------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zuko
Es war Vollmond. Eine schöne Nacht, doch er konnte nicht schlafen. Er wälzte sich hin und her. Als er die Feuerflagge über seinem Bett betrachtete, bemerkte er wie fremd es doch war, das Wappen der Feuernation in jedem Winkel seines Raumes zu sehen. Das Symbol umzingelte ihn wie echtes Feuer und ihm wurde eng im Brustraum. Plötzlich hielt er es nicht mehr aus. Gewaltsam Luft in seine Lungen ziehend zwang er sich aus dem Raum.
Ohne genaues Ziel führten ihn seine Schritte durch den langen Korridor des Feuerpalastes. Die Teppichabbildungen seiner Ahnen ließen seinen Blick an ihnen hängen. Die grimmigen Gesichter voller Hochmut und Selbstsicherheit. Jeder einzelne von ihnen hatte Hunderte in den Tod gestürzt, stolze Landsleute oder nicht. Sein Blick landete auf dem Teppich seines Urgroßvater. In der einen Hand trug er eine Flamme und in der anderen eine Schriftrolle, über ihm der Komet, der seinen Namen trug. Unter seinen Füßen ein Haufen kleiner Soldaten. "Wie passend", dachte Zuko, "der große Eroberer."
Die Worte seines Onkels wurden ihm wieder präsent. Er hatte ihm immer wieder gesagt, der Junge kenne nicht alle Facetten seiner Vergangenheit. Doch was er damit genau meinte, damit hatte der Alte natürlich nie rausgerückt. Vielleicht wurde wirklich irgendetwas in der Gesichte des Krieges ausgelassen. Die ganze Nation romantisierte diesen Krieg, bestimmt wurden Fakten verdreht oder weggelassen, doch was genau hatte das mit seiner Vergangenheit zu tun?
Er konnte nicht sagen wie lange er dort gestanden hatte, als ihn die Stimme seiner Schwester aus seinem Bann riss.
"Es ist nie zu früh für eine Sitzung mit dem Hofmaler. Pass auf, dass er deine Schokoladenseite erwischt..." Mehr hatte sie anscheinend nicht zu sagen, denn nachdem sie gesprochen hatte, begann sie sich den Gang hinunter zu entfernen
"Warte! Ich muss dich etwas fragen!", rief er ihr hinterher. "Was weißt du über unseren Urgroßvater, Azula?" - "Ach Zuzu, schon seltsam was du für Fragen stellen kannst. Feuerlord Zosin hat natürlich den Krieg begonnen. Jahrelang bereitete er sich darauf vor, er bewies nicht nur Geduld, sondern war auch klug. Bekanntlich wartete er auf den Kometen der später seinen Namen trug. Er nutzte seine Kraft, um die Eroberung der Welt zu starten. Am Ende ist er dann als sehr sehr alter, erfolgreicher Mann gestorben." So beendete sie die Geschichtsstunde.
Dann verschwand Azula im Gängelabyrinth des Palastes. Wohin sie ging, das wusste Zuko nicht und er fragte auch nicht nach.
Ein paar Minuten, oder vielleicht auch eine Stunde, später trat der Kronprinz hinaus in den Innenhof des Palastes und setzte sich an den Teich, an dem er und seine Mutter immer die Entenschildkrötenfamilie gefüttert hatten. Auch wenn der Hofgärtner oftmals versucht hatte, sie zu verscheuchen, kamen sie immer wieder zurück. Jetzt warf Zuko Steine ins Wasser, die Kreise schlugen und letztlich in dem schwarzen Loch versanken. Keine Spur von der Familie.
Er ließ sich auf seinen Rücken fallen. Ein breiter Sternenhimmel erstreckte sich über seinem Blick. Alles wirkte plötzlich so klein und unbedeutend und er fragte sich wie viele Menschen unter diesem Himmel schon sterben mussten. Wegen seiner Familie. Wegen ihm.
Ohne Sinn für Zeit und Raum lag er nun dort und wartete. Worauf war ihm selbst nicht bewusst.
Eine Gestalt lies sich neben ihm nieder. Sein müder Blick schweifte nach links, er konnte seinen Augen kaum trauen.
"Mai! Was machst du denn hier?"- "Psst! Du weckst noch jeden im Palast auf...", erwiderte Azulas Kindheitsfreundin etwas belustigt.
Dann legte auch sie sich auf die kalten Steinplatten und schaute hinauf in den Himmel. "Alles wirkt so winzig und bedeutungslos unter diesem Sternenhimmel.", stellte Mai monoton fest.
DU LIEST GERADE
Remember me - a zutara love story
FanfictionDie 15-Jährige Katara hat in ihrem Leben schon viel durchgemacht. Ihre Mutter starb als sie noch ein Kind war, auch das Verhältnis zu ihrem Vater erwies sich als schwierig. Damals hätte Katara schon gesagt, dass sie den Tiefpunkt ihres Daseins errei...