Leben oder sterben?

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Zuko


Der Tagesablauf war ein- und derselbe wie am Tag davor und dem Tag vor diesem. Nach den morgendlichen Runden, die alle Rekruten laufen mussten, ging es weiter mit dem Nahkampftraining. Später wurden sie aufgeteilt in Bändiger und Nicht-Bändiger, zu denen Zuko gehörte, offiziell zumindest.. Seine Einheit erlernte den Kampf mit Waffen, obwohl er sich von Anfang an auf das Doppelschwert fixiert hatte und auch grundsätzlich nur dies trainierte. Nach einer gefühlten Ewigkeit frühstückten sie endlich. Dabei saß der junge Mann mit den anderen Rekruten an einem Tisch. Auch wenn der Feuerbändiger innerlich nur über die Dummheit der anderen Soldaten lachen konnte, hätte es noch wesentlich schlimmer mit ihnen sein können.

Der restliche Tag verlief nicht anders. Abends lag Zuko wieder mal wach im Bett. Die Gedanken an seinen Onkel und wie sie damals auseinander gegangen waren, aber auch die an sein früheres Leben, ließen ihn nicht los. Er entschied sich dafür frische Luft schnappen zu gehen. Möglichst ohne ein einziges Geräusch von sich zu geben, erhob er sich. Das Mondlicht schien durch die wehenden, grünen Vorhänge, die in den Fenstern hingen. Vorsichtig schlich Zuko an seinen schlafenden Kameraden vorbei und wich durch die Holztür hinaus auf den langen Flur.

Ein Geräusch ließ ihn hochschrecken. 'Wer zur Hölle ist denn bitte noch wach? Es ist sicher schon nach Mitternacht', überlegte er. Das machte ihn neugierig. Eine schlechte Angewohnheit, die Zuko schon seit Kindheitstagen viel Ärger bereitet hatte. Der junge Mann folgte dem Geräusch, das sich als zwei männliche Stimmen entpuppte. Es führte ihn zu einer großen Tür mit vielen Verzierungen. 'Das hier sieht wichtig aus. Ich bin mir nicht sicher, aber es müsste das Arbeitszimmer des Generals sein', grübelte Zuko. Er bemerkte flackerndes Kerzenlicht, welches unter der Tür durchschien. Interessant. Die Stimmen, die er zuvor gehört hatte, waren verschwunden.

Dem Soldat war bewusst, dass er nicht lauschen durfte, aber seine Neugierde war stärker als sein Verstand. Zuko legte sein Ohr an die Tür und auf einmal hörte er wieder die Stimmen. "Nein, ich bin dagegen!", sagte die erste Stimme wütend. "Wenn wir es so machen haben wir die besten Chancen", antwortete eine Stimme, die er kannte. Zuko hatte recht gehabt, es war das Zimmer des Generals. Noch hätte er die Chance zu gehen, sich hinzulegen und so zu tun als hätte er nie etwas davon gehört. Doch er blieb.

"Bei allem Respekt, General Juan. Wir können nicht ein Drittel unserer Soldaten opfern, nur damit wir bessere Chancen haben. Das ist falsch!" - "Wir opfern sie nicht", sagte der General beängstigend ruhig. "Ach nein? Wir schicken nur die Rekruten an die Front. Einige davon können nicht einmal erdbändigen! Nur damit wir genug Zeit haben uns von hinten anzuschleichen!", schrie der Offizier. "Einheit 107 und 108 hätten nicht den Hauch einer Chance, sie würden sterben, alle! Sind sie wirklich bereit so viele Menschenleben zu opfern? Wir wären keinen Deut besser als die Feuernation. Ich bin dagegen!" "Leider handelt es sich hier nicht um eine nette Partie Schach sondern um einen blutrünstigen Krieg", entgegnete der General, dessen Name 'Juan' Zuko sich nicht die Mühe machen würde, zu merken, nun selbst etwas gereizter. "Genau!", schrie der Offizier weiter:  "Also sehen Sie die Soldaten nicht als Schachfiguren Ihres dreckigen Spiels, sondern als Menschen! Jeder Einzelne hat einen Namen, einen Glauben, Ziele und Träume. Sind sie wirklich bereit das zu opfern?" "Erlauben Sie sich noch ein Mal so ein freches Mundwerk und ich werde Ihnen ihre Ränge nehmen und sie vor die Hunde in Ba Sing Se werfen lassen!", polterte General Juan. Nun verstummten sie.

Zuko hörte näherkommende Schritte. Er hatte nicht einmal Zeit zu verdauen, was der Mann gerade gesagt hatte. 'Scheiße, wo soll ich hin?' Der Feuerbändiger schaute sich hektisch um, aber fand nichts, hinter dem er sich hätte verstecken können. Das Beste, was ihm einfiel, war sich an die Wand zu drücken und zu hoffen, dass der Mann in die andere Richtung ging. Die Sekunden verstrichen und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Sein Atem stockte. Plötzlich ging die Tür mit einem lauten Knarren auf und ein breitgebauter Mann in Uniform trat heraus. Und ging...

...in die andere Richtung. 'Puh, Glück gehabt', dachte Zuko. Nachdem der Mann ganz verschwunden war, machte er sich nun endlich auf den Weg nach draußen. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Die Worte der Beiden spielten sich immer und immer wieder in seinem Kopf ab.

Draußen angekommen blies ihm die frische Luft entgegen. Er rannte los und versuchte seinen Gedanken zu entfliehen. Da das zu nichts führte, blieb er irgendwann stehen. Mit beiden Händen auf seinen Knien abgestützt, blickte er sich um. Der Feuerbändiger befand sich in einer der Gassen zwischen zwei Bauten der Armee. Es war düster, doch die Sterne am Nachthimmel zeigten ihm wo er war. Der junge Soldat war verzweifelt. Er wolte doch keine Marionette sein. Zuko konnte sich nicht länger zurückhalten. Er schlug mit seiner blanken Faust gegen die Steinwand. Dabei loderte ein Feuerkreis auf, welcher die schmale Gasse kurzzeitig erhellte. 'Scheiße! Ich bin doch in der Einheit 108. Verdammt! Ich kann noch nicht sterben, es ist zu früh!' Er lehnte sich an die gegenüberliegende Wand, glitt nach unten und legte die Hände vor sein Gesicht. Der ehemalige Prinz wusste nicht was er tun sollte. Er war mehr als verzweifelt. 'Wenn Onkel doch bloß hier wäre', dachte Zuko.

Es gab nur zwei Wege. Seine Hand glitt zu seinem linken Auge. Er wollte sich nie mehr so schwach fühlen, wie in jenem Moment.

Er drückte sich nach oben und stand auf.

"Leben oder sterben?" Zuko hatte sich entschieden...

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Na, wie hat es euch gefallen? Das Kapitel ist doch länger geworden als gedacht. Ich kann mich wohl einfach nicht kurzfassen XD Also, falls ihr Rechtschreibfehler oder Grammatikfehler findet, dann tut's mir leid. Nehmt es mir nicht übel.  Was haltet ihr bis jetzt von meiner Fan-Fiction? Lasst es mich wissen <3

Und auch danke an die unsichtbaren Leser (166 omg). Ly!


Eure Sini

Wörter (924)

Editiert von Nasinez

Remember me - a zutara love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt