Tropenvögel aus Papua

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Los Angeles war außergewöhnlich.

Ich stieg aus dem Taxi.

Giovanni stand in goldenen Lettern über dem pompös glitzernden Eingang, der von zwei schwarz gekleideten muskelbepackten Türstehern bewacht wurde. Hinter einer rotgoldenen Kordel standen Männer allen Typus in einer Schlange. Alle waren herausgeputzt wie eine bunte Schar Tropenvögeln aus Papua-Neuguinea. Kunterbuntes Geschnatter war zu hören, während sie warteten. Eine schwarze Limousine nach der anderen fuhr vor und brachte elegant aussehende Personen, die sofort eingelassen wurden.

Ich schaute an mir herunter. Ich sah völlig normal aus, nicht so herausgeputzt wie die anderen, die in der Schlange standen. Welch eine bescheuerte Idee, hatte ich da eigentlichgehabt? Wie sollte ich in den bekanntesten Club der Stadt hineinkommen? Eigentlich wollte ich doch nur etwas trinken. Das war nicht der richtige Ort für mich.

Ich drehte mich um, um mir wiedereine Taxe zu rufen, als sich auf einmal eine große schwere Hand auf meiner Schulter wiederfand. Ich schaute auf und sah hoch in die verheißungsvoll blitzenden Augen eines groß gewachsenen kräftigen Mannes. Er trug einen dunklen Kaschmirmantel, einen weißen Schal mit einem dunkelgrauen Abendanzug darunter. Ich vermutete darunter einen kräftig trainierten Oberkörper und ein Sixpack. Er hatte helles silbernes Haar, welches in weichen Wellen bis zu seinem Nacken verlief. Sein Gesicht war attraktiv. Er hatte leicht norwegische kräftige Gesichtszüge und eine helle Haut. Er war der völlige Gegensatz zu Chris, der eher der dunkle südländische Typ war, aber er sah wirklich gut aus. Dieser Mann machte den Eindruck, als könnte er einen vollkommen umfassen und beschützen. Er gefiel mir.

Begleitet wurde er von zwei Typen, die in ihren Anzügen wie Bodyguards aussahen, einer hatte eine plattgeschlagene Nase und der andere eine brutal aussehende Narbe über dem Auge. Beide trugen eindeutig Waffen unter ihren Anzügen.

Sanfte grau-blaue Augen, weit wie der Atlantik, schauten auf mich begehrend herab. Ich hatte Angst mich darin zu verlieren und senkte schnell meine Augen. Ich war überrascht. Wer war das? Was wollte er?

Er beugte sich zu mir herunter und schnupperte leicht an mir. Dann richtete er sich lächelnd wieder auf.

Mit einer warmen weichen Stimme, die mir ein Gefühl von Wollust vermittelten, fragte er tief: „Meinst du, dass du hier richtig bist? Wo ist dein Wolf? Ich kann ihn an dir riechen, aber du bist nicht markiert. Also noch frei. Richtig?"

Überrascht schaute ich auf.

Er schaute mich mit diesen warmen Augen an, in den ich nun im Licht der glitzernden Neonröhren des Einganges den hellblauen Himmel mit grau-weiß gesprenkelten Wolken, die in der Sonne leuchteten, sehen konnte. Seine Hand lag immer noch heiß auf meiner Schulter und strich nun langsam an meinem Oberarm herunter.

Ich senkte erneut den Blick, als ich eine Gänshaut bekam. Von was sprach er? Warum roch er an mir? Er sah wirklich gut aus und diese Augen.

Aber in Los Angeles war alles etwas verrückter als anderswo. Wahrscheinlich war dies ein geheimer Code für Gays, den ich einfach nicht verstand. So antwortete ich: „Nein, ich bin nicht markiert. Ich wollte nur etwas trinken gehen und hatte mir die Adresse aus dem Internet herausgesucht. Aber wahrscheinlich gehöre ich sowieso nicht hierher. Ich bin eher ein Normalo." Schüchtern lächelte ich ihn warm an.

Er lachte laut: „Kein Problem. Gerne kannst du bei mir etwas trinken. Du gefällst mir. Auch wenn dein eigener Geruch unter dem Geruch eines anderen Alphas verschwindet. Aber das können wir ändern, wenn du willst. Ich stehe dir jederzeit für eine Nacht zu Verfügung, falls du Interesse hast. Also komm. Ich zeige dir den Club."

Ich wurde rot bis über beide Ohren. Ich hatte noch nie so ein eindeutiges Angebot bekommen. Aber ich nickte und sagte cool: „O.K. Ich schaue mir gerne den Laden mal an. Mal sehen, ob mir gefällt, was ich zu sehen bekomme." Keck lächelte ich ihn an.

Der eisige Hauch des Alphawolfs (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt