15. Alles wird gut

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Kenma

Ich wusste nicht wie spät es war, aber wissen wollte ich es auch nicht, dann würde ich nämlich genau wissen, wann die Zeit abgelaufen war, in der ich wohl Kuroo für immer verlieren würde. Ein kleinen Hoffnungsschimmer konnte ich noch tief in mir spüren, dieser rief mir lauthals zu, dass Kuroo kommen würde und all das verhindern würde. Er würde sich mit sich nehmen und wir könnten alles klären. Ich würde mich bei ihm auf Knien entschuldigen, solange er zu mir kommt und mir sagt das alles gut gehen würde. Dieser Mann der mir nie wirklich sein Gesicht offenbarte, hatte heute als ich Kuroo erwähnt hatte überraschend wütend gewirkt. Ich vermute er hatte entweder Gefühle für mich oder er hatte Angst das Kuroo doch kommen würde und mich befreien würde. Meiner Meinung nach hatte dieser Kerl auch ein wenig Aggressionsprobleme. Das Glas musste unter seinen Gefühlen leiden und lag komplett zersplittert auf dem Boden, so würde mein Herz aussehen wenn Kuroo mich von sich stoßen würde, wie ich es bei ihm getan hatte.

Erschöpft legte ich mein Kopf in den Nacken und atmete tief durch. Es soll entspannend wirken, aber meine Pose war nicht als so angenehm. Mein Po war durch die kalten Steine eingeschlafen, so gesagt hatte ich kein Gefühl in meinem Hintern. Würde jemand hineinkneifen, könnte ich es nicht mal spüren. Wenn Kuroo reinkneifen würde dann ist mein Hintern sicherlich schnell wieder durchblutet und mein Gefühl wäre zurück. Darauf konnte ich aber lange warten und besonders dann, wenn ich morgen früh mit diesem Affen fort fliegen müsste. Ich könnte es nicht ertragen Kuroo nie wieder zu sehen, auch in diesen paar Tagen hatte ich gemerkt wie wichtig es für mich war, ihn mindestens jeden Tag sehen zu können. Seufzend öffnete ich die Augen. Wieso muss ich ihn auch lieben! Warum er? Ein Mann? Ich wollte in meinem Leben nie irgendjemand anderen außer Kuroo an meiner Seite haben, aber nur freundschaftlich. Über die Jahre hatte sich das dann schlagartig geändert. Zwar wollte ich Kuroo immer noch an meiner Seite, aber nicht als besten Freund sondern als festen Freund, mit dem ich meine Liebe teilen konnte.

Plötzlich hörte ich leise schleichende Schritte, die sich der Tür näherten. Stirnrunzelnd hörte ich genauer hin, denn der Mann mit Kapuze kam nie geschlichen, eher selbstbewusster und unerschrocken. Ich konnte hören wie die Tür meines Raumes geöffnet wurde, doch sobald die Person eintrat wieder geschlossen wurde. Verwirrt über dieses Verhalten, spannte ich mich an. Wer ist jetzt mit mir in diesem Raum und sind seine Ansichten gut? Plötzlich wurde der Raum mithilfe einer künstlichen Lichtquelle erhellt und ich konnte endlich die Person sehen, die sich wortwörtlich zu mir geschlichen hatte. Aber wie? Kuroo stand in kompletter Ausrüstung vor mir! War das ein Traum oder die Realität?
,, Kuroo? ", krächzte ich durch meinen trockenen Hals. Lieblich sah er mich an und strich mir meine Haare aus dem Gesicht.
,, Ja ich bin es. Sei leise ich hole dich hier raus", flüsterte er leise und bekam ein nicken von mir zurück.

Er holte etwas aus seiner Jackentasche und knackte damit das Schloss meiner Fesseln, die dann klirrend auf den Boden fielen. Langsam half mir Kuroo beim aufstehen, doch viel Zeit hatten wir nicht. Kuroo tippte etwas auf seiner Uhr herum, bis er dann sprach.
,, Hier ist 2Jns892i ich brauche einen Krankenwagen und die Polizei. Ich befinde mich an der alten Fabrik im Südwesten der Stadt ", redete er in die Uhr und drückte dann einen Knopf. Verwundert sah ich Kuroo an. Was war das für eine Zahlen- und Buchstabenkombination?
,, Komm folge mir und bleib ja dicht bei mir", forderte mich Kuroo ernst auf und wieder ein nicken meinerseits. Dann lief er auch schon los, mit mir dicht auf den Fersen. Nachdem wir den Raum verließen waren meine Beine fast wie Wackelpudding und das Adrenalin schoss durch meinen ganzen Körper.

