Wenn man etwas gutes über George Weasley sagen musste, dann dass er sich wirklich an Abmachungen halten konnte. Er sprach das Thema tatsächlich nicht mehr an, fing aber jedes mal an sehr dümmlich zu Grinsen, wenn sich unsere Blicke trafen.
Eine Weile hatten uns die anderen drei noch damit aufgezogen, aber je mehr Anhaltspunkte wir für unsere Theorie fanden, desto mehr rückten George und ich in den Hintergrund.
„Was genau ist eigentlich dein Plan", fragte Ginny mich eines morgens beim Frühstück. „Ich meine, sollten wir da wirklich was auf der Spur sein, was dann?"
Ich drehte den Tee in meiner Tasse, bis der Teesatz wirbelte. „Meine Eltern sollten im Januar wieder erreichbar sein. Ich werde ihnen vorlegen, was wir gefunden haben und dann werden wir weiter sehen."
„Und wenn sie dich nicht ernst nehmen?"
„Dann werde ich nachschauen müssen, wie ich nach Norwegen komme, ohne fliegen zu müssen."
In dem Moment kamen die Eulen durch die hohen Fenster herein. Ginny und Maddie bekamen jeweils Post, mein Platz blieb wie immer leer.
„Mum fragt, ob wie Weihnachten nach Hause kommen." Ginny sah fragend auf. „Sollen wir hier bleiben oder willst du wieder mit zu uns kommen?"
Sofort ging mein Blick zu George, der schon schuldbewusst den Kopf einzog, noch ehe er meinen Blick sah. „Ich kümmer mich drum", rief er quer über den Tisch, ohne zu mir aufzusehen.
„Worum kümmert er sich?", fragte Maddie grinsend und wackelte mit den Augenbrauen.
„Ich habe George gebeten, mal seine Eltern zu fragen, ob ich sie zu Weihnachten zu mir einladen kann."Ginny gab einen schrillen Laut von sich und nicht nur Gryffindors drehten sich in unsere Richtung. „Pssst!", zischte ich ihr zu. Es musste ja nicht jeder wissen, dass ich noch nie in meinem Leben Geldsorgen gehabt hatte. „Du kannst auch kommen, wenn du willst", bot ich Maddie an. „Platz habe ich auf jeden Fall." Und dann rief ich ebenfalls quer über den Tisch. „Vom 21ten bis in die erste Januar Woche."
George stoppte mitten in seinem Gekritzel, strich etwas durch, machte einen Daumen hoch in meine Richtung und schrieb weiter. Benutzte er einfach die Rückseite des Briefs um seiner Mutter zu antworten?
„Das ist nett. Ich muss mal fragen, was meine Eltern geplant haben. Sie sind ein wenig anhänglich seit Katies Verletzung."
„Aporpos. Wo ist sie eigentlich?" Seit wir aus den Ferien zurück waren, hatte sie noch ein, zwei mal bei uns gesessen, aber seit dem hatte ich sie nicht mehr beim Essen getroffen.
Maddie nickte in Richtung des Ravenclaw-Tischs. „Sie und Jasper haben zeitgleich Liebestrank bei den Weasleys gekauft. Stellt sich raus, sie wollten den jeweils anderen dazu bekommen, sie zu bemerken." Seufzend ließ sie sich auf den Tisch sinken. „Dabei treffen sie sich ständig, wenn sie Quidditch gegeneinander spielen."
Wieder war da dieses unangenehme Grummeln in meiner Magengegend. Ich hatte wirklich für verdammt viel Umsatz bei den Zwillingen gesorgt. „Sag mal Ginny. Deine Brüder. Würden die über Leichen gehen für ihre Geschäfte?"
Ginny überlegte ernsthaft, während sie betont langsam kaute. „Kommt drauf an wessen Leiche. Snapes? Absolut."
Die Antwort der Weasleys kam schon am nächsten Morgen. Misses Weasley war nicht sicher, ob sie so etwas annehmen konnte, aber Mister Weasley hatte in eine Ecke gekritzelt, dass er seine Frau schon noch überreden würde und dass sie sich sehr freuen würden.
Ginny fiel mir überschwänglich um den Hals. „Das wird so großartig!"
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Weasleys, Pranks and other Curses
FanfictionAls Camilles Eltern an diesem Abend beim Essen eröffnen, dass sie wieder umziehen müssen, kann Camille nur müde seufzen. Mal wieder. Wie immer. Sie hat sich schon beim letzten Mal kaum die Mühe gemacht auszupacken. Ein weiterer Schulwechsel. Dieses...