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Zeitsprung 1 Woche später

„So Jungs ihr schafft das heute!!" motivierte uns marco Rose, als wir anfingen uns aufzuwärmen.
Heute wäre wieder mein erstes Spiel seit der Pause. Ich liebe den bvb, und bin echt froh in der Startelf zu sein. Ich hoffe wir können heute ein gutes Spiel liefern.
Ich zumindest werde alles dafür tuen.
Die letzten Male hatten wir viele up and downs. Das muss sich ändern.
Wir müssen konstanter werden.

Einige Minuten wärmten wir uns auf, bevor ich nochmal kurz aufs Klo ging und mein handy checkte. Kai hatte mir geschrieben.
„du schaffst das!! Ich verfolge das Spiel mit. Bin in Gedanken bei dir."
Okay, das ist zwar super süß, aber macht den Druck doch noch höher. Ich möchte heute wirklich alles zeigen was ich kann.
„danke harvey.<3" tippte ich noch schnell zurück, und sprintete dann aufs Feld.
Anpfiff. Auf ein gutes Spiel.

Die ersten paar Minuten waren ziemlich langweilig. Keine Torchancen, einfach nur den Ball hin und her passen.
Ich konnte mich noch nicht richtig zeigen, weil ich fast nie den Ball hatte. Irgendwie ist der Ball nie zu mir gekommen.
In der 30minute aber traf fürth. Scheisse.
Wie kann das sein? Wir müssen das wieder aufholen.
Als hätte Erling mich gehört, rannte er aufs Tor los, passte zu jude und tatsächlich ging der Treffer rein.
Ich umarmte mein team und jubelte.
Also kann's doch noch was werden.
Motivierter als davor, spielte ich weiter.

Halbzeit. Ich bin so kaputt.
„Jule du bleibst drinnen, ja? Du bist echt gut heute wir brauchen dich." lobte mich marco rose.
Ich strenge mich auch an, also freut es mich sowas zu hören.

Es geht weiter. Unser gegnerisches Team, scheint wohl auf motivierter zu sein. Dort wurden auch einige Spieler ausgewechselt. Wir schaffen das.

Minute 56. Ich sprintete mit dem Ball vor mir aufs Tor. Fast niemand war vor mir.
Ich passte zu Mo. Er passte zu mir zurück.
Scheiss drauf. Schiess einfach.
Ich pfefferte den Ball in die linke Ecke.
Es war kein Abseits. Ich habe ein Tor.
Warte, ich habe ein Tor? Oh mein Gott.
Ich liebe dieses Gefühl.
Die Fans gingen richtig ab. Ich suchte die Kamera, und jubelte hinein. Das ist für Kai. Er schaut grade zu, und freut sich bestimmt riesig für mich. Ich bin so stolz auf mich selbst.
Der ganze Verein sprang auf mich.
Lange habe ich dieses Gefühl vermisst.
Letzte Saison war echt nicht gut bei mir, aber ich hoffe ich kann jetzt etwas ändern.
Also steht es jetzt 2:1.
Ein Tor kann schon noch rein, meiner Meinung nach.

Wieder rannte ich aufs Tor. Neben mir war ein Gegner, der mich schon die ganze Zeit nervte. Doch als er mich am Shirt packte, und mich somit auf den Boden zog, zog ich schmerzerfüllt mein Gesicht zusammen. Scheisse. So ein idiot.
Er ist mir auf meinen Knöchel getreten.
Fuck, tut das weh. Ich hielt mir meinen Knöchel mit der Hand zu.
Das kann jetzt nicht sein oder? Fuck man.
Den Geräuschen nach zu urteilen, war es sogar im Strafraum. Dann ist es wenigstens ein Elfmeter. Hoffentlich.
Mo kam auf mich zugerannt und holte Hilfe. Immernoch tut es mir ziemlich weh. Sogar so weh, dass ich Tränen in den Augen hatte, und das bekomme ich echt selten.
„Ich muss runter" zischte ich den Sanitäter an. Oh man, er macht doch auch nur seinen Job.
Sie halfen mir vom Platz. Das Publikum klatschte. Hoffentlich ist das nichts ernstes.

Ich wachte In einem krankenhaus auf.
Was zum...? Warum bin ich hier?
Oh, stimmt. Aber war es so schlimm?
Ich erinnere mich nur noch, wie ich vom Platz getragen wurde. Ich hatte höllische Schmerzen.
Ehe ich mich richtig umsehen konnte, stürmte ein Arzt in mein Zimmer.
„Guten Morgen, Herr Brandt." begrüßte er mich. Ich nickte nur. Ich bin ein Morgenmuffel und kann so gespielte Fröhlichkeit am Morgen leider gar nicht ertragen.
„Also, wir haben gute und schlechte Nachrichten. Was von den beiden wollen sie zuerst wissen?" fragte er mich.
Ach komm, ist mir doch egal.
„Die schlechte." antwortete ich lustlos.
„Also, sie werden für eine Zeit aussetzen müssen. Ihr Knöchel ist deutlich angeschlagen. Sie bekommen jetzt Krücken. Die gute Nachricht ist aber, dass sie trotzdem heute nachhause können, wenn sie sich bereit fühlen. Es ist eben nur der Knöchel. Auf gar keinen Fall Sport treiben. Einfach ausruhen." erklärte er mir. Scheisse. Genau jetzt wo ich das Gefühl hatte, ich wäre in guter Form?
Wie soll ich das alleine aushalten zuhause? Ich verrotte doch. Vielleicht kann ja marco oder so kommen. Trotzdem peinlich. Ich will nur zu Kai.
Oh fuck, der macht sich bestimmt üble Sorgen.
„mhm okay, danke. Ja ich werde das zuhause schaffen." antwortete ich nach langer Zeit. Ich war viel zu sehr in Gedanken.
„Okay, super. Bald wird eine Sekretärin kommen mit Krücken." verabschiedete er sich. Als er aus der Tür verschwunden war, suchte ich sofort nach meinem Handy.
Es lag auf meinem „Nachttisch", wenn man das überhaupt so nennen kann.

13 neue Nachrichten von Kai. Hatte ich's doch gewusst. Der arme.
„du schaffst heute ein Tor!!"
„Schau, hab ich's doch gesagt!!!!:))"
„Ich bin so so stolz mein schatz<3"
„Du bist so gut!!"
„heute mit unter einer der besten beim bvb."
„Ich meins ernst, jule. Du bist Weltklasse"
„Ich bin so stolz"
„Oh mein Gott."
„Scheisse, gehts dir gut??"
„Das sieht gar nicht gut aus."
„Melde dich bitte bei mir!!:(„
„Ich liebe dich, Schatz."
„Ich mache mir so sorgen."
Ich kann mir gar nicht vorstellen, in seiner Position zu sein. Es muss schlimm sein. Er weiß ja gar nicht was jetzt mit mir ist. Er tut mir so leid.
Ich machte ihm eine Audio:
„hey harvey, nein alles gut. Also naja, unter den Umständen. Das tut mir ehrlich mega leid dass ich mich nicht gemeldet habe aber bin erst jetzt im Krankenhaus aufgewacht. Ich kann heute auch schon wieder nachhause aber brauche halt Krücken und muss für nh Zeit aussetzen. Keine Ahnung, wie ich das zuhause schaffen soll, aber ich bekomms schon hin. Mach dir keine Sorgen, wirklich. Ich liebe dich."
ich schickte sie ab und merkte wie er sofort online kam.
„Ohgott Jule dir geht es gut" schrieb er in Sekundenschnelle.
„ach man harvey es tut mir so leid dass ich mich nicht gemeldet habe" entschuldigte ich mich nochmal.
„Nein, hör doch auf. Du kannst doch gar nichts dafür? Du warst wirklich großartig gestern. Außerdem bin ich ja auch bald bei dir. Du schaffst das zuhause. Ich liebe dich auch:)" erklärte er mir.
Ja, noch ca. 4 Tage. Trotzdem weiß ich nicht wie ich das schaffen soll.
Ich muss wohl oder übel Marco anrufen.

„Marco?" begrüßte ich ihn übers Telefon.
„Jule! Gehts dir besser?" fragte er direkt.
„Ja, ich kann heute nachhause aber brauche Krücken. Wollte fragen ob du etwas bei mir bleiben kannst. Ich glaube der Haushalt mit Krücken ist nicht so einfach." fragte ich zögerlich. Das hört sich so zwanghaft an.
„Wenn du nicht willst ist es auch okay, keine Sorge" schob ich hinterher.
„spinnst du? Ich komme natürlich. Ich hol dich ab, ja? Bis gleich." legte er auf.
Marco ist bei sowas immer sehr strikt.
Er versucht im jetzt zu leben und möchte immer keine Sekunde an Lebenszeit verlieren. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte das auch. Trotzdem bin ich viel zu verkopft...


Oh oh...hoffentlich geht es ihm bald wieder besser:((
lasst gerne Feedback da<3
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meant to be || bravertz ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt