#20 Herzklopfen

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Wir düsen alle, den Weg nach Rosenfels. Stephan und Walze eilen voraus. "Was hat die denn gebissen?", frage ich und blicke zu Ottokar, der neben mir fährt. "Wir haben einen Plan", antwortet Walze. Oh Gott. Wir parken unsere Fahrräder und Mücke läuft ins Gebäude. "Mücke! Komm zurück. Da drinnen sind keine Jungs erlaubt. Wenn die Horn dich erwischt, bist du tot." Er ignoriert mich und läuft weiter. Die anderen Jungs wollen auch los spazieren. "Nein!", schreie ich. Sie drehen sich verwirrt um. "Ihr bleibt schön hier. Ich will euch beim Fest dabei haben. Ich hole sie." Sie nicken zustimmend und ich renne in das Internat.

Ich komme ins Zimmer gestürmt. "Leute! Mitkommen." "Was? Warum?", die Mädels mustern mich verwirrt. "Die Jungs sind da. Sie wollen euch wahrscheinlich zum Burgfest einladen." Sofort springen sie auf. "Wie sehe ich aus?", fragt Inga und stellt sich vor mich. Ich streiche ihr eine Strähne ihres blondes Haares hinters Ohr. "Perfekt." Sie schmunzelt. Bea und Alina betrachten sich im Spiegel. "Ihr seht auch wunderschön aus. Na kommt. Ihr wollt die Jungs doch nicht zu lange warten lassen."

Wir kommen am Eingang an. Alle Jungs schnappen sich ihr Mädchen und verschwinden mit ihnen. Jetzt sind nur noch ich und Ottokar übrig. "Wir sind alleine", bemerke ich. "Unglaublich", meint Ottokar. Ich nehme ihn an die Hand und ziehe ihn mit mir zum See. Wir setzten uns an den Steg und lassen unsere Füße über dem Wasser baumeln. Mein Kopf ruht auf seiner Schulter und sein Arm liegt um meinen Oberkörper. Wir genießen die Nähe.

"Tahlia", ich schaue zu ihm auf, "du bist das schönste, was mir je passiert ist." Ich fange an zu strahlen. "Ich liebe dich", flüstert er. Mein Herz rast. Er hat es gesagt. Er hat es wirklich gesagt. Tränen formen sich in meinen Augen. "Ich liebe dich auch." Er wischt mir meine Tränen aus dem Gesicht und ich ziehe ihn in einen Kuss. Wir schauen in die Augen unseres Gegenübers. In diesen braunen Augen könnte ich mich immer wieder verlieren.

"Ottokar?" "Hm?" "Ich habe da so ein Gefühl bei dieser ganzen Kuno Sache. Sei bitte ehrlich. Verheimlicht ihr mir etwas?" Er schaut bedrückt auf seine Hände, die aufgeregt mit einander spielen. Ich nehme seine Hände in meine. "Also..wir wissen noch nicht viel, aber er hat irgendwelche Geschäftsleute aus China auf die Burg eingeladen. Wir haben keine Ahnung was das bedeuten soll, aber der Rex hat uns versichert, dass alles in Ordnung ist", erzählt er mir. "Danke, dass du es mir sagst." Ich schaue auf meine Uhr. "OH fuck." Ich springe auf und nehme meine Schuhe in die Hand. "Was ist los?" "Es ist 1 Minute vor 6. Wenn die anderen und ich nicht pünktlich um 6 beim Abendessen sitzen, sind wir so gut wie tot", erkläre ich ihm und renne los. Ich höre wie er mir hinterher rennt. "Tut mir leid", rufe ich während ich weiter renne. "Alles gut."

Die anderen und ich rennen alle gleichzeitig auf den Eingang zu. Ich bleibe jedoch stehen und drehe mich nochmal um. Ich laufe zu Ottokar und gebe ihm noch einen Kuss. "Ich liebe dich", schreie ich und renne in das Gebäude. Schnell ziehe ich mir meine Schuhe an. Um 3 nach 6 sitzen wir in der Mensa. Die Horn ist zum Glück noch nicht da.

"Erzählt. Wie ist es gelaufen?", frage ich neugierig. "Walze geht mit mir auf das Fest, aber mehr ist nicht passiert", sagt Inga und klingt etwas enttäuscht. "Es ist ein Anfang!", muntere ich sie auf. "Strehlau will auch mit mir hingehen", berichtet Alina. "Das freut mich!" Wir schauen alle zu Bea. "Stephan geht mit mir hin, aber nur als Freunde", mitleidig schauen wir unsere Freundin an. "Tut mir leid.." "Ist schon gut. Wie lief es bei dir?", wechselt Bea das Thema und schaut zu mir. "Ottokar hat mich schon auf der Burg gefragt, aber er hat mir gesagt, dass er mich liebt!" Die Mädels schreien auf. Jeder dreht sich zu uns. "Scht!", ruft die Horn und geht zu ihrem Platz.

Wir fangen alle an zu essen. Ich muss die ganze Zeit über an den Moment denken, als Ottokar mir gesagt hat, dass er mich liebt. Das war das schönste, was je jemand zu mir gesagt hat. Schmunzelnd räume ich meinen Teller auf.

Bea, Inga, Alina und ich gehen auf unser Zimmer und lassen uns erschöpft in unsere Betten fallen. "Das war heute ein ereignisreicher Tag", stellt Alina fest. Ich nicke. "Allerdings." "Wie hat er dir gesagt, dass er dich liebt?", will Inga wissen. Ich schaue an die Decke. "Wir saßen unten am See und ich lag in seinen Armen. Er hat mir gesagt, dass ich das schönste bin was ihm je passiert ist und dann hat er mir gesagt, dass er mich liebt. Ich habe fast angefangen zu heulen und er hat nur meine Tränen weggewischt. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn auch liebe und er hat mich in einen langen Kuss gezogen", erzähle ich den Mädchen verträumt. "Wow." "Du bist wirklich verliebt." Ich lache kurz auf. "Zum Glück sind bald Sommerferien", meint Alina aufeinmal. Wir stimmen ihr alle zu. "Ich brauche die Ferien."

"Was zieht ihr auf dem Fest an? Habt ihr schon was geplant?", erkundigt sich Alina. Sofort plappern wir alle drauf los und planen all unsere Outfits bis aufs kleinste Detail. "Gott. Walze wird umfallen", stelle ich fest, als wir Ingas Outfit fertig haben. "Ottokar erst", gibt sie zurück. Jetzt geht es an Beas Outfit. Sie lacht mit, aber ich sehe das es ihr nicht gut geht. "Bea, ich habe mit Stephan gesprochen. Ich habe ihm gesagt, dass er dich einladen soll und sich amüsieren soll. Dann weiß er sicher ob er dich mag oder nicht", sie lächelt zum ersten Mal wieder richtig. "Danke Tahlia. Ich hab dich lieb!" "Ich dich auch."

"Okay, Mädels. Ich bin müde. Gute Nacht." Wir kuscheln uns alle in unsere Betten und schlafen zufrieden und glücklich ein. Der Tag war schön.

Zwei Kapitel an einem Tag!! Morgen werden wahrscheinlich auch zwei kommen, dann aber wieder nur eins pro Tag, weil ich ab Sonntag wieder lernen muss :( Schule halt, aber ich hoffe ihr seid morgen wieder am Start <3 Bye!!

Tahlia auf Burg SchreckensteinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt