihm nur in Gedanken vertieft zu. Ihm fiel das ganze auch schwer.
Ich meine, wir sehen uns ja relativ bald wieder, aber trotzdem sind wir so weit entfernt. Wir leben in unterschiedlichen Ländern...
Ich hoffe wirklich, dass das alles reibungslos klappt, und Kai so schnell wie möglich hier her ziehen kann und dann auch zum bvb wechselt.
Ich habe keine Ahnung, wie lange sowas alles dauert, aber ich hoffe einfach nicht allzu lange.Anscheinend war Kai fertig mit dem Koffer packen. Er fuchtelte mir nämlich mit den Händen vors Gesicht.
Ich erschrak etwas.
„Man Jule, über was denkst du nach? Ich kann dich so nicht sehen" fragte er mich mitleidig.
ich zuckte mit den Schultern.
„darf ich?" deutete er auf meinen Schoß.
Ich saß im Moment auf dem Bett.
„du darfst wann immer du willst, harvey" antwortete ich schnell, und so emotionsgeladen wie es geht. Irgendwie gelingt mir das nicht so gut. Nichts mehr kann meine Stimmung retten.
Er setzte sich auf meinen Schoß.
Unsere Augen trafen sich. Ich konnte in seinen Überforderung erkennen.
Oh man, ich muss mich ja auch mal in seine Lage reinversetzen. Er opfert alles für mich. Er zieht weg, und wechselt sogar seinen Verein. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, mehr als glücklich.
„hey, harvey...bitte hab keine Angst, ja? Alles wird gut. Wir schaffen das beide. Auch wenn das alles grad etwas viel ist, bin ich mir zu hundert Prozent sicher, dass wir zusammen da durch kommen. Und wenn wir erstmal fertig mit dem ganzen Kram sind, können wir uns glücklich schätzen, und uns ausleben. Wir haben dann eine eigene Wohnung. Wir stehen wieder zusammen auf dem Feld. Jeden Tag wachen wir nebeneinander auf. Aber zuerst muss die Arbeit, dann das Vergnügen." versuchte ich ihm etwas diese Angst oder eher Überforderung zu nehmen. Er strich mir immer etwas über den Rücken, was mich unglaublich beruhigte.
„du bist der beste" küsste er mich nur.
Ich lächelte ihn an.
„und zu dir, Jule. Ich bin auch der Meinung, dass wir das zusammen schaffen. Ich schreibe dir jeden Tag und wir können auch telefonieren. Es wird sicher nicht so schlimm wie du denkst." sprach er mir aufmunternd zu.
Tatsächlich klappte es etwas.
Er hatte recht. Ich sehe es ein.
„Trotzdem vermisse ich dich jetzt schon." gab ich ehrlich zu.
„und ich dich auch, deswegen lass uns jetzt noch die eine Stunde genießen." antwortete er nur, und kuschelte sich fest an mich.
„Ich werde deinen Duft vermissen, kleiner" flüsterte er in meine halsbeuge.
„Du hast doch ganz viele pullis von mir" küsste ich ihn kurz.
Er nickte nur, und kuschelte sich wieder eng an mich.
Wie soll ich das bloß ohne ihn schaffen?Wir standen außerhalb vom Flughafen.
Ich stieg noch aus, um seinen Koffer rauszuheben. Ich merkte, wie sich Tränen in meinen Augen sammeln. Scheisse. Ich bin so peinlich und überdramatisch. Wir sehen uns doch bald wieder...
Vorallem kann ich jetzt hier nicht weinen, wir stehen neben einem Flughafen, und sind zwei Profifußballer. Wenn das mal keine Schlagzeilen gibt.
Ich schaute nach oben, und atmete kurz durch. Nicht weinen, nicht weinen.
Ich wurde in eine enge Umarmung gerissen. Ich werde diese Nähe nicht mehr spüren können und das schon in wenigen Minuten.
„Ich werde dich vermissen, schatz." flüsterte er. Schatz? Neuer Spitzname?
Eigentlich so kitschig, aber trotzdem süß.
„Schatz?" Lachte ich kurz etwas.
„du bist halt meiner" kraulte er meinen Hinterkopf, während wir immer noch in der Umarmung blieben.
„Ich will dich küssen." stellte er fest.
„Ich will dich auch küssen" bejahte ich.
„Aber wir können nicht, das Risiko ist hier viel zu hoch." schob ich traurig hinterher.
Er löste sich von mir, und zog seine north face Jacke aus. Es ist eisig kalt? Warum?
Verwirrt schaute ich ihn an.
Er legte die Jacke über unsere Köpfe, sodass man von den Seiten nichts sah.
Ich musste lachen.
„Jetzt küss mich endlich." forderte er mich auf.
„Nichts lieber als das." kam ich seinen Lippen näher, bis er sie schließlich vereinte.
Unser letzter Kuss. Abschiedskuss, könnte man sagen.
Wir lösten uns wieder.
„Ich muss wirklich los, aber ich schreib dir." Zog er sich wieder die Jacke an.
„Ich liebe dich, harvey." schrie ich noch von der Ferne.
„Ich dich auch" hörte ich noch, als er sich zu mir umdrehte.
Jetzt war er weg. Mitten in diesem Flughafen.Gekränkt kam ich zuhause an.
Was soll ich jetzt die ganze Zeit machen?
Klar, in zwei Tagen beginnt wieder das Training, aber bis dahin kann ich doch nicht nur zuhause rum hängen. Mit Kai habe ich das zwar hauptsächlich auch gemacht, aber mit ihm war es anders. So besonders. Alles mit ihm ist besonders. Wirklich alles.
Außerdem konnte ich mich jederzeit an ihn kuscheln. Schon jetzt fehlte mir seine Nähe.
Ich mag Nähe sehr gerne, aber nur von bestimmten menschen. Menschen denen ich vertraue. Das sind ganz wenige, und Kai ist da an erster Stelle.
Mit ihm hatte ich mein erstes Mal...also..das erste mal mit einem Mann zumindest. Ich vertraue ihm sogar am aller meisten. Nichtmal meiner Familie vertraue ich mehr.
Es fühlt sich wunderschön an, so eine Person zu haben. Er ist eben meine Person. Und ich bin seine.
Wir gehörten zusammen.Einige Zeit saß ich einfach nur da, und dachte über Kai nach. Wirklich schlimm, wie fasziniert ich von ihm bin, und wie sehr ich ihn schon vermisse.
Ich schaute kurz auf mein Handy, und erkannte sofort eine Nachricht von Kai.
„mannnn juli ich vermisse dich so☹️"
Oh, also geht es ihm doch nicht anders.
Irgendwie süß.
„Ich dich noch mehr harvey. Seit ich zuhause bin denke ich an dich, und ich lüge wirklich nicht." tippte ich ein, und erhielt sofort eine Antwort.
„du bist der süßeste" erschien auf meinem Bildschirm. Mein herz fing wieder an zu klopfen.
Julian. Es ist nur eine Nachricht. Hör auf.
„wann landest du?<3" fragte ich interessiert.
„naja, noch so nh Stunde ungefähr.:(„Fing er seinen Satz an.
„Am liebsten würde ich direkt wieder umdrehen." schrieb er noch hinterher.
„Aller Anfang ist schwer, harvey."Aller Anfang ist schwer.
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meant to be || bravertz ff
RomanceKai und Julian haben sich seit leverkusen nicht mehr gesehen. Im november stand Julian aber im Kader der deutschen Nationalmannschaft und trifft somit das erste mal seit Jahren wieder auf kai...wenn sie dort nur schon gewusst hätten, wie sehr sie si...