Wir liefen langsam aber dennoch zügig. Immer wieder versicherte sich Kuroo ob die Luft rein war und lief dann los. Er wirkte so professionell und geübt dabei, dass ich ihn dafür nur bewundern konnte. Plötzlich blieb er stehen und hob für mich zum Verständnis eine Hand hoch. Leise presste ich mich an die kalte weiße Wand des Ganges. Mein Herz raste schnell und die Angst stieg mit jeder Minute. Kuroo fasste sich an seinen Gürtel und zog eine Waffe raus, die er dann entsicherte. Schneller als ich gucken konnte zückte er sie und schoss ab, doch kam kein lauter Knall aus ihr heraus. Hat Kuroo gerade jemanden erschossen? Mit weit aufgerissenen Augen sah ich Kuroo an, der meinen stechenden Blick auch sofort bemerkte. Er sah zu mir nach hinten und legte sein Finger auf seine Lippen. Somit deutete er mir ruhig zu sein, aber wenn wir in Sicherheit waren, würde ich ihn zurecht weisen.

Er lief weiter, gefolgt von mir. Der Mann auf den Kuroo geschossen hatte lag ruhig auf dem Boden. Kein Blut. Keine Schreie. Ist der Mann vor Schreck gestorben? Obwohl ich möchte es gar nicht wissen. Mit zitternden Beinen folgte ich weiterhin Kuroo, der mutig voran lief. Ich hatte keine Ahnung wo lang wir liefen, aber anscheinend wusste es Kuroo um so mehr. Es machte mir den Anschein, als würde er genau wissen wohin er ging. Mal wieder nahm er seine Pistole und schoss lautlos ab, nur der Aufprall eines Körpers war alles was man hören konnte. Irgendwie machte es mir Angst, besonders weil er sich deswegen verantworten musste. Sagen tat ich aber nichts dazu, da es eher dumm wäre jetzt einen Ton von sich zu geben.

Wir liefen zügig durch eine Tür die nach draußen führte und tatsächlich, wir waren draußen an der frischen Luft. Fast geschafft. Ich war erleichtert, da wir gleich in Sicherheit waren, doch die wurde durch pure Angst ersetzt, als ich Schüsse in unserer Nähe vernahm. Kuroo schnappte sich meine Hand und rannte so schnell er konnte hinter ein kleines Haus. Sobald wir in Sicherheit waren zielte Kuroo ebenfalls auf die bewaffneten Personen. Jedes Mal wenn er Gegner schoss ertönte das laute schallende Geräusch, welches mir durch Mark und Bein ging. Kuroos Schüsse waren leise und konzentrierter. Ängstlich rutschte ich näher zu Kuroo, doch fasste ich in etwas nasses auf dem Boden. Verwundert hob ich meine zitternden Hand und sah Blut an ihr kleben. Geschockt weiteten sich meine Augen. Mein Körper geht es gut, ich habe keine Schmerzen....aber dann ist dieses Blut ja von... Mit großen Augen sah ich zu Kuroo welcher noch immer mit schießen beschäftigt war. Seine Schulter sah nicht gut aus, denn das Blut hatte sich bereits in seiner Kleidung vollgesaugt. Er wurde angeschossen!

Die Schüsse wurden weniger und auch Sirenen waren vernehmbar. Mein Blick blieb jedoch nur an Kuroo hängen, ich wagte es nicht für eine Sekunde wegzuschauen, geschweige denn zu blinzeln. Erst als die Schießerei ein Ende hatte dreht sich Kuroo zu mir um. Sein Gesicht war blass, er sah mich mit erschöpften Augen an, die auch mit Liebe getränkt waren.
,, Keine Angst. Ich bin da und du bist jetzt in Sicherheit ", flüsterte Kuroo zufrieden und kippte zur Seite um. Panisch rüttelte ich an ihm doch es kam keine Reaktion mehr von Kuroo. Hektisch stand ich auf und machte die Sanitäter auf uns aufmerksam. Sofort kamen sie mit ihren Koffern angerannt, sobald sie mich sahen. Zwei von ihnen kümmerten sich um Kuroo, während sich der andere um mich kümmerte. Mein Blick war starr auf Kuroo gerichtet, der von den Ärzten hochgenommen wurde und in den Krankenwagen geschoben wurde.
,, Möchtest du mitfahren? ", fragte mich der Sanitäter einfühlsam doch ich bekam nur ein nicken zusammen. Mit ihm stieg ich in den Krankenwagen, welcher auch sofort mit Sirenen zum Krankenhaus fuhr.

Keine Angst! Ich bin da <3 Kuroo x Kenma (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt