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Bill hatte die anderen irgendwann tatsächlich weg geschickt und mir war das Herz in die Hose gerutscht.

"So schlimm?", fragte ich atemlos.

"Noch ist alles zu retten", ermahnte er mich streng. "Aber dafür musst du deinen Teil tun."

"Ich habe doch gar nichts gemacht!", verteidigte ich mich instinktiv. Ich hatte doch wirklich nichts getan, was diese Verschlechterung rechtfertigte.

"Du musst noch weniger tun." Erschöpft warf er das alte Verbandsmaterial in den Eimer, den ich zum Glück doch nicht gebraucht hatte. "Drei Tage komplette Bettruhe. Ich werde dir einen Trank mischen, den du alle zwei, bis drei Stunden nehmen musst. Danach sehen wir weiter."

Mir blieb der Mund offen stehen. Ich hatte geahnt, das etwas schief lief, als Bill angefangen hatte, mich zu fragen, ob ich dies oder das spürte und ich die Hälfte der Zeit keine Ahnung gehabt hatte, wovon er sprach. Aber so schlimm? "Sollte ich lieber ins Krankenhaus?"

Schlagartig sah Bill unglaublich alt und müde aus. "Das geht nicht. Es ist schon anstrengend genug, hier die Schutzzauber aufrecht zu halten."

Betroffen sank mein Blick auf meine Füße in den dicken Socken, die Hermine mir aufgezwungen hatte. Natürlich. Noch suchte der Fluchgeist nach mir. So kurz vor seinem Ziel war er noch nie gewesen. "Es tut mir Leid."

Bill tätschelte meinen Oberschenkel. "Die drei Tagen werden wir schon zusammen durchstehen."

"Wir können helfen." Natürlich hatten die Zwillinge gelauscht. "Du weißt, dass wir recht haben." So ernst hatte ich keinen der beiden je gesehen.

Bill verschränkte die Arme. Ihn hatte ich öfter ernst gesehen, wenn er in seine Arbeit vertieft war. Was mich verwunderte, war der prüfende Blick. Zog er das Angebot etwa wirklich in Betracht? Die Sekunden verstrichen in endlosem, erdrückenden Schweigen.
"In Ordnung."

Die Zwillinge stießen erleichtert die Luft aus, während ich empört schaubte.
"Wirklich?" Ich konnte es nicht glauben.

"Nachdem du mir von dem Trank erzählt hast, habe ich mir ihre neusten Scherzartikel angesehen. Wenn die beiden wollen, haben sie sehr viel Talent." Ich wollte mich weiter beschweren, aber Bill duldete keine Widerrede. "Du bewegst dich nicht von der Stelle, wie vereinbart und ihr", er packte je einen Zwilling am Arm, "helft mir mein Zimmer auszuräumen. Ich ziehe zu euch."

"Yes!", machten die Zwillinge noch beim Gehen. "Ron kriegt Percy!"

Keine halbe Stunde später waren alle Bewohner des Fuchsbaus in die geänderte Situation eingeweiht. Bill und die Zwillinge brauten in der Küche aus den Zutaten, die Misses Weasley besorgt hatte, eine noch schrecklichere Medizin und ich lag schmollend auf dem Sofa.

"Wie soll ich denn noch weniger machen?", beschwerte ich mich Ginny, die meine Füße auf ihrem Schoß hatte und Krummbein mit einer Katzenangel ärgerte.

"Du musst das positiv sehen. Du hast eine Ausrede, dich von vorne bis hinten bedienen zu lassen! Wann bekommt man schon mal so eine Gelegenheit?"

Jeden Tag, wäre die ehrliche Antwort gewesen. Aber das konnte ich nicht sagen. Wir waren nur zu dritt in meiner Familie und hatten fünf Hauselfen. Für eine Wohnung, die wir nie benutzten. Wenn ich doch mal dort war, hatten mir die Hauselfen jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Ich hatte mehr Privilegien, als die meisten Schüler in Hogwarts zusammen. "Ich weiß nicht", maulte ich stattdessen.

"Du kannst Ron dazu bringen, dir Zauberschach zu zeigen", schlug Hermine vor. "Ich kann dir helfen, aufzuholen, was dir noch an Unterrichtsstoff fehlt."

Weasleys, Pranks and other CursesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt