Ich konnte nicht mehr.
Diese Autofahrerei machte mich fertig. Wir waren nun schon den vierten Tag unterwegs. Ich brauchte eine Pause. Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend wird. Ich konnte mich kaum noch aufrichten. Joshua machte sich wirklich Sorgen, eigentlich wollte er mit dem Auto weiter in den Norden nach Fort McMurray fahren und von dort ein Wasserflugzeug an den Jackfish River in die Lodge fahren.
Aber ich war so erschöpft. „Joshua", flüsterte ich schwach. „Ich kann nicht mehr. Ich brauche eine Pause."
Er schaute auf mich herab. „Ich hätte auch nicht gedacht, dass es sich so hinziehen würde. Aber du hast recht, wir fahren gerade nach Edmonton. Dort können wir pausieren. Es ist eine typisch kanadische Großstadt." Er streichelte mir über den Kopf.
Ich nickte und mir fielen die Augen vor Erschöpfung einfach zu.
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Hell blendete mich das Licht. Wo war ich?
„Lass die Augen ruhig zu. Drück meine Hand, wenn es dir gut geht." Hörte ich Joshuas Stimme neben mir.
Ich ließ die Augen geschlossen, das Licht brannte. „Wo sind wir?"
„Ich konnte dich nicht mehr wach bekommen. Da bin ich statt zum Hotel in ein privates Hospital gefahren. Hier sind wir sicher und dir wird geholfen. Du hast zu wenig getrunken und gegessen. Sonst ist nichts weiter passiert. Deshalb bist du so müde."
Ich nickte und schlief wieder ein.
--o--
Als ich das nächste Mal wach wurde, fühlte ich mich besser. Ich stellte fest, dass erneut eine dicke Kanüle in der Ellenbeuge hatte und durchsichtige Flüssigkeit leise aus einem Plastikbeutel in mich kalt hineinfloss. Ich horchte in mich hinein. Ich fühlte mich entspannt und hatte keine Schmerzen mehr. Ich schaute auf meine Hand in der eine zweite Kanüle steckte, die ordentlich mit einem Klebestreifen und einem weißen Netz abgedeckt war. Ich ballte beide Hände zu Fäusten und wackelte mit den Füßen. Mein Kreislauf funktionierte. Also sah ich mich um und entdeckte Joshua, der mit dem Kopf auf seiner Jacke auf einem viel zu kurzen Sofa eingerollt schlief. Das Zimmer war klein, aber eindeutig ein Krankenzimmer. An der Wand neben mir standen das kleine Sofa und der Nachttisch mit einer Flasche Wasser darauf. Es gab noch einen Stuhl und wie ich sehen konnte ein Bad, dessen Tür aufstand.
Der Blick nach draußen durch die lichten Vorhänge zeigte ein paar trockene Kiefern, grauen Himmel mit ein paar schnell ziehenden Wolken und ein paar rauchende Schlote, die grauschwarzen Ruß bedrohlich in den Himmel prusteten.
Soweit ich wusste war Edmonton eine Großstadt, dessen Reichtum aus der Nutzung von Erdölböden entstanden war. Nach den Schloten zu urteilen, mussten wir in der Nähe der Abbaugebiete des Sandes sein, der Erdöl enthielt und der unter extremen Aufwand von diesem Erdöl befreit wurde. In der ganzen Gegend war der Boden umgegraben worden und die Natur hatte sich bereits gerecht, in dem das Grundwasser abgesunken war und bereits seit einigen Jahren immer wieder große Feuer entstanden waren, die viele Hektar der weiten Forstlandschaft vernichtet hatten. Dies hatte ich in einem Bericht der National Geografik im Fernsehen gesehen, die daraufhin gewiesen haben, dass es zur Veränderung der gesamten Umwelt kommen wird, wenn weiterhin so ein Raubbau an der Natur betrieben wird. Edmonton war meinem Wissen nach, also nur eine riesige Bergbaustadt, die keine Schönheiten hatte und nur als Versorgungszentrum der Region und Verwaltungszentrum diente.
„Joshua", sagte ich leise.
Er schlug die Augen auf und gähnte. „Wie geht es dir?"
„Besser. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich so abgebaut hatte. Habe ich wirklich zu wenig getrunken?"
Er stand auf und reckte sich. Irgendwie erinnerte er mich an einen Bernhardiner, der gerade erwacht war und sich streckte. „Yup, wir hätten mehr Stopps machen müssen. Mir ist das auch nicht aufgefallen. Aber wahrscheinlich war es dir unangenehm, da du mich hättest fragen müssen. Wir bleiben noch bis Morgen, dann fahren wir noch vier Stunden bis Fort Murray. Dort bekommen wir hoffentlich ein Wasserflugzeug von Phoenix. Die versorgen uns da draußen regelmäßig mit Lebensmitteln. Dann ist es nur noch eine Stunde und wir sind daheim."
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Der eisige Hauch des Alphawolfs (BoyxBoy)
FantasyDer Alpha flüsterte hinter mir beschwörend, während ich entsetzt zuhörte: „Joshua! Ich weiß, dass du ihn willst! Du wolltest ihn schon immer! Was ist, wenn ich es dir erlaube? Würdest du Chris für mich betrügen? Denk daran, Ich bin dein Alpha, du ha...