"Nicht Kraft zählt bei dem diesjährigen Sportfest, nein, sondern Geschicklichkeit und mentale Stärke. Beides Fähigkeiten in denen ihr den Schreckensteinern weit überlegen seid. Trotzdem bedarf es Ausdauer und Mut. Und um den Wettkampf zu gewinnen, werdet ihr in den nächsten beiden Tagen diszipliniert an euren Schwächen arbeiten. Und gewinnen!", kündigte die Horn an.
Es war ein knappes Jahr vergangen und ich hatte mich ziemlich gut auf dieser Schule eingelebt. Anfangs hatte ich noch sehr viel mit den Jungs unternommen, aber von Zeit zu Zeit wurde es zu ein paar Treffen hier und da. Jetzt standen die Kappelseespiele gegen Schreckenstein an und die Horn wollte unbedingt gewinnen. "Für Rosenfels!" "Für Rosenfels!", sagten wir alle im Chor.
"Wir müssen uns noch was für die Schreckis überlegen", meinte Inga, während wir uns umzogen, um joggen zu gehen, "so wie ich die kenne haben die auch einen Plan." Ich nickte zustimmend. "Zu 100%." "Was ist eigentlich mit dir und Ottokar? Seid ihr noch zusammen?", fragte Bea und schaute mich neugierig an. "Ja, wir schreiben und telefonieren. Aber irgendwie ist es immer weniger geworden. Ich habe geplant sie am Wochenende mal zu besuchen", erzählte ich. "Ihr seid ein tolles Paar", sagte Alina und ich musste schmunzeln.
Wir mussten den See entlang joggen und kamen jetzt am Steg an. Die Jungs saßen auf dem Geländer und aßen Eis. Ottokar drehte sich zu uns um und entdeckte uns als Erster. "Die Hühner, schaut mal. Und Tahlia!" Jetzt drehten sich die anderen auch um. "Hepp, hepp, hepp!", schrien sie. Bea zeigte ihnen den Mittelfinger und ich stoppte vor ihnen.
"Hey Tahlia!", begrüßten sie mich fröhlich. "Warum habt ihr euch nicht gemeldet?", kam ich gleich zur Sache. "Tut uns leid", murmelten sie. Ottokar gab mir einen Kuss, aber ich interessierte mich eher für den Becher voll Eis in seiner Hand.
"Boar, kann ich auch was haben?" Er gab mir seinen Löffel und ich nahm mir eine große Portion, die Ottokar mit einem Kopfschütteln kommentierte. Aber er hatte gelächelt! "Danke. Habt ihr ganz zufällig einen Plan für die Spiele gemacht?", fragte ich. "Was? Nein..wir doch nicht..", meinte Stephan. Ich zog eine Augenbraue hoch. Der konnte echt überhaupt nicht lügen. "Gut zu wissen", rief ich und rannte wieder zu meinen Mitschülerninnen, die mich verwirrt anstarrten.
Jetzt stand das Stand-up-paddeling an. Die Horn hatte mich, Bea und Inga ausgewählt. "Wir gewinnen mit dem Kopf", sagte unsere Direktorin und wir drei drehten uns um. Die Jungs kamen uns schon entgegen. Stephan, Ottokar und Walze traten für Schreckenstein an. Beim Vorbeigehen rempelten wir uns gegenseitig an, aber Ottokar war bei mir extra vorsichtig. Das brachte mich zum Lächeln. "Das ist kein ritterliches Benehmen, meine Herren!", hörten wir die Horn ihnen nach schreien.
"Alle Mannschaften auf ihre Position!", befahl der Rex. Die Jungs drehten sich kurz um. "Wir gewinnen das Ding Mädels", sagte ich entschlossen. "Fertig.." Es ertönte kein Laut. Nur unsere Mitschüler lachten. "Fertig!", rief mein Onkel erneut. Wieder kam kein Schuss aus seiner Waffe.
"Mann, was machen die da oben?", flüsterte Bea. "Männer können halt einfach nicht mit Waffen umgehen", entgegnete ich extra so laut, dass die Jungs es hören konnten und wir Mädchen lachten. "Wir sind Ritter!", schrie Dampfwalze, als würde das etwas ändern. Aufeinmal ertönte dann doch ein Schuss und wir rannten sofort los.
Wir liefen zu unserem Board und schoben es ins Wasser. Schnell, aber gleichmäßig, bewegten wir unsere Paddel von der linken zur rechten Seite unseres Boards. Die Schreckensteiner hatten einen kleinen Vorsprung. "Los, Mädels. Das schaffen wir!", schrie ich.
Aufeinmal schrie Ottokar auf und fiel ins Wasser. Wir lachten. Ihn hatten unsere versteckten Mitschülerninnen wohl als Erstes erwischt. Auch Walze wurde getroffen und fiel vom Board. Stephan hatte es schwer das Gleichgewicht zu halten und wir holten langsam auf. Jetzt paddelte er alleine weiter. Wir überholten ihn.
Wie aus dem Nichts tauchte neben uns eine Flosse auf. "Da ist ein Hai!", kreischte Inga. Verwirrt drehte ich mich zu ihr um. "Hier gibt es keine Haie!", schrie ich zurück. "Schau doch!" "Das sind die Schreckensteiner!" "Los, haut drauf", brüllte Bea. Wir fingen an darauf einzuschlagen und die Mädchen brachten das Board so zum Wackeln, dass ich ins Wasser fiel. "Scheiße", fluchte ich.
Auch meine Freundinnen fielen nach einem längeren Kampf runter. "Mann!", beschwerten wir uns. In dem Moment kam Stephan an uns vorbei gefahren. Bea schwamm los. "Los, schnapp ihn dir!", schrie Inga, während ich mich nach jemand bestimmten umschaute. Anscheinend schaffte es Bea ihn runterzuholen, denn er fing an zu schreien.
Ich schaute mich weiter um. Dann sah ich endlich Ottokar auf mich zu schwimmen. "Alter! Euer Trick war mies!", rief er. Aw. Er war schon süß, wenn er sauer war. "Aber euer? Als ob wir denken, dass das ein Hai ist!", schoss ich zurück.
Ich drehte mich um und sah, wie Bea und Stephan anfingen sich gegenseitig unter Wasser zu drücken. "Oh mein Gott", ich schüttelte den Kopf und legte meine Arme um den Hals von Ottokar.
Wir kamen uns gerade näher, als Stephan wieder auftauchte. Bea kurz danach auch. "Boar ist das ekelig", meckerte Stephan und wischte sich über die Lippen. "Du Arsch!", sagte Bea.
Ich schaute wieder zu Ottokar, der alles verfolgte. Er sollte mich einfach Küssen. Endlich schaute er zu mir. "Die haben sich-" "Ach, halt die Klappe und küss mich", murmelte ich und legte meine Lippen auf seine.
Er küsste mich zurück und legte seine Hände auf meinen unteren Rücken. Wir ließen voneinander ab, um uns danach gleich wieder zu küssen. "Ich habe dich ganz schön vermisst", sagte ich dann. "Ich dich auch", entgegnete Ottokar. Wir wollten uns gerade erneut küssen, als wir einen Knall hörten.
Schnell schauten wir nach oben und sahen, wie das Zeppelin des Grafen Feuer gefangen hatte. Es fing an sich zu drehen und wir starrten alle ungläubig in den Himmel. "Was zum-"
"Das ist ja ein sehr weit entfernter Verwandter", bemerkte ich, als mir die Jungs von dem Typen erzählten, der den Grafen vertrat. "Habe ich auch gesagt", meinte Ottokar lachend. Ich lächelte meinen Freund an. "Wie geht's dem Grafen eigentlich?", erkundigte ich mich. "Ich glaube der hat einen Riss in der Lunge, eine gezerrte Schulter und irgendein Trauma auf beiden Ohren", berichtete Dampfwalze. "Aua!" Die Tür wurde aufgerissen.
"Du hast Stephan echt geküsst?", schrie Inga. Schnell schaute ich auf und schüttelte den Kopf, um meinen Freundinnen zu signalisieren aufzuhören. "Ja. Ich weiß wirklich nicht warum, aber ich fand es eigentlich ganz schön..", meinte Bea. Alina wollte etwas antworten, doch ich räusperte mich.
Sie sahen mich fragend an. Ich zeigte langsam auf mein Handy. "Scheiße", murmelte Bea und ließ sich auf ihr Bett fallen. Ich schaute wieder auf mein Handy und sah 4 grinsende Jungs. Nur Stephan war rot geworden. "Leute, schaut mal was Jean macht!", schrie ein anderer Junge. "Wir sehen uns, Tahlia." "Bis dann, Jungs."
"Haben die alles gehört?", fragte Bea und ich nickte. "Och mann!" "Tut mir leid." "Was? Nein. Du kannst ja nichts dafür", ich schenkte ihr ein leichtes Lächeln.
Kapitel 17 :) Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel auch wieder. Vielen Danke für die ganzen Votes&Reads <3 Schönen Tag euch!!
-Eli💐
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Tahlia auf Burg Schreckenstein
Fanfic!! Wird gerade bearbeitet !! ( ✔︎: fertig überarbeitet) Tahlia wird ab jetzt auf Burg Schreckenstein leben. Doch wie schafft sie es als einziges Mädchen durchzuhalten? Wird sie Freunde finden? Werden aus Fremden Freunde? Aus Freunden Fremde? Oder a...