Die Drohne landete nach ihrem Testflug. "Wie lange?", erkundigte sich Walze. "1 Minute und 18 Sekunden", sagte ich. "Boa!", fingen alle an zu staunen. "Mann, das sieht irre aus! Man weiß gar nicht, was es ist. Das ist wie ein brennendes Ufo", meinte Walze begeistert. "Ja, aber man hört es", schoss ich zurück. "Mensch Tahlia, jetzt sei doch nicht immer so negativ", meckerte Strehlau. "Irgendwie hat sie ja recht", stellte Dampfwalze nun fest.
Ich warf Strehlau einen 'was-habe-ich-dir-gesagt' Blick zu. "Wo ist eigentlich Mücke?", fragte Ottokar. "Der hat Schiss. Das ist ihm zu heiß." "Typisch Mücke", kam es von Ottokar. "Was soll da groß passieren? Wir machen die Hühner nass." "Also ich wüsste da schon eine Reihe von Dingen, die passieren können", Strehlau schaute mich genervt an, "aber ich soll ja positiv bleiben.."
Jetzt war der Moment gekommen, in dem Walze die Drohne zum Mädcheninternat fliegen ließ. Die Jungs hatten es jetzt schon viel zu lange herausgezögert. "Weiter rechts", befahl Stephan. Er stand gerade ganz vorne auf dem Boot und hielt Ausschau. Wir anderen saßen neben Dampfwalze und schauten ihm zu.
"Jaja, ich bin ja nicht blind", beschwerte sich dieser. "Langsam. Vorsichtig", teilte Ottokar ihm mit. "Ich bin gleich drinnen..." "Er ist gleich drinnen." Ja, ich war mir ziemlich sicher, dass Stephan das gehört hatte, Ottokar. Stephan gesellte sich jetzt auch zu uns. "Komm lass mal sehen!", sagte er und wollte mich von meinem Platz verdrängen. "Such dir einen anderen Platz, Blödmann", fauchte ich.
"Alter, geh doch einfach weg!" "Pscht! Jetzt seid mal still. Ich muss mich konzentrieren", beendete Walze unsere Diskussion. Ich schüttelte genervt meinen Kopf und konzentrierte mich wieder auf den Bildschirm vor mir.
Walze flog in das Zimmer und geradewegs zum Rauchmelder. Plötzlich fing die Drohne an zu schwanken. "Scheiße, die greifen an!", bemerkte unser Pilot. Wir konnten sehen, wie die Mädchen die Drohne mit ihren Kissen abschmissen. Die Drohne war wohl zu laut. "Schwenk die Kamera wieder nach oben!", rief ich. "Pass auf!", rief auch Ottokar.
Wir wurden alle nervöser. "Jetzt macht mal hin!", hetzte ich. "Und Zündung!", verkündete Strehlau, "ab jetzt 30 Sekunden." Ich fing innerlich an mit zu zählen. "Seh zu, dass du da oben bleibst", meckerte ich. Genau eine Sekunde später wurde die Drohne von einem Kissen erwischt und drohte zu Boden zu fallen. "Mist!", rief Dampfwalze.
"Du musst schon gegensteuern, Idiot!", zischte ich. Warum ließen wir eigentlich ihn diese verdammte Drohne fliegen? "20 Sekunden", teilte uns Strehlau mit, "19, 18, 17, 16, 15,..." "Walze, pass auf! Du übersteuerst!", ich war kurz davor durchzudrehen. Der kannte sich ja gar nicht aus! Auch er schien nun genervt. "Ach komm, mach du!", meckerte er und warf mir die Fernsteuerung in den Schoß.
"Das ist immernoch ein Mädchen!", beschwerte sich Stephan. Ich war kurz davor ihm eine runter zu hauen. "Pass auf was du sagst! Ich bringe gerade euren Mist wieder in Ordnung." "Die Drohne stürzt ab", teilte mir Dampfwalze unnötiger Weise mit. "Du kannst es einfach nicht..", schoss ich zurück und schenkte ihm keinen Blick. "Mach schon!" "Zehn Sekunden", ließ Strehlau uns wissen. Ich schaffte es irgendwie die Drohne kontrolliert wieder zur Decke zu bringen und atmete etwas erleichtert aus.
"So Mädels, jetzt wird's gleich nass!", freute sich Walze schon. "Hätten die nur mal ihre Kissen behalten", kommentierte ich. Nach ein paar Sekunden hatten wir es endlich geschafft. Die Sprinkleranlage ging an und die Mädchen fingen an zu kreischen. Ich flog die Drohne so schnell es ging aus dem Fenster und ließ sie auf unserem Boot landen. "Jetzt sehen sie wirklich aus wie Hühner! Jawoll!", jubelten die Jungs.
Ich legte die Steuerung zur Seite. "Das war echt krass, Tahlia!", bemerkte Strehlau. "Wo hast du das bitteschön gelernt?", wollte Stephan sofort wissen. "Tja, ich habe eben ein paar Geheimnisse." Die Jungs sahen äußerst unzufrieden aus und ich seufzte. "Ich hatte an meiner alten Schule so einen Technikkurs und da haben wir viel mit Drohnen gearbeitet", erklärte ich schnell. "Aber", ich stand auf und verschränkte meine Arme, damit sie mich auf jeden Fall richtig verstanden, "wehe ihr zieht mich da mit rein! Ich habe nichts hiermit zu tun, verstanden? Wenn die Horn davon Wind bekommt kann ich meine Koffer packen."
"Niemals lassen wir dich jetzt wieder gehen!", rief Walze aufgebracht. Ich musste lachen. "Ach, ich muss schon sagen, ich habe euch lieb Jungs." Sie schauten mich angeekelt an. "Jaja, ich weiß ihr mögt mich auch. Ihr müsst ja nicht gleich so übertreiben." Wir nahmen uns alle in den Arm.
"Leute", der Rex kam am nächsten Tag ins Zimmer der Jungs, "ihr kommt jetzt auf der Stelle mit." Oh oh. Die Jungs gingen zur Tür und ich blieb auf Walzes Bett sitzen. "Du auch, Tahlia. Sofort." Ich schaute auf. Nein. "Was? Ich habe gar nichts gemacht-" "Ich weiß genau, dass du dabei warst. Denk nicht mal daran, mich an zu lügen." Mit gemischten Gefühlen stand ich auf und trottete den Jungs hinterher.
"Ja, ich werde mit dem Grafen sprechen...ich denke das sollte machbar sein." Wir standen im Büro meines Onkels und vor uns auf dem Tisch stand die Drohne. "Ja, ich sehe es ja genauso wie Sie..ich rufe Sie zurück", er legte auf. "Was machst du hier, ich denke du warst nicht dabei?", fragte er Mücke. "Einer für alle und alle für einen", rief dieser. Der Rex schaute enttäuscht zu mir. Aua.
"Ihr habt Glück gehabt. Das Wasser ist nicht durch die Decke in den historischen Schlosssaal. Allerdings ist durch eure Aktion etwas eingetreten, das euch bestimmt nicht gefallen wird." "Dann müssen wir halt für den Schaden zahlen", meinte Walze. "Ja", stimmten wir ihm zu. "Das meine ich nicht", behauptete der Rex, "ihr müsst alle aus euren Zimmern raus." "Was?", schrien wir alle gleichzeitig.
"Das geht doch gar nicht", bemerkte Strehlau. "Warum?", fragte ich verwirrt. "Weil dort die Mädchenklasse aus Rosenfels einziehen wird." "Bitte?", Ottokar wirkte wirklich geschockt. "Das ist unmöglich!" "Ist das ein Scherz?!" Alle Jungs beschwerten sich, doch ich zuckte nur mit den Schultern. "Muss ich auch raus?" Mein Onkel musterte mich streng. "Ja natürlich." "Aber ich habe doch ein Einzelzimmer."
"Das ist egal. Ihr verlasst alle eure Zimmer!", schrie er. Er war sauer. "Bei der Begutachtung des Schadens wurde festgestellt, dass die Tragbalken des Schlafsaals morsch sind. Jetzt wird das ganze Stockwerk geprüft und, wenn nötig, saniert. Das kann, je nach Aufwand Monate kosten." "Monate?", fragte ich ungläubig. "Und so lange wird diese Mädchenklasse hier wohnen", erklärte uns der Direx. Ja ganz toll.
"Meine Schwester ist voll die Zicke!", beschwerte sich Mücke. "Das heißt, ihr räumt bis morgen eure Zimmer." "Bis morgen?", erkundigte ich mich nun genervt. "Das ist doch viel zu wenig Zeit." "Tut mir leid, aber der Schuss ging nach hinten los. Abmarsch." "Scheiße", murmelte Ottokar. "Tahlia, bleib bitte noch hier." Die Jungs drehten sich geschockt zu mir um. Ich schaute sie an, als würde ich ihnen an die Gurgel wollen. Ja, vielleicht wollte ich ihnen sogar an die Gurgel. Die Jungs verließen das Büro und ich drehte mich zum Rex, ohne Augenkontakt zu machen.
"Tahlia, Frau Horn hat dich extra gewarnt! Und du baust trotzdem wieder Mist!", schrie er. "Ich wollte das nicht tun, okay? Weil ich nämlich nicht mit den Mädchen verfeindet bin! Aber ich musste den Jungs noch einen Gefallen tun. Wir dachten nie, dass es so weit kommt!", erklärte ich ihm. "Was hast du denn bei diesem Racheplan gemacht?" "Am Anfang gar nichts!", versicherte ich ihm. Und das war die Wahrheit.
"Und dann?" Ich schaute auf den Boden. "Und dann?", fragte er erneut. "Dann habe ich die Drohne gesteuert", er seufzte laut, "aber doch nur weil Walze es nicht konnte!" "Denkst du Frau Doktor Horn interessiert das?" "Nein, bitte. Sag es nicht Frau Horn." "Tut mir leid Tahlia, aber am Ende findet sie alles heraus." "Ich will hier aber nicht weg!", schrie ich. Wütend rannte ich aus dem Büro und schlug die Tür zu. Hoffentlich hatte er sich erschreckt!
Hey :) Ich hoffe ihr habt einen tollen Tag!
-Eli💐
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Tahlia auf Burg Schreckenstein
Fanfic!! Wird gerade bearbeitet !! ( ✔︎: fertig überarbeitet) Tahlia wird ab jetzt auf Burg Schreckenstein leben. Doch wie schafft sie es als einziges Mädchen durchzuhalten? Wird sie Freunde finden? Werden aus Fremden Freunde? Aus Freunden Fremde? Oder a...