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Sokka
4 Stunden nach Katara' Verschwinden
Die Worte wiederholten sich immer und immer wieder, sein Bewusstsein auf Replay. 'Katara...sie ist weg!' Es dauerte, bis er es verarbeitet hatte, doch dann konnte ihn rein gar nichts mehr aufhalten. Wie seine Freundin zuvor machte Sokka sich auf eine gründliche Suche nach seiner Schwester. Doch auch er scheiterte. Durchgefroren bis auf die Knochen, fummelte Sokka mit seinen vor Kälte versteiften Fingern nach seinem Handy. 2:57. Es war viel zu spät um bei 4 Grad Celsius nachts in einem, wie es schien, endlosen, Wald herumzugeistern. 'Was, wenn ihr etwas Schlimmes zugestoßen ist?' Kataras Bruder konnte gerade nicht über all die furchtbaren Dinge, welche seiner kleinen Schwester widerfahren sein konnten, nachdenken. Er würde daran zerbrechen. Gerade musste Sokka, wenn nicht für sich selbst, dann für Katara, stark sein.
Es war an der Zeit ihrem Vater endlich zu beichten, was vorgefallen war. Obwohl er nicht die Schuld an dem Verschwinden von Katara trug, empfand der junge Mann es so. 'Hätte ich doch nur besser auf sie aufgepasst!' Es war sinnlos, sich Vorwürfe zu machen, doch niemand hielt ihn davon ab. Die elendige Stille um ihn herum stiftete Sokka noch dazu an. Er hatte schon immer einen ausgeprägten Beschützerinstinkt besessen. Katara jedoch verstand es immer nur als Kontrolle, dabei machte er sich nur Sorgen. Es gab so vieles, was seine Schwester falsch verstand. Ihr Verschwinden führte zu einem Überdenken der vielen Beleidigungen, die sie sich gegenseitig immer an den Kopf geworfen hatten. 'Wann habe ich sie zuletzt im Arm gehalten oder ihr gesagt habe wie lieb ich sie doch hab?' Sokka wusste es nicht, es war viel zu lange her. Und das bereute der große Bruder jetzt umso mehr. 'Doch ist es nicht immer so? Du weißt erst, was du hattest, wenn es weg ist!' Hoffentlich traf das nicht auf seine kleine Schwester zu.
Die Computerstimme erzählte ihm nun schon zum dritten Mal er solle bis nach dem Signal warten, um eine Nachricht zu hinterlassen. "Ich will keine verfickte Nachricht hinterlassen!" brüllte er den Anrufbeantworter an, indirekt auch Hakoda, der nicht imstande war an sein Telefon zu gehen. Erst da bemerkte er, welchen Tag sie hatten. Samstag, den 28. September. Der Hochzeitstag seiner Eltern. Diese Tatsache erklärte einiges. Warum Hakoda ungewöhnlich lange gearbeitet hatte und jetzt auch nicht abhob. Wahrscheinlich hatte sein Vater schon die dritte Flasche Whiskey runtergekippt und konnte sich sicherlich nicht mehr an seinen eigenen Namen erinnern.
Es machte Sokka wütend. Er trat heftig gegen einen Baum, einige Blätter fielen zu Boden. Er schrie. Natürlich war sein Vater nicht der einzige, der noch immer trauerte. Er versuchte stark zu sein, doch wenn er sich gehen ließ, dann richtig. Kein Weihnachten hatten sie seit dem Tag mehr jemals als Familie verbracht. Eine Zeit lang glaubten die Geschwister die Ausreden, die ihre Großmutter ihnen erzählte: "Hakoda hilft dem Weihnachtsmann, Hakoda muss arbeiten, Hakoda ist sehr krank..."
Sein Vater hörte auf ein Held für ihn zu sein, als er ihm nach einer seiner 'harten Tage' die Haare aus der Kloschüssel hielt. Er war nur noch Mensch, wenn er aufpassen musste, dass Hakoda nicht ihm Schlaf erstickte. 'Auf eine seltsame Art und Weise hat es unsere Beziehung zueinander gestärkt'
2012 wurde es erst richtig schlimm. Sokka war gerade mal 13, seine Schwester 11, doch sie bekam von dem Ganzen nichts mit, dafür sorgte er. Es waren nun nicht mehr nur die Feiertage, sondern auch die Wochenenden. Dann der Freitag, der Montag. Bald war ihr Vater Vollzeit-Alkoholiker, wenn ihre Großmutter ihn nicht mit Händen und Füßen zum Entzug getrieben hätte, wäre Hakoda heute arbeitslos. Jetzt bezogen sich seine Ausrutscher wieder nur noch auf die besonderen Tage.
'Doch warum heute?' Sokka hatte weitestgehend Verständnis für das Verhalten seines Vaters, aber er brauchte ihn jetzt nun mal und er war nicht da. Sokka musste es tun. Er wählte die 110. Das würde seinen Vater in ein ganz schlechtes Licht stellen. Doch jede Minute zählte. Sie mussten sofort nach Katara suchen, bevor es zu spät war.
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So, ein kleiner Einblick was so passiert ist als Katara verschwunden war. Es wird nicht der letzte Einblick in 'Kataras alten Welt' sein, so viel sei gesagt. Aber fürs erste wars das! Hoffe euch hat Sokkas sicht gefallen. Schönen Tag noch und sorry, dass dieses Kapitel nur so kurz ausfällt!
Bis zum nächsten Teil. Tschauii
Eure Sini
Editiert von Nasinez.
Wörter (665)
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Remember me - a zutara love story
FanfictionDie 15-Jährige Katara hat in ihrem Leben schon viel durchgemacht. Ihre Mutter starb als sie noch ein Kind war, auch das Verhältnis zu ihrem Vater erwies sich als schwierig. Damals hätte Katara schon gesagt, dass sie den Tiefpunkt ihres Daseins errei...