Sofie

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Wir fuhren auf einen riesigen abgezäunten, mit Überwachungskameras an jeder Ecke ausgestatteten Parkplatz, auf dem bestimmt schon über einhundert Pick-Ups und andere übergroße SUVs standen, die teilweise mit alten Planen abgedeckt waren. Joshua hatte mir vorher erklärt, dass hier in Fort Murray die Straße Richtung Norden einfach endete und alle, die weiter ins Nordwest-Territorium oder in die weite Prärie zu den großen Seenplatten wollten, ihre Autos in Murray abstellen mussten, um ein anderes Verkehrsmittel zu nutzen. Meist waren dies kleine Flugzeuge. Daher waren hinter dem Zaun eine betonierte Landepiste zu erkennen, auf der schön ordentlich aufgereiht Cessnas und Pipers aller Farben, Größen und Alters standen. Daneben waren fünf Hubschrauber in einer Farbe aufgestellt. Graue und blaue Flugzeughallen mit roten Dächern vervollständigten das Bild eines privaten Flugplatzes.

„Josh, Josh" hörte ich eine helle weibliche Stimme über den riesigen Parkplatz rufen.

Dieser grinste mich freudig an und sprang übermütig aus dem Auto, während er schwungvoll mit dem Arm wedelte, um auf sich aufmerksam zu machen.

Eine kleine schmale Person schoss zwischen den parkenden Autos hindurch und warf sich Joshua laut lachend in die Arme. Er hob sie hoch und drehte sie grinsend schwungvoll im Kreis, so dass ihr leuchtender blonder Pferdeschwanz durch die Luft flog.

Als Josh sie wieder auf ihre beiden Beine gestellt hatte, sagte sie schwer atmend: „Joshua schön, dass du wieder da bist. Ich bin froh, dass es geklappt hat und ich noch auf dich gewartet habe." Sie schaute ins Auto und ich sah in ein freundliches grinsendes Gesicht. Passend zu ihrer hellen Haut und dem Aschblonden Haar hatte sie extrem hellblaue Augen, die übermütig blitzten und sehr lebendig aussahen. Sie war klein, schmal aber stabil gebaut. Ich tippte auf ein Alter zwischen sechzehn und zwanzig. Sie trug schwere Winterstiefel, einen dunkelgrauen Schneeanzug mit angebrachter Bieberfellmütze und einem passenden Schal dazu. An ihren Händen waren dicke Fäustlinge an Schnüren festgebunden, die bei jeder Bewegung von ihr freudig hin und her schwangen. Das Ganze wurde von einer Art Handtasche aus weichen weißen Nerzfell, die sie quer über die Schulter trug, begleitet.

Sie grinste mich frech an und sagte fordernd zu Joshua: „Willst du mich nicht deinem Freund vorstellen?"

„Sofie, dass ist Nikolas. Nikolas, dass ist Sofie. Sie gehört meinem Rudel an."

Sofie schnupperte in den Wagen hinein: „Ein Mensch?" und starrte mich überrascht an.

„Jup", sagte Joshua. „Ich mag ihn. Er ist nicht zum Auffressen gedacht."

Prustend lachte sie: „Deine Entscheidung. Mut hast du auf jeden Fall, einen Menschen mit in die Wolfshöhle zu bringen. Aber wenn du ihn magst, werde ich ihn auch mögen. Deine Freunde sind auch meine. Fressen wird ihn gegeben falls jemand anderes", sagte sie und streckte grinsend die Hand mit einem fordernden Blick aus.

Ich lächelte ein wenig schüchtern zurück, aber gab ihr meine Hand, die sie kraftvoll drückte.

„Dein Mensch sieht etwas blass aus Joshua. Was hast du wieder angestellt?"

„Ich bin diesmal völlig unschuldig. Das kannst du Chris fragen. Oder ihn selbst. Er kann sprechen...Wie sieht es mit unserer Weiterfahrt aus? Konntest du einen Flieger bekommen?"

„Ah, stimmt, du warst ja in Los Angeles. Da möchte ich auch mal hin. Meinst du, Chris würde mich mal einladen und was hat er mit Chris zu tun?"

„Das erzähle ich dir noch. Also welchen Flieger nehmen wir?"

Sie schüttelte den Kopf. „Wir bekommen am Abend Schneesturm. Wenn wir Pech haben einen Blizzard. Keiner will noch fliegen. Die sind alle dabei ihre Maschinen sicher unterzubringen. Feiglinge! Ich habe bei Wallis zwei Schneemobile organisiert. Die müssen wir nur hereinholen. Sie stehen vor dem Gelände."

Der eisige Hauch des Alphawolfs (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt