"Kommt Leute wir gehen ins Dorf und essen ein Eis", schlug Walze vor und sagte es so laut, dass ich es in meinem Zimmer auch hören konnte. "Ich komme gleich!", rief ich zurück und suchte nach meiner Strickjacke. Nachdem ich diese gefunden und angezogen hatte, lief ich zu den Jungs. "Gehen wir zu Fuß?", wollte ich wissen. "Nee. Wir fahren mit dem Fahrrad, Skateboard, oder was du halt hast", meinte Walze. "Ja, aber ich habe nichts, du Schlumpf." "Dann fahr halt bei Ottokar mit. Der hat ein Fahrrad." Das war jetzt nicht sein Ernst, oder? Nach ein paar Sekunden Stille, in der wir uns beide erwartend angestarrt hatten seufzte ich. "Okay." Dann würde ich halt bei Ottokar mitfahren.
Ich setzte mich auf den Gepäckträger von Ottokars Fahrrad und schon ging es los. Es war echt komisch dem Jungen vor mir so nah zu sein, aber ich hatte auch keine Lust runter zu fallen, also hielt ich mich natürlich an ihm fest. Wir düsten eine lange Straße entlang und Stephan war der erste, der unten ankam.
Im Dorf angekommen setzten wir uns an einen Tisch und Walze wollte bestellen gehen, kam jedoch nach ein paar Sekunden wieder. "Leute, der Hühnerstall ist da." Alle lehnten sich über den Tisch, um einen Blick auf sie erhaschen zu können. Ich entdeckte drei Mädchen. Zwei davon hatten blonde Haare, die andere dunkelbraune. Alle Jungs stöhnten genervt auf, aber sie sahen eigentlich ganz sympathisch aus. Aber aus irgendeinem Grund mussten die Jungs sie ja hassen.
"Wisst ihr schon?", fragte die Bedienung der Eisdiele, die zu uns an den Tisch gekommen war. "Ja, 6 mal im Becher. Schoko, Ingwer, Erdbeer, Chili, Pfefferminz und", Walze schaute fragend zu mir. "Schoko", meinte ich sofort. "Wie heißt das Zauberwort?", wollte die Frau wissen. "Simsalabim!", rief Stephan. Die Jungs lachten. Ich rollte mit den Augen. Seeehr lustig. Ich konnte hören, wie sich die Mädchen beschwerten.
Aufeinmal stand das braunhaarige Mädchen vor unserem Tisch. "Hallo, kann ich euch einladen?" "Warum?" "Als Friedensangebot." Alle Jungs fingen wieder an zu lachen. Ich schüttelte den Kopf und tritt Ottokar gegen das Schienbein. Er hörte auf und schaute mich böse an. Ich streckte meine Zunge raus. Während wir uns weiter gegenseitig ärgerten, ich war wesentlich kreativer, bemerkten wir gar nicht, dass das Mädchen schon wieder gegangen waren.
Wir saßen auf dem Brunnen und löffelten unser Eis. Mein Platz war neben Ottokar und Stephan. Ottkar schubste mich, sodass ich das Eis auf meinem Löffel verlor. Ich schaute ihn böse an und er schaute unschuldig zurück. Als Rache nahm ich mir ein Stück von seinem Eis und lächelte ihn ganz lieb an. Die Mädchen von vorhin kamen auf uns zu. "Macht mal ein bisschen Platz!", riefen sie. Die braunhaarige wollte sich zwischen Ottokar und mich setzen, aber wir blieben beide stur sitzen. Unser Krieg war noch nicht beendet. Sie gab sich anschließend mit dem Platz zwischen mir und Stephan zufrieden. Die anderen setzten sich neben Dampfwalze und Mücke.
"Hi, ich bin Bea und du?", sie lächelte mich etwas an. "Tahlia." "Warum bist du auf Schreckenstein? Ich meine du bist ein Mädchen." "Mein Onkel ist der Rex", erklärte ich. "Das sind übrigens Inga und Alina", ich drehte mich zu den zwei anderen Mädchen und lächelte sie kurz an. "Freut uns dich kennenzulernen", sagte Inga, "du mischt die Jungs bestimmt richtig auf." Ich schmunzelte.
"Alter Tahlia, freunde dich doch nicht mit denen an", meckerte Stephan. "Sie sind nett zu mir. Im Gegensatz zu dir", gab ich zurück. Er streckte mir die Zunge raus und verzog sein Gesicht. Ich kicherte. "Hat der einen Anfall?", fragte Alina. "Immer", sagte ich und die drei lachten. "Aber jetzt mal im Ernst. Ich finde dich total nett", meinte Bea. "Ja, ich euch auch." "Hast du Lust dich morgen mit uns zu treffen? Wieder hier und um die selbe Uhrzeit?", erkundigte sich Inga. "Ja, gerne."
