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Wir waren gerade am Zusammenpacken, als plötzlich zwei Gryffindors in die Bibliothek platzten und für einen großen Aufruhr sorgten.

"Maddie?", rief die eine, die ich als Alicia Spinnet identifizieren konnte. Sie war ebenfalls in der Quidditch Mannschaft und eine Freundin von Madelines Schwester. "Scheiße, Maddie, du musst mitkommen. Katie!" Erst jetzt bemerkte ich, wie durcheinander das Mädchen war. Ihr Haar war wild, aber das hatte ich auf das Training geschoben. Doch normalerweise waren die Uniformen von Quidditch-Spielern nicht voller Erd- und Grasflecken. Und war das Blut?

Sofort war Madeline aufgesprungen. Aus Reflex war ich ebenfalls aufgestanden. "Was ist mit ihr?!", keuchte Madeline, als hätte sie nur auf schlechte Nachrichten gewartet. Doch Alicia deutete ihr nur, ihr zu folgen.
Der Junge, der ebenfalls dabei war - ich kannte seinen Namen nicht - nickte uns zu. "Geht. Ich bringe eure Sachen hinterher."

Das musste man uns nicht zweimal sagen. Noch bevor uns jemand aus der Bibliothek schmeißen konnte, waren wir schon weg.

Auch wenn ich es hätte ahnen müssen, rutschte mir doch das Herz in die Magengrube, als wir zum Krankenflügel kamen. Das gesamte Team war versammelt. Ich sah Angelina Johnson und einen der Weasley Zwillinge voller Blut und musste langsamer gehen, um Luft zu holen.

Madeline hatte all ihre Scheu und Zurückhaltung verloren und stieß durch die Versammelten hindurch.

Katie lag in einem Bett und sah schrecklich aus. Hätte ich nicht gewusst, dass sie es war, vielleicht hätte ich sie nicht erkannt.

Neben mir sprach Wood gerade mit McGonagall. "Das Vieh kam einfach aus dem Nirgendwo. Ich schwöre, sowas habe ich noch nicht gesehen. Es war wie ein Geier, oder Adler oder keine Ahnung. Es war riesig und grau." Er gestikulierte, um die Größe des Vogels zu zeigen und mir wurde schlecht. Mein Verdacht bestätigte sich, als Wood noch hinzufügte: "Es war, als hätte eine riesige Wolke Gestalt angenommen, nur um sich auf Katie zu stürzen."

Ich musste hier weg. Das konnte nicht sein! Doch als ich mich umdrehte, war mein Fluchtweg blockiert. "Na, kannste Blut nicht gut sehen?", fragte mich der andere Weasley-Zwilling, der ebenfalls dreckig, aber nicht so blutig wie der erste war.

"Ja", keuchte ich und kämpfte gegen den Würgreiz an.

"Oi, oi, oi, da ist der Mülleimer", deutete der Weasley und wollte mich gerade in die Richtung schieben. Aber das war nicht die Art von Übelkeit, die mich überkommen hatte.

Wenn Wood Recht hatte, dann war der Angriff auf Katie meine Schuld. Ich quetschte mich an dem Zwilling vorbei und war schon fast auf dem Flur, als sich mir die nächste Gestalt in den Weg stellte. Ich wollte ihm gerade einen aufgebrachten Fluch entgegen schleudern, als mir klar wurde, wer da vor mir stand.
Albus Dumbledore sah mich über seine halbmondförmige Brille milde an und legte seine langen Finger auf meine Schulter. "Bleiben Sie doch noch einen Moment, Miss Renard."

Ich fühlte jeden Muskel in mir erstarren, während mein Blick dem Schulleiter folgte. Er ging hinüber zu Madame Pomfrey, die Katie zumindest wieder soweit hinbekommen hatte, dass ich sie wieder als Katie erkennen konnte.
"Es sind nur Schnittwunden", erklärte die Frau, ohne auch nur langsamer zu werden. "Sie sind sehr tief, aber zum Glück waren sie schnell hier. Ich kriege sie wieder hin, aber sie wird Ruhe brauchen." Ihr Blick ging zu Wood, als sie sagte "Viel Ruhe."
Der Schulleiter nickte und bedankte sich bei der Krankenschwester für ihre gute Arbeit. McGonagall scheuchte die Mannschaft vom Bett weg, damit sie nicht die Arbeit behinderten.

Ich wollte mich mit der Menge treiben lassen, als der Schulleiter mich wieder beiseite nahm. "Ihre Eltern haben ein unglaubliches Timing, wissen Sie das?" Mit einer Hand kramte er in seiner Umhangtasche und holte ein kleines Samtsäckchen hervor. "Das ist heute früh für sie angekommen." Er reichte es mir und ich leerte den Inhalt neugierig auf meine Hanfläche.

Weasleys, Pranks and other CursesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt