Kenma
Ich war frei. Nicht mehr in dem dunklen unterkühlten Raum, wo kein Licht existierte und das dank Kuroo. Er hatte das Risiko auf sich genommen, um mich zu retten, doch dafür musste er leider Gottes zahlen. Mit blassen Gesicht lag er vor mir auf dem Krankenbett, seine Wunde wurde bereits zugenäht, doch aufgewacht war er noch immer nicht. Die Ärzte sagten mir, dass sein Körper durch den großen Blutverlust sehr erschöpft ist und er deshalb wohl eine Weile schlafen würde. Mich hatten sie nur kurz untersucht, um zu gucken ob ich verletzt wurde, doch im allgemeinen stand es um mich auf jeden Fall besser als um Kuroo. Gewaschen hatte ich mich schon, Trinken und Essen bekam ich ebenfalls netterweise von der Krankenschwester. Jetzt jedoch saß ich neben meinem besten Freund, dem ich so gesagt meine Zukunft verdankte. Wer weiß ob ich, wenn er mir nicht geholfen hätte eine Zukunft gehabt hätte. Kuroo tat so unglaublich viel für mich und ich war zu feige um ihn irgendwie dafür zu danken. Schlussendlich sah ich ja was geschehen würde, wenn ich mich von ihm fernhalten würde, auch wenn meine Absichten gut waren. Ich konnte es mir nicht verzeihen. Wegen mir lag er da, unter Schmerzen leidend. Nur weil ich meinen Mund nicht öffnen konnte, um ihm zu sagen was los war! Ich bin so ein Idiot.
,, Oh Gott Kenma es geht dir gut ", rief jemand plötzlich lauthals in die bedrückende Stille. Mein Kopf hob sich und sah die zwei Eulen besorgt, aber auch erleichtert darüber mich gesund zu sehen in der Tür stehen. Bokuto kam sofort auf mich zugeeilt, umarmte mich sobald er bei mir angekommen war.
,, Was macht ihr denn hier? ", fragte ich sie überrumpelt und klopfte Bokuto leicht auf den Rücken. Knuddeln war nicht so mein Ding, außer natürlich mit Kuroo, da war es was anderes.
,,Das Krankenhaus hatte Kuroos Eltern kontaktiert, aber sie hatten keine Zeit, deswegen fragten sie uns ob wir nicht hingehen könnten und da sind wir ", erklärte Akaashi, der sich uns auch langsam näherte. Hinter ihm sah ich ein fast identisches Ebenbild von Akaashi, höchstwahrscheinlich sein großer Bruder von dem er manchmal sprach. Gesehen hatte ich ihn noch nie, aber er sah Akaashi auf jeden Fall sehr ähnlich.,, Ich bin Karishi. Akaashis großer Bruder ", stellte sich der Junge auch sogleich vor. Ein leichtes Lächeln zierte seine rosanen Lippen und auch ich zog meine Mundwinkel kurz hoch.
,, Kenma. Bester Freund von Kuroo und gut befreundet mit den beiden Trotteln da", unbeeindruckt zeigte ich auf Akaashi und Bokuto, während ich noch immer Augenkontakt mit Karishi hielt.
,, Hey! ", rief Bokuto auch schon empört, aus der letzten Ecke, den ich aber gekonnt ignorierte. Es war ein leichtes Bokuto zu ärgern und er lässt sich auch immer darauf ein. Grinsend kam Karishi näher zu uns und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von mir hin. Zwischen uns befand sich das Bett auf welchem Kuroo noch immer friedlich schlummerte.
,, Er hat einen guten Geschmack ", kommentierte Karishi, als ich meinen Blick auf Kuroos schlafendes Gesicht richtete. Sofort schielt ich wieder zu ihm rüber und sah das er mich lächelnd ansah. Fragend hob ich eine Augenbraue, doch nichts kam von ihm zurück.,, Ihn hat es ja ziemlich erwischt ", seufzte Akaashi mit dem Blick zum schlafenden Kuroo. Schuldbewusst ließ ich meinen Kopf hängen und spielte vorsichtig mit Kuroos großer starken Hand.
,, Lass dich nicht so hängen Kenma. Es hätte schlimmer kommen können", versuchte mich Akaashi aufzumuntern, doch meine Schultern ließ ich trotz allem geschlagen hängen. Es hätte zwar schlimmer kommen können, aber das mein geliebter Kuroo jetzt mit blassen Gesicht auf einem Krankenhausbett lag, war meine Schuld. Das alles hätte nicht so kommen müssen, wenn ich ihm mehr vertraut hätte.
,, Kenma ich kenne Kuroo zwar kaum, aber nach einem Tag kann ich dir schon eines garantieren ", sprach mich nun Karishi an. Leicht hob ich meinem Kopf, um ihn in seine grünen Augen zu blicken.
,, Er-", Karishi zeigte mit seiner Hand auf Kuroo.
,, Hätte dich um jeden Preis gerettet, auch wenn er dafür um die ganze Welt reisen müsste. Du bist wirklich wichtig für ihn und meiner Meinung nach, ist er das auch für dich", vermutete er mit einer starken Überzeugung.Nachdenklich sah ich wieder zu Kuroo. Er hätte alles für mich getan? Kann es sein das er sich vielleicht auch zu mir hingezogen fühlt? Oder ist es wieder eine ach so schöne Einbildung meines Gehirns.
,, Alles für mich getan? ", murmelte ich leise vor mich hin. Meinen Blick konnte ich schon gar nicht mehr von ihm lösen. Doch als es plötzlich klopfte sah ich wieder auf. Eine Krankenschwester kam zu uns ins Zimmer hinein und schien uns etwas sagen zu müssen.
,, Es tut mir leid, aber die Besucherzeit ist um. Ihr könnt gerne morgen wiederkommen ", verkündete sie uns etwas schüchtern. Sie sah sehr jung aus, hatte gepflegte Haut und lange blonde Haare die sie zu einem Dutt zusammen gesteckt hatte. Nervös schaute sie uns an, aber ich ignorierte sie und sah wieder zu Kuroo. Ich möchte dich nicht verlassen.
,, In Ordnung. Komm Kenma morgen wirst du ihn wiedersehen ", garantierte mir Akaashi, aber ich blieb stur sitzen. Wenn Kuroo hier blieb, dann würde ich auch hierbleiben! Ich klang wahrscheinlich wie ein pubertierender Jugendlicher, aber für Kuroo schob ich gern meine Vernunft zur Seite.,, Komm Kenma. Kuroo ist hier in guten Händen ", versuchte mich Akaashi wieder zu überzeugen doch auch wenn ich wusste das es nur lieb gemeint war, ignorierte ich ihn vollkommen. Kuroo war immer für mich da gewesen und genau das möchte ich vom heutigen Tag an auch sein.
,, Kenma ich weiß das es dir schwer fällt, aber bitte mach es dir und uns nicht noch schwerer, als es so schon ist . Kuroo wird morgen sicherlich wieder zu sich kommen, aber dafür braucht er etwas Ruhe. Komm mit uns. Morgen wird ein neuer Tag mit neuen Möglichkeiten aufbrechen. " Karishi hatte recht, doch mein Herz sträubte sich sehr bei dem Gedanken Kuroo alleine hier zu lassen. Er hatte mich beschützt, ohne darüber nachzudenken was ihm dabei passieren könnte. Seine letzten Worte die er zu mir sprach, waren weder mit Wut noch mit Angst gefüllt. Sie waren zufrieden, lieblich, fürsorglich. Diese Worte zeigten mir wie sehr er es darauf gesetzt hatte, mich zu beschützen und für mich da zu sein.
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Keine Angst! Ich bin da <3 Kuroo x Kenma (bxb)
FanfictionKuro und Kenma. Zwei beste Freunde die immer zueinander hielten und sich gegenseitig unterstützten. Bis sich Kenma plötzlich anders verhielt. Er distanzierte sich und verschwand spurlos. Kuroo machte sich sofort an die Arbeit um sein verschwundenes...