Ottokar zieht mich von den Zimmern weg. "Wohin gehen wir?", frage ich neugierig. Er bleibt still. "Aha. Auf die Art also", er dreht sich kurz verwirrt zu mir, doch zieht mich immernoch weiter. Wir kommen an einer Wendeltreppe aus Stein an und besteigen sie bis nach oben. Vor uns liegt eine Tür. "Was ist dahinter?", Ottokar lacht kurz auf. "Hör auf so neugierig zu sein." Ein bisschen beleidigt von seinem Kommentar, ziehe ich die Luft ein. Dann öffnet er die Tür. Wir stehen auf dem Dach der Burg und können direkt auf den See und Rosenfels blicken.
Ich drehe mich strahlend zu Ottokar. "Ist das ein Date?", ich schaue ihn erwartungsvoll an. "Wenn du es als Date bezeichnen willst." Ich drehe mich um und laufe zur Mauer. Ich lege meine Hände auf den kalten Steinen ab. Ottokar erscheint neben mir. "Schön nicht war?", er schaut nach vorne und ich folge seinem Blick. Ich nicke. Vor uns erstreckt sich ein Sonnenuntergang so schön, wie ich noch nie einen gesehen habe. "Irgendwie ist auf Schreckenstein alles hundertmal besser", meine ich, "es gibt nicht eine Sache, die ich an diesem Ort nicht liebe." "Ja? Welche Sache liebst du denn am meisten?", Ottokar dreht sich zu mir. Ich drehe mich ebenfalls zu ihm. "Hmmm", ich tue so, als würde ich überlegen. "Die Burg", sage ich schließlich. Ottokar blickt mich enttäuscht an und ich muss schmunzeln. Dann lege ich meine Hände um seinen Hals. "Du weißt doch genau wen ich am meisten liebe." Er fängt an zu lächeln und zieht mich in einen Kuss, den ich erwidere.
Ottokar nimmt meine Hände in seine. "Ich liebe dich über alles. Ich werde dich nie verlassen." Ich muss grinsen. "Seit wann bist du so romantisch?", frage ich lachend. Er verzieht sein Gesicht. "Da will man einmal lieb sein.." "Okay, ja tut mir leid." Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen und auch er fängt an zu schmunzeln. "Ich liebe dich auch", sage ich nach einer kurzen Stille. Wir küssen uns erneut. Dann drehen wir uns wieder zum Sonnenuntergang und Ottokar nimmt mich in den Arm. Mit dem Kopf auf seinem Brustkorb ruhend bestaune ich die Aussicht.
"Aufstehen! Kommt schon!", schreit Walze durchs Zimmer. Müde drücke ich mein Gesicht ins Kissen. "Zieh Leine!", zische ich. Prompt wird mir meine Decke weggezogen. "Du Scheißkerl!", rufe ich. Neben mir bewegt sich etwas und auch Ottokar wird wach. Er lächelt mich an, doch ich schaue wieder wütend zu Dampfwalze. "Man, jetzt sei nicht immer so negativ Lia!" Verwirrt ziehe ich eine Braue hoch. "Lia? Wer zur Hölle ist Lia?" "Oh mein Gott. Natürlich du! Lia ist von Tahlia abgeleitet. Das ist jetzt dein Spitzname", erklärt Dampfwalze. Genervt lasse ich mich wieder in mein Kissen fallen und drehe mich zur Wand. Für ein paar Minuten ist es still und ich liege glücklich im Bett und schlafe fast ein. Fast. Ich höre Schritte, die auf mich zu kommen und bevor ich mich umdrehen kann werde ich nass. Die Jungs haben mich mit Wasser nassgemacht! Mit kaltem Wasser. Erschrocken schrecke ich auf. "Alter, ihr könnt sowas von was erleben!", brülle ich und drehe mich zu den Jungs. "Mein komplettes T-Shirt ist nass!" Schnell fangen die Jungs an wegzurennen. "Ohh nein." Ich springe auf und renne ihnen hinter her
"Du kriegst mich nicht. Du kriegst mich nicht!", sagt Walze provozierend und schaut zu mir. Ich muss mir ein Schmunzeln verkneifen, weil der Rex mit verschränkten Armen am Gangende auf ihn wartet. Er dreht sich um und läuft geradewegs in den Schuldirektor und fällt zu Boden. Jetzt pruste ich los. "Du Opfer!", lachend lehne ich mich an die Steinwand. "Was ist denn mit dir passiert?", mein Onkel mustert mich streng. Ich schaue runter und sehe, dass ich noch in meinen Shorts bin und mein weißes T-Shirt durchsichtig geworden ist. Schnell verschränke ich meine Arme vor der Brust. "Ehm- die Jungs haben mich mit Wasser geweckt", ich drehe mich ohne ein weiteres Wort um und laufe ins Zimmer. Ottokar zieht sich um. "Ihr seid so bescheuert", beschwere ich mich. Er dreht sich zu mir. "Ist doch nichts passiert." Ich offenbare ihm mein durchsichtiges T-Shirt. "Mein Onkel hat mich gerade quasi im BH gesehen!" Er muss lachen.
"Ach komm", genervt ziehe ich mir das Oberteil über den Kopf und schmeiße es auf das Bett. Dann laufe ich in mein altes Zimmer und öffne den Schrank. Ich entscheide mich für ein dunkelrotes Tanktop und eine schwarze Jeans. Ich ziehe mich noch schnell um und komme wieder ins Zimmer der Jungs. Dort sitzen sie, alle drei und grinsen mich an. "Was wollt ihr?", ich verschrenke meine Arme. "Das du, Lia, nicht immer so negativ bist", meint Stephan. "Ich schwöre wenn ihr mich noch einmal so nennt-" "Okay, ist gut. Wir werden es nicht mehr tun", unterbricht mich Walze. Ich nehme mir meinen Aufsatz und setze mich an den Schreibtisch.
"Fertig!", erschöpft stehe ich auf und gehe zu Ottokar's Bett. Ich lege mich hin und Ottokar nimmt mich in den Arm. Als ich in meinen Aufsatz vertieft war, habe ich gar nicht mitbekommen, dass unsere Freunde nicht im Zimmer sind. "Wo sind die anderen?", frage ich Ottokar. Er lacht kurz auf. Jetzt muss ich auch schmunzeln. Ich liebe sein Lachen. "Hast du das nicht gemerkt?", ich schüttel den Kopf, "die sind draußen und spielen wahrscheinlich Fußball." Er lacht erneut. "Habe ich dir schonmal gesagt, wie sehr ich dein Lachen liebe", flüstere ich. Er schüttelt grinsend den Kopf. "Aber jetzt schon", meint er. Ich fange auch an zu lächeln. Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Wir genießen noch einige Zeit die Nähe des jeweils anderen. Dann stehen wir auf und gehen Hand in Hand zum Abendessen.
Kapitel 30!! Ich muss schon sagen, ich bin stolz auf dieses Kapitel HAHSHA. LisaJolie2008 ich hoffe ich konnte deinem Wunsch folgen und das ganze etwas romantischer machen, auch wenn ich nicht so talentiert dafür bin HAHAHA. Wir sehen uns dann wieder im nächsten Kapitel!! Au revoir mes amis <3
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Tahlia auf Burg Schreckenstein
أدب الهواة!! Wird gerade bearbeitet !! ( ✔︎: fertig überarbeitet) Tahlia wird ab jetzt auf Burg Schreckenstein leben. Doch wie schafft sie es als einziges Mädchen durchzuhalten? Wird sie Freunde finden? Werden aus Fremden Freunde? Aus Freunden Fremde? Oder a...