Kapitel Sechsundzwanzig

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„Hey Nika, aufwachen. Essen ist fertig!" Dringt Leons Stimme an mein Ohr. Langsam öffne ich meine Augen und muss mich erstmal orientieren. Leon streicht mir über den Kopf und lächelt mich an. Ich setzte mich auf und schaue den Raum an. Ich bin in Leons Schlafzimmer und liege in seinem Bett, welche äußerst bequem ist. „Du bist eingeschlafen auf mir. Ich hab dich dann vorsichtig hier her getragen damit du weiter schlafen kannst. Ich hab in der Zeit gekocht." Ich nicke und stehe langsam auf. Auf dem Weg zum Wohnzimmer bleibe ich an meinem Rucksack stehen um einen Haargummi raus zu holen. Als ich rein greife, stoße ich auf meine Zigarettenschachtel und halte kurz inne. „Alles gut?" Ertönt es von Leon der hinter mir steht. „Ja ähm, mir fiel gerade nur auf, dass ich seit dem Treffen am Montag keine einzige mehr geraucht habe." Ich greife nun zu dem Haargummi und binde mit dir Haare etwas zusammen. „Aber das ist doch gut oder nicht?" Ich nicke. „Ja ich hab aber schon so oft versucht aufzuhören. Ich rauche mittlerweile seit 8 Jahren. Plötzlich funktioniert es ohne Probleme." Sage ich verdattert. „Das ist mein guter Einfluss." Leon umarmt mich von hinten und drückt mir einen Kuss auf die Wange. „Komm sonst wird die Lasagne kalt." Leon schiebt mich in Richtung Wohnzimmer. „Das riecht toll Leon!" Grinse ich und setze mich an den Esstisch.

„Das war so lecker Leon." Lehne ich mich zurück und halte mir den Bauch. „Danke, ich hab mich wirklich selbst übertroffen." Grinst Leon. „Lass uns aufräumen und dann noch auf dein Sofa gehen, bevor ich los muss." Lächle ich. „Klingt gut, bis auf der Punkt, dass du gehen musst." Lacht Leon und steht auf. Gemeinsam räumen wir die Küche auf. Leon geht danach nochmal ins Bad ins ich gehe kurz auf seine Dachterrasse. Ich stelle mich an die Brüstung und schaue über die Dächer von der Münchner Innenstadt. Ich mag das was hier gerade passiert. Aber wenn ich länger drüber nach denke, hab ich Angst. Angst davor, dass es jetzt schön ist irgendwann aber normal wird. Irgendwann nicht mehr so schön ist. Leon von mir geht. Ich weiß nicht ob ich so einen emotionalen Schlag ertragen könnte. Daher habe ich immer noch Angst mich auf das alles einzulassen. Ich verstehe auch nicht wie ein so daher gelaufener Typ sowas mit mir anstellt, mich so verändern kann in so kurzer Zeit. Ich hatte keinen Drang nach einer Zigarette. Nach 8 Jahren hab ich zum ersten Mal keinen Drang nach einer Zigarette, keinen Drang einfach zu fliehen. Ich will hier sein, hier im jetzt, hier in München, hier bei Leon. Und genau dieser unterbricht meine Gedanken indem er mich von hinten umarmt. „Alles gut Nika?" Leon legt seinen Kopf auf meinen ab. Ich nicke. „Ich brauchte mal kurz einen Moment." Ich lege meine Hände auf die von Leon und sofort verweben sich unsere Finger ineinander. „Soll ich dich alleine lassen?" Fragt er gefühlvoll. Ich schüttele nur den Kopf. „Magst du reden?" Schiebt er gleich hinterher und ich zucke mit den Schultern. „Was ist wenn wir das hier irgendwann nicht mehr haben, irgendwann nicht mehr fühlen. Noch schlimmer, ich fühle es und du nicht. Was ist dann. Wer soll mich auffangen wenn ich es dann selbst nicht mal kann. Ich werde so einen emotionalen Cut nicht verkraften können." Ich seufze. „Also ich kann dir natürlich nichts in der fernen Zukunft versprechen, aber ich kann dir eins sagen Nika, du löst Sachen, Gefühle in mir aus die ich noch nie gespürt hab. Auch wenn ich sie nicht mit hier rein ziehen mag, aber selbst bei Mathea hab ich nicht ein mal so eine Anziehung, so ein Gefühl, so ein Wohlbefinden gespürt wie bei dir. Und so lange hier nichts dazwischen kommt, wie ein Komet oder so würde ich das gerne weiter vertiefen und es versuchen mit dir, mit uns. In unserem, und vor allem in deinem Tempo. Nichts überstürzen, nichts erzwingen, nichts auf Krampf." Leon drückt mir einen Kuss auf den Kopf. „Komm wir gehen rein, du bist schon kalt." Leon hält weiterhin meine Hand und zieht mich mit rein.

Gemeinsam setzen wir uns auf das Sofa und ich lehne mich an Leon. „Das steht bestimmt für deine Heimat oder?" Leon streicht über das Tattoo auf meinem linken Oberarm. Ich nicke. „Das ist das Astra Logo, Bier aus Hamburg, und ein Tau, welches symbolisieren soll, dass ich den Anker, meine Heimat immer zu mir ziehen kann." Leon staunt. „Taten die dolle weh?" Neben dem hab ich noch zwei weiterer Kleine auf meinen Arm, einen Schriftzug auf der innen Seite des Oberarms. ‚Ich war nie anti alles, Ich war immer anti ihr.' steht da, Zitat meiner Lieblingsband. Auf dem Unterarm ist eine Möwe, welche Gummistiefel, ein gestreiftes Shirt, eine Schiebermütze trägt und eine Pfeife im Schnabel hat. Ich liebe meinen kleinen Herbert, so hab ich ihn getauft. Der rechte Arm ist voll mit Symbolen von Sachen die ich mag, Bands, Serien Filme. Auf meinen Beinen hab ich auch noch ein paar Kunstwerke. Linker Oberschenkel ein Hirschkopf, rechts einen Wolfskopf. Die sollen mir Kraft geben, mir zeigen wie stark ich bin. Auf jedem Bein hab ich hinten mittig von unten bis oben einen schwarzen Strich, einfach weil ich es cool fand. Irgendwann wird das alles noch weiter fortgesetzt. Leon streicht nun mit dem Daumen über Herbert. „Der Spruch hier tat stellen weiße etwas weh, die Striche auf dem Bein auch. Aber war alles auszuhalten." Leon nickt. „Ich find die alle wahnsinnig schön, die stehen dir echt gut." „Danke Leon." Ich kuschele mich an ihn.

„Danke für den tollen Abend Nika!" Leon und ich stehen vor meiner Haustür. Wir haben die Zeit einfach miteinander genossen und lagen auf Leons Sofa. „Ich habe zu danken!" Lächle ich zurück. „Gute Nacht Nika." Leon zieht mich in eine Umarmung. „Gute Nacht Leon." Ich erwidere die Umarmung kurz, ehe er mich dann etwas von sich weg schiebt um seine Hand in meinen Nacken zu legen. Er zieht mich zu sich und legt seine Lippen auf meine. „Bis Freitag." Verschiedet er sich danach und ich gehe glücklich strahlend durch die Tür.
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Hach ich mag die zwei so sehr. 🥰
Ich hoffe ihr seid bisher alle gut in die neue Woche gestartet. Passt auf euch auf und bis zum nächsten Kapitel! 🖤🖤

Doch bin ich bei dir... | Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt