Nach zwei Stunden kam Giovanni zurück an die Bar. Die Wodkaflasche war bereits getauscht worden. Er nickte dem Barkeeper zu, der den Platz des Jungen freihielt. Der Barkeeper zeigte auf die tanzende Menschenmenge. Dort entdeckte er den Welpen. Eng gepresst tanzte er zwischen zwei großen Männern bei langsamer Musik mit geschlossen Augen. Giovanni schaute finster auf die Tanzenden. Das gefiel ihm gar nicht. Er setzte sich an die Bar und bediente sich am Wodka und nahm einen kräftigen Schluck. Die ersten sahen seinen finsteren Blick und tippten den tanzenden Männern auf die Schulter, die den Jungen Mann in die Mitte genommen hatten. Sie lächelten verlegen und traten einen Schritt zurück.
Der Welpe taumelte.
Giovanni ging auf ihn zu, um ihn aufzufangen und ihn seine Arme zu nehmen, um mit ihm den langsamen Tanz fortzusetzen. Sie passten gut zueinander. Der Welpe war einen Kopf kleiner als er. Sein Kopf lag auf seiner Brust und sein kurzes Haar roch so gut. Er schmiegte sich an ihn. Er konnte bei der Umarmung spüren, dass er gut gebaut war. Nirgendwo war Fett zu spüren. Die Schultern passten in der Breite zu seiner Größe und er hatte schmale lange Beine.
Giovanni seufzte. Dieser Welpe war genau sein Typ. Er senkte seinen Kopf noch ein wenig und genoss die Wärme des anderen. Der Welpe schmiegte sich an ihn und umarmte ihn ebenfalls. Er öffnete nicht seine Augen, er war eindeutig sturzbetrunken. Giovanni beugte sich weiter herunter und hob leicht den Kopf des Welpen an. Dieses Gesicht war wunderschön. Er war wunderschön. Er sah einfach liebenswert aus. Er sollte nicht so leiden müssen, dass er sich betrinken wollte. Er würde ihn glücklich machen, wenn er es zuließ. Giovanni senkte seine Lippen auf die Lippen des Welpen. Der Welpe ließ den Kuss zu. Überrascht spürte Giovanni, dass der Welpe den Kuss erwiderte. Er knabberte an seiner Oberlippe und verlangte mit seiner Zunge Einlass in Giovannis Mund. Damit hatte er nicht gerechnet. Er hob den Welpen leicht hoch und öffnete seinen Mund. Dieser stellte sich mit geschlossenen Augen auf die Zehenspitzen und drängte unaufhaltsam in seinen Mund um seine Zunge zu umspielen. Der Welpe begann zu stöhnen und Giovanni wurde hart am Oberschenkel des Jungen. Minutenlang waren sie so ineinander verschlungen. Er spürte, die sich der Lustbereich des Welpen rührte und gleichfalls anschwoll. Der Junge rieb sich jetzt heftig an ihm.
Oh, Gott, dachte Giovanni, er durfte ihn jetzt nicht verführen. Nicht in diesem Zustand. Er löste den Kuss von seinen Lippen. Ein enttäuschtes Seufzen entfuhr dem Jungen.
Mit einem Mal hörte er einen Namen: „Chris. Ich verzeih dir. Verlass mich nicht. Lass uns weiter machen, ich will dich."
Giovanni versteifte sich. Er war hier nur der Lückenbüßer. Er umarmte den Jungen fest und wiegte ihn. Dieser Hurenbook hatte den Welpen dazu gebracht, sich so zu verhalten und hatte ihn nicht in sein Rudel aufgenommen. Er spürte, dass der Junge totunglücklich war und litt mit ihm. Wie konnte man ein so liebenswertes, schönes und begehrenswertes Geschöpf wie ihn ablehnen, dass hatte er nicht verdient. Als der Junge nochmal seufzte, strich er ihm beruhigend über den Rücken. „Alles wird gut. Alles wird gut."
Nach dem Tanz führte Giovanni den Jungen, der sich eng an schmiegte von der Tanzfläche in den hinteren Bereich des Clubs in den sich die separaten Räume für die VIP Gäste befanden. Er legte in einem der leeren Räume den Welpen auf eine Chaiselongue und löste seine Hände von seinem Körper.
Er streichelte ihm über das Gesicht. „Du wolltest mir noch deinen Namen sagen."
Der Junge antwortete ihm mit verwaschener Stimme betrunken: „Du darfst nicht fragen, dass weist du doch. Es muss alles bei einem Mal bleiben."
Überrascht schaute er auf den Welpen herunter. Was meinte er mit einem Mal? Wieso keinen Namen? Was war hier los?
Er strich den Jungen sanft über den Arm und begann ihn zu durchsuchen. Eine Antwort mussten die Papiere des Jungen geben.
Als er fertig war, lagen vor ihm eine schwarze Kreditkarte und ein Handy. Mehr nicht. Keine persönlichen Papiere oder Identitätskarten. Nur noch ein einzelner Hausschlüssel. Er erinnerte sich, dass der Junge mit einem Taxi gekommen war. Also kein Autoschlüssel. Er drehte die Kreditkarte hin und her. Kein Firmenname, nur die eingravierte Nummer und die Telefonnummer unter der man den Service kontaktieren konnte. Das Handy sah teuer aus und war eindeutig ein Kryptohandy. Also extra nochmal verschlüsselt und funktionierte nur mit dem Fingerabdruck desjenigen und der Gesichtserkennung.
Wer war der Junge und wie kam er an diese Dinge? dachte Giovanni. Die sahen wirklich teuer aus. Er war also nicht irgendwer. Ich dachte mir schon so etwas, als ich den Geruch an dem Jungen wahrgenommen hatte. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht!
Er musste es mit dem Handy probieren. Er fasste nach der Hand des Jungen und drückte den Zeigefinger auf das Display und hielt anschließend das Handy über das Gesicht des Jungen. Das Handy ging sofort hell an. Er scrollte durch die Einträge und Anrufe. Es gab viele Telefonnummern, aber nur eine wurde immer wieder kontaktiert. Entgeistert schaute er auf das Display:
Chris di Catalo.
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Der eisige Hauch des Alphawolfs (BoyxBoy)
FantasyDer Alpha flüsterte hinter mir beschwörend, während ich entsetzt zuhörte: „Joshua! Ich weiß, dass du ihn willst! Du wolltest ihn schon immer! Was ist, wenn ich es dir erlaube? Würdest du Chris für mich betrügen? Denk daran, Ich bin dein Alpha, du ha...