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was hat er vor? Warum will er jetzt, dass ich mit ihm in den Regen gehe und tanze? Und warum hat er mich deswegen aufgeweckt? Tausende Szenarien spielten sich in meinem Kopf ab. Ich habe keine Ahnung was gleich passieren wird. Ich kann doch gar nicht tanzen? Das kommt mir alles so suspekt vor.
Ich zog mir meine Schuhe an, und meine Jacke. Kai zog mich an meiner Hand mit sich, nach draußen in meinen Garten.
Es regnete nicht stark.
„Und jetzt?" fragte ich verwundert?
„bitte verbring den Moment einfach mit mir, jule." bittete er mich. Was passiert jetzt denn? Mit was muss ich rechnen?
Kai stellte eine Musikbox auf. Es ertönte eines meiner und auch seiner lieblingslieder. Wir hatten immer den selben Musikgeschmack, eigentlich war es immer deutschrap, aber auch traurige Musik.
Ich weiß noch genau wie wir dieses Lied am Abschied von Leverkusen gehört hatten. Es bringt so viele schöne Erinnerungen mit sich.
Home, Von edith whiskers.

Er nahm meine Hände in die Hand und schaute mir in die Augen. Der Regen prasselte immer wieder auf uns. Seine Haare waren schon leicht feucht.
„Girl I've never loved one like you" erklang aus der musikbox.
Ab diesem Moment nahm er mich fest in die arme. Ich erwiderte die Umarmung.
Sein Kopf vergrub er in meiner halsbeuge. Es war ein wunderschöner Moment. Ich weiß selbst nicht warum, aber es fühlte sich perfekt an. Alle unsere Sorgen waren in dieser Umarmung, und würden genau jetzt verschwinden. So fühlte sich es an, wenn man es beschreiben müsste, auch wenn es nicht einfach ist.
„Oh home, let me come home
Home is whenever I'm with you"
Mein Herz fing an wie wild zu schlagen. Er hatte nicht ohne Grund diesen Song ausgewählt.
Ich bemerkte wie es leicht feucht an meiner halsbeuge wurde. Es war nicht der Regen. Es war Kai. Ich klopfte ihm auf dem Rücken. Ich bin auch sehr emotional, und muss mir auch ein paar Tränen verdrücken. Ich weiß selbst nicht was das hier grad ist, aber es fühlt sich so befreiend an. Ich will für immer in dieser Position verharren.
Verdammt, ich liebe diesen Mann.

Der Song war zu Ende. Wir lösten uns von einander. Ich schenkte ihm ein liebevolles und sanftes Lächeln. Er nahm meine Hände wieder, wie am Anfang.
„Juli?" begann er zu sprechen.
ich nickte.
„Ich weiß nicht, wie ich auf diese Situation hier grad gekommen bin, aber ich wollte dich was wissen lassen, ja?" fuhr er fort.
Was kommt jetzt? Mein Herz schlägt so schnell wie noch nie.
„Harvey, was ist los?" versuchte ich ihm zu helfen. Ich bin echt gespannt was jetzt kommt.
„Also, ich würde verstehen, falls du jetzt nicht mehr mit mir befreundet sein willst, aber ich kann es nicht länger verstecken."
sagte er und machte dann eine kurze Pause. Ich streichelte seine hände, um ihn zu beruhigen.
„Seit wir uns in dem Trainingslager wieder gesehen haben, geht es mir besser als jemals. Auch, wenn ich eine Trennung hinter mir hatte. Du machst mich so glücklich, julian. Deine Berührungen machen mich wahnsinnig. Ich möchte nicht mehr meine Gefühle für dich verstecken. Ich weiß, dass du warscheinlich noch nicht bereit dafür bist, und das rumgemache mit mir warscheinlich ohne Bedeutung war, aber ich habe mich in dich verliebt, jule.
Ich liebe dich, Julian" kam es leicht zitternd aus ihm.
Ist das hier ein Traum? Ist das wirklich grade passiert? Oh mein Gott. Mein bester Freund hat auch diese Gefühle für mich? Mein Bauch fing wieder an zu kribbeln, aber diesmal in einem Maße, das ich noch nie verspürt habe. Mein bester Freund hat mir seine Liebe gestanden.
Er sah mich erwartungsvoll und unsicher an.
„Verdammt, ich liebe dich doch auch, Harvey. So viel mehr als du denkst." sagte ich nur, nahm seine Wangen in meine Hände, und drückte dann sanft meine Lippen auf seine.
Dieser Kuss war voller Bedeutung. Er war nicht so wie die letzten Male.
Er war sanft, und mit so vielen Emotionen. Ein Feuerwerk explodierte in mir. Seine weichen Lippen das erste mal auf meinen, mit dem Wissen er meint es wirklich so, und liebt mich. Ich möchte nie mehr zurück, aber trotzdem löste ich mich dann. Er grinste so breit wie noch nie, und ich konnte auch nicht aufhören zu strahlen.
„Lass uns reingehen." unterbrach er die angenehme Stille. Ich nickte und folgte ihm ins haus.

Wir zogen unsere Schuhe und Jacken aus, und legten uns wieder auf das Sofa.
Es fühlt sich unfassbar gut an mit ihm, auch wenn ich es noch gar nicht ganz realisieren kann. Immer noch konnte ich mein Strahlen nicht stoppen, aber ihm ging es nicht anders.
Ich kuschelte mich wieder an ihn. Der Gedanke, dass ich ihn jetzt für mich ganz alleine habe, und immer mit ihm kuscheln kann wann ich will, lässt mich schmunzeln. Endlich.
„Endlich kann ich dich meins nennen." schaute ich ihn liebevoll an. So lange habe ich darauf gewartet.
„ich bin so froh, dass du genau die selben Gefühle hast. Ich habe wirklich so Angst gehabt, aber du hast sie mir mit deiner Anwesenheit wieder genommen. Bei dir fühle ich mich so wohl und sicher. Ich will dich wirklich nie wieder verlieren." flüsterte er schon fast.
Mein Bauch verspürte wieder tausende Schmetterlinge. Er macht mich verrückt, aber jetzt kann ich es wenigstens zugeben.
„Mich wirst du sowieso nicht mehr so schnell los. Jetzt hast du mich an der Backe." stellte ich fest. Er weiß worauf er sich einlässt.
Ich bin extrem eifersüchtig, und brauche Nähe.
Ich kann auch mal nervig sein, aber das weiß er ganz genau.
Allgemein glaube ich, dass er sogar derjenige ist, der mich am allerbesten kennt. Schon so viele Jahren haben wir miteinander verbracht.
„Dich will ich auch gar nicht mehr loswerden, glaub mir. Ich kann nie genug von dir haben." lächelte er mich an. Ich bin wirklich froh, dass er genauso fühlt. Lange Zeit dachte ich, ich bin der einzige.

„bekomm ich deinen hoodie?" fragte er mich noch, als ich mir meine Zähne putzte.
„natürlich harvey, jetzt kannst du so viele von mir haben, wie du willst." murmelte ich, wegen der Zahnbürste in meinem Mund.
Seine Augen funkelten vor Freude. Er schaute mich glücklich an, und nahm direkt einen schwarzen hoodie aus meinem Schrank.
An den Anblick könnte ich mich gewöhnen. Er mit meinen Klamotten. 
Ich spülte meinen Mund aus, und stellte mich dann vor ihn.
„Steht dir." schmeichelte ich ihm.
Ihm steht aber sowieso alles.
„dankeschön, kleiner." hauchte er, während er immer näher an meine Lippen rückte. Keine Sekunde später waren sie wieder vereint. Unser zweiter ‚richtiger' Kuss. Er war so sanft, und wunderschön. Ich kann nie genug von ihm und seinen küssen haben.
„lass uns schlafen." löste er sich.
Ich nickte ihm zu, und kuschelte mich an ihn ins bett.

Ich lies den Tag nochmal Revue passieren.
Er war jetzt also mein fester Freund. Heute früh habe ich es mir noch gewünscht, und noch am selben Tag wird es Wirklichkeit? Kaum zu glauben. Ich dachte immer, ich müsste es ihm gestehen. Aber er ist doch nur für eine Woche hier bei mir? Wie soll es danach weitergehen?
Ich brauche seine Nähe, und seine Berührungen. Ohne das, drehe ich wirklich durch.
Wem wollen wir das als erstes sagen?
In 2 Tagen ist das Treffen mit meiner Familie, wollen wir es da verkünden? Geht das ihm dann doch zu schnell?
Und wollen wir es öffentlich machen? Sollte ich jetzt nach London ziehen? Ich denke nicht, ich bin mit meinem jetzigen Wohnort recht zufrieden. Aber es ist auch zu viel verlangt, dass er zu mir zieht. Er möchte das alles bestimmt sowieso langsam angehen. Aber ohne ihn kann ich nicht?
So viele Fragen bildeten sich in meinem Kopf.
Morgen ist ein neuer Tag, um diese ganzen Unklarheiten zu klären.
Trotzdem schlief ich fest an meinen festen Freund gekuschelt ein.
Ich bin gespannt, was die Zukunft mit sich bringen wird. Ein neuer Lebensabschnitt fängt jetzt für mich an, ich war definitiv schon zu lange Single.

ENDLICH IST ES RAUS.
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen<3 bis jetzt denke ich mein emotionalstes Kapitel:o
könnt gerne kommentieren oder Voten<33

meant to be || bravertz ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt