1. Nach der Arbeit

295 12 1
                                    

Kuroo

Seufzend sah ich auf den ganzen Stapel von Unterlagen. Leider gehörte das auch zu meinem Job dazu, obwohl man es anfangs nicht denken würde. Es reichte leider nicht den Stapel von Dokumenten vernichtend anzusehen, damit er verschwand. Was wohl mein Kitten jetzt macht... Eigentlich konnte ich mir denken was das Kätzchen Zuhause tat. Würde ich ihn nicht von seiner tragbaren Spielekonsole locken, würde Kenma die ganze Zeit in seiner irrealen Welt herumgeistern. Das negative daran war seine schlechte Wahrnehmung seiner Umgebung, wenn er erstmal in seiner Welt versunken war.
Lächelnd sah ich auf das Bild, welches auf meinem Schreibtisch stand. Auf dem Bild waren Kenma und ich. Ich grinste bis zum geht nicht mehr, während ich ein Arm um meinen besten Freund gelegt hatte. Kenma hingegen sah nicht als so begeistert aus und zwang sich mehr oder weniger ein Lächeln auf dem Foto auf.
,, Es scheint so als wären wir noch immer die alten...und das obwohl sich einiges verändert hatte ", sprach ich in Gedanken mit mir selbst. Zum Glück war ich alleine in meinem Büro. Niemand sollte erfahren welche wahren Gefühle ich für dieses kleine faule Kätzchen hatte.

Seufzend faste ich mir an die Stirn. Der Gedanke daran das sich innerhalb der letzten zwei Jahren so viel verändert hatte, aber nur die Beziehung zwischen mir und Kenma gleich blieb, machte mich fertig. Vor zwei Jahren hatte ich meinen Schulabschluss erhalten und arbeitete nun für das FBI im Bereich Spionage und Rettung. Kenma wusste selbstverständlich nichts davon, weil er damit nur in lebensbedrohliche Aktionen mit hineingezogen werden würde. Er sollte sicher sein. Sicher vor der grausamen Welt die ich Tag für Tag erblickte. Ich schwor es mir diesen Engel vor jeglicher Gefahr zu schützen, was ich überraschender Weise auch gut konnte. Kenma hatte seinen Abschluss nämlich ein Jahr später als ich bekommen und weil er nicht bei seinen Eltern wohnen wollte, weil sie einen Streit über etwas wichtiges hatten, kam er total durcheinander zu mir. Ich konnte mich noch genau an den Abend erinnern, wie er mit Tränen überlaufenden Gesicht vor meiner Tür stand. Ohne zu zögern ließ ich ihn bei mir wohnen, doch die Antwort auf meine Frage was passiert war blieb mir bis heute aus. Ich akzeptierte Kenmas Entscheidung ohne Kommentar, aber etwas hatte damals schon an meinem Herzen gezerrt, als er mir die Antwort verschwieg. So kam es das mein Kitten bei mir wohnte und ich bin froh das es so war.

Lustlos machte ich mich an die Arbeit und unterschrieb oder füllte die mir vorliegenden Dokumente aus. Volleyball machte mehr Spaß als diese muffige Stubenarbeit. Eindeutig blieb diese Sportart für immer ein Teil von mir, wobei ich auch jetzt wo ich nicht mehr bei Nekoma spielte meine Leidenschaft weiterhin ausübte. Teils konnte ich sogar Kenma dazu überreden mit mir eine Runde Volleyball zu spielen. Er sagte es zwar nicht offen, aber ich sah wie auch ihm das Volleyball spielen fehlte. Auch wenn er behauptete das ich der Grund war, warum er überhaupt Volleyball spielte, wusste er ganz genau das da noch mehr war. Er mochte Volleyball. Ich hatte ihn dorthin gelozt das stimmte, aber er war es welcher es durchzog, auch wenn mit viel Gemecker.

Pünktlich um 5 machte ich Schluss und packte meine Tasche zusammen. Die Hälfte der Dokumente hatte ich abgearbeitet, den Rest würde ich morgen machen. Jetzt allerdings ging es wieder nach Hause zu meinem Kätzchen. Schnell richtete ich meine Krawatte, ehe ich mein Büro freudestrahlend verließ. Geschickt fischte ich mir meinen Büroschlüssel aus meiner Jackentasche und schloss mein Büro ab. Endlich kann ich wieder nach Hause. Gut gelaunt drehte ich mich um, doch so schnell das Lächeln kam, desto schneller verschwand es wieder auf meinem Gesicht. Vor mir stand Kimuri, die Sekretärin meiner Eltern. Erwartungsvoll zog ich meine Augenbraue hoch. Was will sie denn schon wieder von mir?

,, Haben Sie etwa schon Schluss? ", fragte sie mich überrascht. Ich wusste das sie ein Auge auf mich geworfen hatte, aber mein Herz war bereits vergeben. Außerdem wusste ich das sie mich nur haben wollte, wegen meinem Geld. Die Chefs des FBIs waren nämlich meine Eltern und in ein paar Jahren sollte ich die Firma übernehmen. Diesen gefallen tat ich ihr aber nicht.
,, Ja ", antwortete ich ihr monoton. Ich will endlich nach Hause zu meinen Kitten!
,, Vielleicht haben Sie ja noch etwas Zeit für mich", meinte sie und klimperte mit ihren fake Wimmern herum.
,, Nein danke, ich muss nach Hause zu meinem Herz ", sagte ich gefühlskalt und lief gelassen an ihr vorbei. Ich hörte noch wie sie hinter mir 'So unerreichbar' flüsterte und hinter mir her eilte. Merkte sie denn nicht das ich nichts von ihr wollte?!
,, Sie haben eine Freundin?", fragte sie mich interessiert und lief neben mir her. Hatte sie denn nichts besseres zu tun als mir auf den Kranz zu gehen?
,, Das geht dich nichts an", knurrte ich sie genervt an. Ich wollte nichts von ihr! War sie so blind um das zu sehen?
,, Na gut bis morgen ", verabschiedete sie sich unzufrieden von mir. Erleichtert verabschiedete ich mich ebenfalls von ihr und lief schnurstracks zu meinem Auto. Jetzt geht es endlich nach Hause.

Nach einer ruhigen Autofahrt kam ich endlich an unserem Haus an. Freudestrahlend schloss ich die Tür auf. Kalte Luft kam mir entgegen und ließ mich die Augen genießerisch schließen. Nach so einem heißen Tag war es befreiend kalte Luft auf der Haut zu spüren. Schnell schloss ich hinter mir die Tür, um die kalte Luft drinnen zu lassen.
,, Ich bin wieder da", rief ich wie jedes Mal wenn ich von Arbeit kam. Zu meinem Bedauern bekam ich nichts zurück. Kenma war wahrscheinlich wieder in seiner Welt und hatte mich gar nicht gehört. Seufzend stellte ich meine Schuhe auf die Schuhablage und meine Tasche auf den Boden. Dann werde ich mal nach meinem Kätzchen schauen.

Meine Füße trugen mich zu aller erst in das Wohnzimmer, welches ich allerdings leer vorfand. Keine Spur von Kenma. Nun gab es nur noch ein Ort wo er sich befinden konnte. Sein Zimmer. Also stieg ich mit etwas Aufregung die Treppe hinauf in den zweiten Stock. Selbstbewusst und mit einem riesigen Grinsen lief ich auf sein Zimmer zu. Ohne zu zögern öffnete ich die Tür und sah wie jemand im stockdunklen Zimmer, mit einer Decke auf dem Kopf auf der PlayStation spielte.
,, Ich bin wieder zu Hause Kenma ", teilte ich meinem zockendem besten Freund mit. Der genannte jedoch reagierte nicht auf mich und schien nicht mal meine Präsenz wahr zu nehmen.

Keine Angst! Ich bin da <3 Kuroo x Kenma (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt