Im Speisesaal angekommen fand ich nur noch mehr wütende Jungs mit grünen Haaren und im Schlafanzug vor, die vor sich hin grummelten. Kurz nach meiner Ankunft wurden die Türen laut aufgestoßen. Herein spaziert kamen Ottokar, Stephan, Walze, Strehlau und natürlich auch Mücke.
Alle Jungs hauten auf ihre Tische, bis Ottokar ihnen ein Zeichen gab aufzuhören. "Und das Ketchup in unseren Schuhen!", rief er. "Und die Farbe im Shampoo!", kam es von Mücke. Alle fingen wieder an auf den Tisch zu trommeln. Genervt stand ich auf. Da wollte man einmal in Ruhe frühstücken. "Was hast du vor?", wollte Stephan wissen und versuchte mich wieder runterzuziehen. "Es ist mir zu laut hier drinnen." "Du hast leicht reden. Du bist ja die, der das alles nicht passiert ist!", schrie Walze. "Ja, weil ich nett zu ihnen bin", schoss ich zurück. Stephan zog erneut an meinem Ärmel und ich ließ mich widerwillig auf meinen Stuhl fallen. Ich verschränkte meine Arme und schaute ihn trotzig an.
"Die waren in unseren Zimmern, während wir geschlafen haben. Das muss man sich mal vorstellen!", schrie Ottokar erneut. "Ich komme auch immer in dein Zimmer während du schläfst", scherzte ich. Da zerstörten sie schon meinen schönen Morgen, bitte, dann konnten sie auch mit meiner schlechten Laune zurecht kommen. Ottokar drehte sich zu mir. "Wie bitte??" "Oh- das kam jetzt wohl falsch rüber. Ich- ist egal." Manchmal sollte ich wohl einfach mal meine Klappe halten.
Stephan stand nun auch auf. "Wenn die denken, sie können das so mit uns machen, dann werden wir ihnen das Gegenteil beweisen!" Und schon ging der Lärm wieder los. Innerlich brach ich in Tränen aus. "Zeigen wir ihnen, dass sie sich mit den Falschen angelegt haben!"
Der Rex ließ sich auch endlich mal blicken. "Guten Morgen", schrie er. Ich verschluckte mich an meinem Wasser, als ich den Schlafanzug an seinem Körper sah. "Gibt es Krieg?", fragte er, während er an mir vorbei ging und ich konnte mich bei seinem Anblick immernoch nicht zusammenreißen. Stephan rammte mir seinen Ellenbogen in die Seite. "Aua! Verdammt, man darf ja nichtmal mehr lachen."
"Nein, nur Rache", antwortete Ottokar meinem Onkel. Dieser drehte sich nun wieder um. 10 Sekunden der Stille vergingen. "Macht sie fertig." Die Lärmshow ging in die 4. Runde und ich wollte mich am liebsten selbst begraben. "Okay. Das wars. Ich bin weg, schönen Morgen euch noch meiner ist jetzt nämlich ruiniert", meinte ich und stand schnell auf. "Warte Tahlia!", riefen die 5 gleichzeitig und rannten mir nach.
"Mist." "Wie wärs mit Stinkbomben?" "Das muss wehtun." Wir saßen in der Folterkammer und dachten uns einen Plan aus. Naja, vielleicht sollte man lieber sagen, die Jungs dachten sich einen Plan aus. Ich saß nur auf dem Boden und war ziemlich an meinen Fingernägeln interessiert.
"Abführmittel ins Trinkwasser", schlug Mücke vor. "Wie willst du das bitte machen??", fragte Ottokar. "Wir haben gesagt, Auge um Auge, Zahn um Zahn." Schneiden konnte ich meine Nägel auf jeden Fall mal wieder.
"Willst du die Klamotten wegnehmen?" "Nein, nass machen", meinte Dampfwalze, "mit 'nem Feuerwehrschlauch. Da werden die so richtig weggepustet." "Ja, und wo kriegst du den bitteschön her?", wollte Stephan wissen. "Na, von der Feuerwehr." "Warum sollte die Feuerwehr die Rosenfelserinnen nass spritzen?", erkundigte sich Strehlau. "Ja, weil's brennt." "Wir zünden Rosenfels an. Tolle Idee", entgegnete Mücke. "Dann mach halt einen besseren Vorschlag."
Oder lackieren? In blau? Oder- "Tahlia, was meinst du?", fragte mich Ottokar aufeinmal. Fuck. "Was?" "Wie was? Hast du etwa nicht aufgepasst", Stephan schaute mich wütend an. Ich nickte langsam und sagte: "Da gibt's etwas, das ich euch noch sagen sollte.." Ich hatte mich schon die ganze Zeit davor gedrückt.
"Dann sag." Stephan war jetzt schon so unfassbar wütend. Wie sollte ich nach meinem Geständnis noch mit meinem Kopf auf den Schultern die Kammer verlassen? Aber ich konnte auch nicht einfach nichts sagen. Ich fühlte mich ja schon etwas schuldig.
"Naja also..gestern Nacht habe ich etwas gehört und bin zu euch ins Zimmer gegangen. Ihr wart aber alle am Schlafen, dann hat sich hinter mir die Tür geöffnet und vor mir stand Bea..als dann Ottokar aufgewacht ist habe ich Bea gedeckt. Und dann bin ich wieder in mein Zimmer gegangen.." Die Jungs schauten mich alle geschockt an. Oh oh.
"Wie bitte?", fuhr Mücke mich an. "Ja tut mir leid. Ich konnte ja nicht wissen, was die vorhaben." "Mann, und du deckst die auch noch??" Die Jungs hatten das Recht sauer zu sein. "Tut mir wirklich leid." Sie blieben kurz still. "Dann hilf uns jetzt wenigstens mit der Racheaktion", sagte Walze. "Nagut..", antwortete ich zögerlich. Ob das wohl gut ging?
"Ich hab's!", schrie Mücke, "in Rosenfels hat jedes Zimmer eine Sprinkleranlage." "Woher weißt du das?", fragte ich verwundert. "Na von meiner Schwester!", der war echt sauer, "wir müssen sie einfach nur auslösen." "Aber du kannst doch nicht einfach bei denen einmaschieren und die Sprinkleranlage auslösen", meinte Ottokar. Ich sprang auf und ging ein paar Schritte hin und her, während ich nachdachte. "Wir lassen es machen", sagte ich schließlich.
Jeder blickte zu mir. "Von wem?" "Von einer Drohne. Die fliegt dann mit einem Laser auf den Rauchmelder." "Mit einem Hexacopter", ergänzte Stephan meine Gedanken. "Gute Idee", Strehlau nickte mir zu. "Klingt gut." "Aber mit einer guten Kamera", sagte Ottokar. "Was für eine?", erkundigte ich mich. "Am besten eine mit einer aktiven FPV-Anlage. Mit mindestens 2,4 Gigahertz", erklärte Stephan. "Was auch immer das ist..", murmelte ich, "aber woher kennst du dich so gut aus?" "Seine Mutter arbeitet am Flughafen", erzählte Ottokar und wir fingen alle an zu lachen. "Hahaha. Genau."
"Stephan hat jetzt grüne Haare", teilte ich den Mädchen mit. Sie lachten. "Die anderen hat es nicht erwischt." Ich war gerade mit den Mädchen Eis essen, als ich einen Anruf erhielt. "Ottokar? Was gibt's?" "Tahlia, komm sofort nach Schreckenstein. Die Kamera ist da!!" Ich sprang auf. "Was? Wirklich? Okay, ich komme gleich." Ich schaute zu den sichtlich enttäuschten Mädchen. "Tut mir leid Mädels, aber das ist total wichtig." "Hast du etwa ein Date mit Ottokar?", wollte Inga wissen. Oh. "Ja, so in der Art." Sie fingen alle an zu schmunzeln. "Bis dann. Habt noch einen schönen Tag", rief ich und rannte los. Na hoffentlich waren die jetzt mit mir und Ottokar beschäftigt und nicht mit einer Racheaktion.
"Waren die Hühner sehr neugierig? Hast du ihnen etwas erzählt?", wollte Ottokar wissen. "Nicht, dass wir einen Racheplan haben", er atmete erleichtert aus, "aber sie denken jetzt vielleicht, dass wir zwei ein Date haben.." Sein Lachen verschwand schlagartig wieder. "Was?" "Sie haben unser Telefonat mitbekommen und für sie sah es so aus, als würden wir ein Date planen. Ich habe die Möglichkeit gesehen, sie abzuwimmeln und sie genommen", erklärte ich ihm. "Naja, besser als das sie über den Racheplan Bescheid wissen." Ich nickte zustimmend. "Das selbe habe ich auch gedacht."
"Kamera ist gelinkt", teilte Walze uns mit. "Geil." "Die Fernzündung hat auch Strom." "Tahlia?", fragte Strehlau plötzlich. "Hm?" "Wissen die Mädchen wo du steckst und was du machst?" "Nein." "Wie hast du das denn hinbekommen??", fragte Stephan neugierig. Wollte da etwa einer vom Profi lernen?
Ich schaute kurz zu Ottokar. "Naja..also sie haben mein Gespräch mit Ottokar mitbekommen und denken jetzt ich habe ein Date mit ihm..", erklärte ich ihnen vorsichtig und die Jungs fingen an zu lachen. "Was für eine Idee." Ottokar und ich lachten nun auch. "Ich habe halt improvisiert." "Ich glaube ab jetzt darfst du immer deinen Onkel anlügen, was wir machen", meinte Mücke. "Wenn ihr mir eine gute Vorlage liefert." Wir machten uns zurück an die Arbeit.
Das nächste Kapitel :) Wie findet ihr es, dass wir mit beiden Seiten befreundet sind? Ich finde es ganz gut. Aber wenn es darauf ankommt sind wir natürlich immernoch eine echte Schreckensteinerin :) Ich wollte mich bei euch auch noch für 100 Reads bedanken, das hat mich echt gefreut!! Und auch vielen Dank an alle, die immer fleißig voten. Ich wünsche euch allen einen schönen Tag oder eine schöne Nacht!!
-Eli💐
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Tahlia auf Burg Schreckenstein
Hayran Kurgu!! Wird gerade bearbeitet !! ( ✔︎: fertig überarbeitet) Tahlia wird ab jetzt auf Burg Schreckenstein leben. Doch wie schafft sie es als einziges Mädchen durchzuhalten? Wird sie Freunde finden? Werden aus Fremden Freunde? Aus Freunden Fremde? Oder a...