"Pass auf, meine Schwester ist eine ganz üble", sagte Mücke. "Machst du mich schon wieder schlecht? Pass auf sonst erzähl ich von deinen Kuscheltieren", meinte Inga und spritzte ihn mit Wasser ab. "Hey!", er spritzte zurück. Wir mussten alle lachen. Und schon begann eine Wasserschlacht. Wir stiegen alle in den Brunnen und spritzten uns nass. Irgendwann war es den Mädchen zu viel und sie rannten aus dem Brunnen. "STOP!", schrie Inga. Ottokar und ich waren klitschnass.
In der Nacht wurde ich von lauten Geräuschen aufgeweckt. Was zum Teufel war das? Ich stand auf und rannte ins Zimmer der Jungs. "Jungs?", fragte ich, "habt ihr das gehört?" Ich konnte nicht lügen. Ein bisschen Angst hatte ich schon. Ich meine, deswegen war ich auch erst ins Zimmer der Jungs gerannt. Ottokar drehte sich Richtung Wand und murmelte irgendwas. Ich lief zu seinem Bett und war kurz davor in wach zu rütteln, als die Tür aufging.
Ich schnellte herum und sah Bea vor mir stehen. Bea? "Oh mein Gott! Hast du mich erschreckt." Sie lachte kurz. "Was machst du hier?", wollte ich dann wissen. "Wir rächen uns an den Jungs", sofort fing ich an zu schmunzeln. "Klingt toll." Auch sie lachte. Sie machte sich an den Schrank von Strehlau. War das eine gute Idee? Keine Ahnung. "Tahlia? Was machst du hier?", hörte ich Ottokars verschlafene Stimme fragen. Ach, jetzt wachte er auf? Ich stellte mich schützend vor Bea. "Ehm..ich konnte nicht schlafen und wollte schauen ob jemand wach ist", lügte ich.
Er nickte. "Aber ich gehe jetzt wieder ins Bett, also kannst du auch weiter schlafen." "Okay, gute Nacht." "Gute Nacht, Ottokar." Ich drehte mich zu Bea. "Woah, der hört ja auf dich", bemerkte sie und ich lachte leise, "die hören alle auf dich oder?" "Ottokar, Strehlau und Mücke ja, aber bei Stephan und Walze wird es schwieriger. Wenn ich sie genug nerve, knicken sie irgendwann ein." Wir lachten beide. "Danke Tahlia", sagte sie. "Kein Ding. Ich habe nichts gesehen." Ich ging in mein Zimmer und schloss die Tür. Hätte ich Bea aufhalten sollen? Keine Ahnung.
"Tahlia, wach auf!" Ich drehte mich zur Wand. "Lass mich schlafen", murmelte ich. "Nein, los. Wach schon auf!" Die Person zog mir meine Bettdecke weg. Wütend setzte ich mich auf und drehte mich um. Niemand klaute meine Bettdecke. "Was glaubst du-" Ich prustete los. Vor mir stand Stephan im Schlafanzug und mit grünen Haaren. "Alter, hör auf zu lachen!", zischte er. Ich lachte weiter. "..sorry..aber- das ist zu witzig." Genervt ging er aus dem Zimmer. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und holte meine Schuluniform heraus.
Danach ging ich zu den Jungs. "Morgen." Alle saßen im Schlafanzug auf ihren Betten. "Was ist denn bei euch los? Ist euer Mistkäfer gestorben?" Ottokar schaute mich verwirrt an. "Was für ein Mistkäfer?" "Na so, wie es hier immer stinkt.." "Haha witzig. Sag mal wieso hast du noch als einzige auf dieser Schule Klamotten?", wollte Stephan wissen. "Hä? Warum? Was ist denn mit euren los?" Es war viel zu früh dafür.
"Oh." Wir standen auf dem Flur vor den Schlafzimmern und blickten in den Innenhof. Alle Klamotten hingen an den Bäumen oder lagen auf dem Boden. "Das waren bestimmt diese Schlitzpinkler", beschwerte sich Mücke. Ich schaute ihn entgeistert an. Was hatte er da gerade gesagt? "Entschuldigung? Schlitzpinkler? Du weißt, dass ich ein Mädchen bin und genau hier, neben dir stehe." "Wie sollen wir die denn sonst nennen?", fragte Strehlau gereizt. "Ehm..wie wäre es mit Mädchen?" "Nee." "Vieeel zu langweilig." "Was? Nein!" "Okay, das wars. Euer ständiges rumgeheule geht mir echt auf die Nerven. Ich gehe frühstücken." Viel zu früh.
Kapitel 6!! Ich hoffe natürlich wieder, dass es euch gefallen hat. Das nächste Kapitel wird warscheinlich erst heute Abend kommen. Habt einen schönen Tag! :)
-Eli💐
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Tahlia auf Burg Schreckenstein
Fanfiction!! Wird gerade bearbeitet !! ( ✔︎: fertig überarbeitet) Tahlia wird ab jetzt auf Burg Schreckenstein leben. Doch wie schafft sie es als einziges Mädchen durchzuhalten? Wird sie Freunde finden? Werden aus Fremden Freunde? Aus Freunden Fremde? Oder a...