8. Geheimnisse?

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"Was hat er getan?", fragte ich Mary. Sie setzte sich auf den Deckel des Klos und fing an ihre Hände zu inspizieren.

Phoebe wollte mir nicht erzählen was so schlimm daran sei, das ihr Ex wieder auf der Schule ist.

Genervt davon, dass ich keine Antworten bekam, verdrehte ich die Augen. Seit 15min versuche ich Phoebe zu überreden, mir ihr Problem zu erzählen. Als ich merkte, das es keinen Sinn machte, zog ich Mary mit in das anliegende Bad.

"Sie weiß was er ist?", stellte ich meine Vermutung in den Raum. Warum sonst sollte sie so eine groß Angst vor ihm haben. Wenn er niemanden umgebracht oder sie vergewaltigt hat.

"Ja", flüsterte sie nach ein paar wenigen Mintuen ganz leise, so das es ein Mensch wohl kaum gehört hätte. Sie blickte mir in die Augen. In ihrem Blick erkannte ich aber, das sie noch mehr sagen wollte. Fragend zog ich eine Braue nach oben.

"Sie waren damals zusammen. Sie führten eine Fernbeziehung. Eines Tages wollte sie Ivan überraschen und kam zu ihm. Es war an dem Tag Vollmond. Du kannst dir ja denken was passiert ist", erzählte Mary mir die Geschichte.

Sie ist während ihrer Erzählung vom Klo aufgestanden und begutachtete sich jetzt im Spiegel. Sie strich sich ihre Haare glatt.

Ich wollte gerade zu einer weitern Frage ansetzten, als Mary sagte: "Wir müssen langsam mal wieder zurück ins Zimmer"

Mit einem Nicken bestätigte ich, das ich auch für die Idee sei. Auch wenn ich noch so einige Fragen hatte, die mir vermutlich nicht mal Mary beantworten konnte.

War Phoebe vielleicht Ivan's Mate? Weshalb erzählte Phoebe Mary von alle dem? Wusste Phoebe über Mary bescheid? Wie würde Sie reagiern, wenn sie mein Geheimniss kennen würde? Warum interessierte mich das alles überhaupt?

Mary trat aus dem Bad aus und ich ihr hinterher. Phoebe saß immer noch auf ihrem Bett und starrte aus dem Fenster. Als sie hörte, dass wir kamen, drehte sie sich um.

Ihre Wimperntusche war total verlaufen und die Augen glassig.

"Weiß sie es?", fragte Phoebe Mary und deutete mit dem Kopf auf mich. Ihre Stimme klang zittrig und die Lebenfreude, die sie sonst hatte war komplett verschwunden.
"Ja", Mary senkte den Kopf.

Wir wussten beide, die Blondine vor uns war nicht dumm. Was hätten wir sonst so lange dort drinne gesollt. Aber ich könnte ihr jetzt besser helfen.

"Ich glaube euch", sagte ich zu Phoebe und setzte mich neben sie.

Mary kam auf die andere Seite und wir alle drei umarmten uns.

Ich war froh und stolz darauf Freunde gefunden zu haben. Jedoch hatte ich nicht vor ihr von mir zu erzählen. Sie würde mich genau so hassen, wie sie diesen Ivan hasst.

[...]

Ich rannte so schnell ich konnte nach Hause. Ich war wütend. Ich wusste nicht weshalb oder wo her diese Wut kam. Ich war wütend auf das Geheimnis. Ich war wütend darüber was ich war. Darüber das Freundschaften zerstört wurden. Wütend auf die Liebe und ihre Tücken.

Aber warum war ich so wütend?

Phoebe ist etwas schlimmes zu gestoßen. Mary ist etwas schlimmes zu gestoßen. Sie hatten einen Grund wütend zu sein. Wütend auf meine Art. Doch war ich es, die wütend war. Wütend darauf was ich bin.

Ich hielt an einem Baum an. Ich hätte schrein können. Ich hätte am liebsten die Welt in Brand setzten können. Stattdessen schlug ich einfach nur, auf den Baum ein.

Auf einmal schoss eine Flamme nach oben und der Baum fing an zu brennen.

Erschocken von dem Geschehniss. Erschocken von mir selbst. Wich ich ein Stück zurück und warf die Hände vor meinen Mund.

Hab ich das gerade getan? Unmöglich!

Ich rannte nach Hause. Ich rannte so schnell ich konnte. Ich knallte die Tür auf und zu. Ohne auch nur Megan oder Sophie zu beachten, verschwand ich nach oben.

Was war das?, fragte mich Lune, kaum das ich mich auf mein Bett geschmissen hatte.

Was weiß ich den. War ich das?

Erstens, wenn dann waren es wir. Zweitens, woher soll ich das wissen?

Hast ja recht.

Ich erinnerte mich daran was letzte Nacht passiert ist, als ich aufgewacht bin.

Ich starrte an die Decke und dachte nach. Ich dachte nach über den heutigen Tag.

Ich musste die nächsten zwei Jahre in einer Stadt mit einen fremden und nicht gerade kleinen Rudel leben. Einige Wölfe eines anderen Rudels sind jetzt auch hier und ich weiß nicht wie lange. Phoebe war mit einem Werwolf zusammen und kennt auch wahrscheiblich das Geheimniss von Mary und ihm. Das fremde Rudel kommt mir bekannt vor und nicht zu vergessen, die Sache von gerade eben.

Es klopfte an der Tür. Mit einen 'Herein', bestägtigte ich der Person draußen, das sie eintreten konnte. Ohne meinen Blick ab zu wenden, wusste ich das es Megan war. "Was ist?", fragte ich etwas unfreundlicher als es klingen sollte. Ich setzte mich auf, erschocken über mich selbst.

"Was ist los mit dir?", fragte mich die Frau vor mir. Streng mussterte sie mich.

"Was soll sein?", fragte ich ungewiss. Sie zog eine Augenbrauche hoch und legte ihren Kopf schief. Megan sah mich mit diesem Du-weißt-genau-was-ich-meine-Blick an.

Im Schneidersitz, auf meinem Bett sitzend, wartete ich auf eine Antwort ihrer Seits.

"Zuerst schwänzt du den Unterricht, dann kommst du sehr spät nach Hause und bergrüßt uns nicht mal. Das ist dein zweiter Tag hier, bitte benimm dich", erklärte Megan mir die Lage.

Wo ich genau darüber nach dachte, hatte sie schon recht. Allerdings glaubte ich nicht das Megan normaler weiße so reagieren würde. "Euch wurde erzählt, was für ein Problemfall ich angeblich bin", stellte ich ihr meine Frage.

Abwarten sah ich sie an. Kurz dachte ich ihr entwischen die Gesichtszüge. Jedoch fing sie sich so schnell wieder, das ich es mir auch hätte einbilden können.

"Darum geht es doch garnicht", erwiederte sie streng und stämmte die Arme in ihre Hüfte. Typisch, jetzt geht sie der Frage aus dem Weg, weil sie genau weiß, das ich Recht habe. Megan kann den Tatsachen nicht ins Gesicht schauen oder will es nur nicht.

Olivia das Problemkind, das sich nur einschließt und ständig Schule geschwänzt hat. Mit diesen Vorurteilen kam ich auch schon in meine letzte Pflegefamilie. 

"Phoebe ging es nicht gut und sie ist nach Hause gegangen. Ich wollte wissen, was mit ihr los war und bin zu ihr gelaufen. Ich habe nicht darüber nach gedacht das ich ein paar Stunden geschwänzt habe", beschwichtigte ich sie.

Megan entspannte sich auch gleich wieder und ließ die Arme runter hängen. "Aber nicht dass, das öfters vor kommt", Megan fuchtelte mit ihrem Zeigefinger rum und verschwand dann auch wieder aus der Tür.

Geschockt starrte ich für ein paar Miniten auf die Tür, bis ich mich wieder gefasst hatte. Ich dachte, die Frau würde mir jetzt eine Standpauke geben.

Langsam stand ich von meinen Bett auf. Aus dem Kleiderschrank, nahm ich mir Schalfsachen und begab mich ins nahe gelegene Bad. Dort machte ich die Dusche an und stieg drunter.

Der Wolf des NordensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt