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„du, jule?" legte ich meinen Controller weg, und schaute ihm in die Augen.
„hm?" legte er jetzt auch seinen zur Seite, und kam näher an mich gerutscht.
Sanft legte er seinen Arm um mich.
Sein Kopf an meiner Schulter angelehnt.
Er ist so anhänglich, und es ist so niedlich.
„du bist süß." sprach ich kurz aus, woraufhin er mir liebevoll zu lächelte.
Dieser Mann macht mich so glücklich.
Er gibt mir das Gefühl, geliebt zu sein.
„was ich aber eigentlich ansprechen wollte ist, dass ich meiner Familie gerne von uns erzählen möchte.
Ich habe das die ganze Zeit vor mich her geschoben, aber ich glaube langsam ist es Zeit. Sie sollen wissen, warum ich so glücklich bin." erklärte ich ihm, und fing an seine Haare zu kraulen, weil er das so liebt.

„klar, ich soll mit oder?" fragte er nach.
„Ja, ich finde das besser. Außerdem lässt du mich sicher fühlen. Wenn du dabei bist fühle ich mich allgemein wohler." antwortete ich sanft.
„natürlich komme ich mit. Ich weiß, dass du da etwas Angst vor hast, aber denk dran, dass ich immer zu dir stehen werde und selbst wenn sie es aus irgendeinem Grund nicht akzeptieren, werde ich sie umstimmen. Ich bin mir sicher, dass sie auch wollen dass du glücklich bist." sprach er mir aufmunternd zu.
Er hat wirklich recht, aber trotzdem habe ich Angst. Ich weiß gar nicht wie ich das ganze angehen soll.

„Am besten schreibst du ihnen und fragst wann du mal wieder zu Besuch kommen kannst. Erwähne halt einfach, dass ich mitkommen würde." schlug er vor.
„okay, mache ich. Danke kleiner." küsste ich seine Stirn. Er quiekte los.
Was war das denn?
Ich fing an zu lachen. Er ist so niedlich.

Schon ein paar Minuten später schrieb ich in die Familiengruppe. Sie werden sicher alle zustimmen, aber warscheinlich niemals denken, dass ich und juli zusammen sind. Ich habe wirklich Angst wie sie reagieren.
Was wenn sie uns nicht akzeptieren?
Was wenn sie mich nicht mehr mögen?
Vielleicht finden sie mich ekelhaft?
Panik breitete sich wieder in mir aus.
Ich weiß selbst nicht warum.
Irgendwas löst der Gedanke in mir aus.
Ich habe doch selbst keine Ahnung warum ich so denke.
Wir haben halt nie darüber geredet und es wäre eigentlich immer selbstverständlich, dass ich mit soph zusammen bin.
Wir waren immer das Traumpaar der Familie.
Jeder hatte uns unterstützt, und geliebt. Ich habe Angst, dass sie Juli nicht genauso gut aufnehmen.
Eigentlich habe ich auch ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, aber irgendwie auch nicht.
Über bestimmte Sachen kann ich mich nicht mit ihnen unterhalten.

Ich war in meiner eigenen Welt. Meine Gedanken und Gefühle reagierten über.
Ich merkte nicht viel, außer, dass ich anfing zu zittern und meine Atmung unregelmäßiger wurde.
Scheisse, was passiert denn jetzt?
Ist das hier eine Panikattacke?
Das hatte ich noch nie.
Jule meinte, er würde schnell duschen gehen und lies mich deswegen hier alleine auf dem Sofa.
Er ist bestimmt gleich bei mir.
Trotzdem breitete sich immer mehr Panik in mir aus.
Warum macht mein Körper solche Dinge? Was ist das hier?
Mir kamen die Tränen. Ich bin komplett überfordert, und weiß nicht wohin mit mir.
Schluchzend zog ich meine Beine an mich heran, und umschlang sie mit meinen Armen. Kann das hier bitte aufhören?
Ich kann nicht mal mehr klar denken.

Obwohl ich fast keine Geräusche wahrnehmen konnte, hörte ich wie Jule dumpf meinen Namen schrie.
Meine Augen suchten ihn, und fanden ihn auch. Er sieht geschockt aus.
Sofort setzte er sich neben mich, und nahm mich so gut es geht in den Arm.
Er fing an meine Hand zu nehmen, und drückte diese fest.
„Ich bin bei dir, harvey."
Das ist genau das, was ich brauche.
Er beruhigt mich unglaublich.
„ist doch alles gut, hm? Atme mal tief durch. Ich bin bei dir, schatz."
Langsam aber sicher kam ich wieder zu mir. Er lies mich nicht los.
Meine Atmung wurde wieder regelmäßiger, und meinen Tränen stoppten. Ich änderte meine Position, um Julian gegenüber zu sehen.
Er löste sich ganz langsam von mir.

„Geht es dir gut, harvey?" fragte er fürsorglich mit Tränen in den Augen.
Ich nickte. Mir geht es wirklich schon um einiges besser.
Ich zog ihn zu mir, damit er mich wieder halten konnte.
Er streichelte meine Wange, und drückte mir einen sanften  Kuss auf die Stirn.
Er hielt mich in seinen Armen, wie ein Baby, und streichte mir meine Tränen aus dem Gesicht.
Einige Zeit verweilten wir so, bis er schlussendlich das Wort ergriff.
„was war der Auslöser? Du kannst mit mir darüber reden, wirklich." fragte er zögerlich.

Ich weiß, dass ich mit ihm darüber reden kann. Wenn nicht mit ihm, mit wem sonst?
„naja, das ist wegen meiner Familie weißt du? Ich habe Angst, dass ich nicht akzeptiert werde oder so. Da kam jetzt einfach vieles zusammen, aber dass das so ausartet, hätte ich auch nicht gedacht.
Tut mir leid, juli." rechtfertigte ich mich.
Er musste mich jetzt so miterleben. Es tut mir so leid. Ich möchte mich gar nicht in seine Lage reinversetzen.
„Ach harvey. Ich weiß, es ist schwer aber mach dir nicht allzu viele Gedanken. Ich bin und werde immer für dich da sein. Bitte entschuldige dich nicht, du kannst da rein gar nichts für. Ich bin immer bei dir, ja? Vergiss bitte nie, dass ich dich über alles liebe." küsste er wieder meine Stirn. Er lässt mich so sicher fühlen.
„Ich liebe dich, juli." legte ich meine Hand an seine Wange, und kam seinen Lippen näher.

„küss mich doch." forderte er schmunzelnd. Keine Sekunde später waren sie endlich wieder vereint.
Ich liebe immernoch das Gefühl. Manchmal fühle ich mich wie 14, mit meiner ersten großen Liebe.
„Aber warum hast du eine Panikattacke bekommen?" harkte er nochmal nach.
Währenddessen kraulte er meinen Kopf durch.
„Ich weiß es selbst nicht. Es war auf jeden Fall kein schönes Gefühl, aber sobald du da warst ging es wieder. Du beruhigst mich immer sehr. Danke, kleiner." küsste ich ihn nochmal.
„Hoffen wir mal, dass das nicht nochmal vorkommt. Fress das bitte nicht alles in dich rein, sondern rede mit mir. Es wird alles gut, ich verspreche es dir." sprach er mir aufmunternd zu.
Ich vereinte schon wieder unsere Lippen. Ich kann einfach nicht genug von ihm haben, und das egal wann.
„sorry." entschuldigte ich mich. Ich muss aufhören damit. Ich bin wirklich nervig.
„hör doch auf, harvey. Ich liebe deine Lippen." schmunzelte er, und vereinte sie wieder.
„Warum sind wir so kompliziert?" lachte ich kurz auf.
„Keine Ahnung, so sind wir eben. Aber so sind wir auch perfekt." zuckte er mit den Schultern.



Vielleicht ein nicht so schönes Kapitel, sorry. Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.
Danke übrigens für die ganzen reads, kommentare & votes!!
<3

meant to be || bravertz ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt