Pieps...

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Pieps... Pieps... Pieps... hörte ich ein gleichmäßiges nervendes, hohes Geräusch, welches versuchte meine angepisste Schädeldecke zu sprengen.
Was war das denn, fragte ich mich und öffnete  meine brennenden Lider schwerfällig, während ich versuchte, meinen Blick auf meine Umgebung zu fokussieren.

Chris!
War ich noch in einem Traum gefangen, überlegte ich, während ich in seine wunderschönen lächelnden Augen starrte.

Schlagartig waren meine Erinnerungen wieder da!
Mist, der Alpha! Ich hatte geschossen...Oh, Gott, ich hatte wirklich geschossen!

Mein Blick wanderte hektisch umher. Ein grauer, glänzender Boden. Hellblaue gestrichene Wände. Ein kleiner Fernseher an der Wand. Ein übergroßes Bett mit weißer Wäsche und ein Beistelltisch auf dem eine Flasche Wasser mit ein leeren Glas stand.
Ich war im Krankenhaus! Mein Herz raste und das Piepen wurde lauter. Erstaunen machte sich in mir breit. Chris war hier! Und er saß neben mir. Überracht runzelte ich die Stirn und starrte auf seine und meine Hand, die miteinander verflochten war.
Chris lebte! Alles war gut.
Diese Erkenntnis brachte mich dazu, dass ich haltlos zu weinen begann. Glück und Schmerz rasten aufeinander zu und explodierten in einer  schwarzen Wolke in mir.
Laut schluchzte ich auf, wandte mich ab und rollte mich furchtbar beschämt ein. Meine Schultern schüttelten sich und zogen sich zusammen. So sehr schämte ich mich.
Alles war meine Schuld gewesen, dachte ich verzweifelt und ich wollte mich unbedingt entschuldigen für meine Dummheit, die so viele ins Verderben gestützt hatte. „Ich wollte das nicht. Ich war schuld an allem... Alles war meine Schuld. Ich war egoistisch. Wegen mir sind alle Tod."

„Schhh..., alles ist gut. Alles ist gut," tröstete mich Chris und strich mir liebevoll über den Kopf. „Außer dem Alpha ist niemanden etwas passiert."
Keinem ist etwas passiert? Was meinte er damit? Ich konnte es kaum glauben. Ich hatte auf einen Mann geschossen. Auch wenn er verrückt gewesen war und es verdient hatte.
„Ist er wirklich Tod?", fragte ich ihn mit tränenerstickter, zitternder Stimme und wandte mich zu ihm um.

Er grinste, während er meinen Kopf anhob und mich warmherzig ansah: „Du hast ihn erschossen! Gott sei Dank! Er hatte es nicht anders verdient. Er war ein perverser alter Mann, der über Jahre viele Mitglieder seines Rudels für seine Zwecke missbraucht hatte."

Aufgelöst schluchzte ich herzzerreißend und wischte mir lautstark mit dem Handrücken über die Nase. „Aber, was ist mit dir? Du sahst schlimm aus. Was ist mit deinen Wunden passiert? Du lagst in einer riesigen Blutlache und hattest kaum noch Herzschlag."

Er schmunzelte nickend, während er mir weiterhin sacht liebevoll über den Kopf strich. „Ich wäre fast gestorben und hatte hohen Blutverlust. Aber dein Eingreifen hat dazu geführt, dass gleichzeitig mit seinem Tod seine Lebenskraft an mich abgegeben wurde und so auch die gesamte Lebensenergie des Rudels in mich fließen konnte. Sie konnten sich nicht dagegen wehren, weil sie vorher mit Betäubungswaffen ruhiggestellt wurden.... Spürst du es nicht? Horch in dich hinein. Sie sind alle bei uns."

Erst verstand ich nicht, was er meinte. Aber ich konnte es fühlen. Aufgeregt schloss ich die Augen und horchte.

Da war es!

Dieses tiefe ferne Summen im Hintergrund. Es klang friedlich und kraftvoll. 
Chris nickte mir zu. "Kannst du es fühlen?"
Ich nickte völlig überrascht.
"Dank nicht mehr an den Alpha. Er hat das auf Grund seiner Taten verdient und du hast mein Leben gerettet....
Du hast mir eine neue Aufgabe gegeben. Ein Ziel. Ein neues erfülltes Leben, welches mir so lange verwehrt wurde durch diesen verrückten alten Mann."
Meine Augen verschmolzen in seinem warmen Blick, auf den ich so lange gehofft hatte. Mein Kopf summte von den Geräuschen der anderen Wölfe und diesem penetranten, nun aufgeregten Piepen im Hintergrund.
"Höre in dich hinein. Hör auf die anderen. Sie zeigen dir eine neue Welt. Meine Welt. Versuche eine Nachricht an alle zu schicken."
"Wie soll das gehen?"
"Sie können dich hören. Jeden deiner Gedanken. Du musst es nur in deinen Gedanken aussprechen."
"Wirklich alles?"
Chris nickte und grinste. "Manchmal ist das lästig. Aber ich werde dir beibringen deine Gedanken zu verbergen. Probiere es."

Aufgeregt schloss ich meine Augen und öffnete mich nach innen. Erst hörte ich nur ein aufgeregtes Flüstern und ein Stimmengewirr. Aber dann... dann konnte ich einzelne Stimmen wirklich heraushören und wiedererkennen. Ich erkannte, dass Joshua mit einem Kinder schimpfe und das ein Älterer dazwischen brummte. Ein sanftes Wiegenlied erklang und ich fühlte, dass das Baby zufrieden war es zu hören.
Mir war nicht klar, wie soetwas funktionieren konnte, aber es war schön zu hören, dass alle gesund waren.
Also musste ich es einfach mal probieren und sandte freudig eine Botschaft in meinen Gedanken an alle und horchte erneut in mich hinein.
Vielstimmig wurde meine Nachricht beantwortet: 'Hallo Nikolas'; ‚Grüß den Alpha von uns'; ‚Grüße von Josh'; ‚Hier Sofie, wir lieben dich alle.'; ‚Komm vorbei, du fehlst uns.' All das wurde von aufgeregten Kinderstimmen im Hintergrund jubelnd überlagert.

Welch ein Chaos und wie soll ich damit klarkommen, fragte ich mich und öffnete mein Augen. Und schaute in Chris liebevoll lächelndes Gesicht, der natürlich meine Gedankenwirrwar wie all die anderen verfolgen konnte.

Ups, egal. Mich beschäftigte etwas anderes.

„Du bist jetzt der Alpha?!", stellte ich freudig erstaunt fest.

„Ja. Ich bin jetzt der Alpha des Rudels am Jackfish River Creek und du bist nun meine Luna. Natürlich nur, wenn du möchtest", erklärte er und schaute mich liebevoll dabei an.

Völlig aufgelöst nickte ich und meine Augen wurden feucht, während meine Gedanken wild aufgeregt durcheinander purzelten.

Chris beugte sich lächelnd über mich und senkte seine warmen Lippen auf meine. Sanft suchte er Zugang und strich mit seiner Zunge über meine Lippen. Wunderschön dachte ich noch und ließ ihn hinein, während mir immer heißer wurde und ich beide Arme um seinen Hals schlang.

Im Hintergrund hörte ich immer noch das aufgeregte Stimmengewirr in meinen Gedanken und dieses jetzt überlaute nervige Piepen, welches immer schneller wurde.

Verwirrt löste ich meinen Kuss und mein Wolf grinste mich an, als er den Stecker des Gerätes herausriss.
Ich lächelte verstehend und umfasste gierig seinen Kopf fester. Während die Stimmen in meinen Gedanken verblassten in der allumfassenden Wärme unseres Kusses, so dass nur noch seine und meine Gedanken zu hören waren, die gleichzeitig erklangen und alles andere überlagerten:
'Ich liebe dich.'

--------- The End -----------


Vielen Dank für das Lesen meiner Geschichte. Ich hoffe es hat Dir gefallen.

Gerne würde ich Kommentare darüber hören. 

Jeden Hinweis zur Rechtschreibung werde ich einarbeiten.

Soll ich den Prolog rauswerfen?

Da ich nicht auf Wölfe fixiert bin, würde ich mich freuen, wenn meine anderen Themen Beachtung finden würden.

Liebe Grüße Eure Pepels

Der eisige Hauch des Alphawolfs (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt