Weasleys, Pranks and other Curses

24

Als endlich die nächste Sitzung war, war ausgerechnet ich es, die zu spät kam.
Ich hatte die Weasley-Zwillinge überreden können, dass wir unsere Sitzungen in ihrer kleinen Geheimkammer abhalten konnten. Und mit Überreden meine ich Erpressen. Sollte Filtch auch nur den Hauch eines Hinweises bekommen, würden Monate der Arbeit für die Zwillinge verloren sein.

Mit einem letzten Blick über die Schulter versicherte ich mich, dass niemand in der Nähe war, dann schlüpfte ich hinein. Nach nur wenigen Metern drang ich in den Schallschutz-Zauber und sofort hörte ich die Stimmen der drei Weasleys.

„Wonach riecht das für dich?", fragte einer der Zwillinge.

„Geh weg damit. Das geht dich gar nichts an!", kreischte Ginny.
Sie rangelte mit Fred, der versuchte, seiner Schwester eine Phiole voll rosa glänzender Flüssigkeit unter die Nase zu halten.

Maddie kam sofort angerannt, als sie mich erblickte und versteckte sich halb hinter mir. „Die Zwillinge haben schon wieder irgendwas ausgeheckt. Aber ich halt mich lieber da raus."

„Auch endlich da?" George lehnte sich lässig neben uns gegen die Wand. „Wenn du unsere Anführerin sein willst, musst du das echt ernster nehmen."

Am liebsten hätte ich ihn geboxt. „Ihr habt die Zeit doch offensichtlich sinnvoll genutzt."

„Sinnvoll?", zischte Maddie hinter mir und erntete ein schiefes Grinsen von dem Rotschopf.

„Sinnvoll! Ein gutes Stichwort. Du kannst doch bestimmt erraten, was das für ein Zaubertrank hätte sein sollen." George reichte mir ebenfalls ein Fläschchen.

Die rosa Flüssigkeit glänzte im Licht und der feine Dunst, der aufstieg, hatte ein subtiles Glitzern. Ich wedelte mir mit der Nase zögerlich etwas zu, obwohl ich bereits ziemlich sicher war, um was es sich handelte. Mein Verdacht bestätigte sich sofort, als der altbekannte Geruch in meine Nase stieg.

„Und?", fragte Maddie unsicher.

„Flieder zunächst." Ich hielt den Trank näher, da ich jetzt mit Sicherheit wusste, dass keine Gefahr von den Dämpfen ausging. „Warmer Kakao." Ein dümmliches Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Ich erinnerte mich sehr gut an meine Antwort, als Madame Poufeit den Trank für uns gemischt hatte. „Und Neujahr."

„Neujahr?" Maddie schien durch mich mehr Mut gewonnen zu haben und wedelte sich selber etwas von dem Glitzerdampf zu. „Wie riecht denn bitte Neujahr? Und warum ausgerechnet dieser Tag?"

Ich reichte ihr die Flasche und begann meine Unterlagen auszubreiten. „Warst du noch nie an Neujahr draußen? Morgens um sechs, wenn alle Feiernden schlafen gegangen sind? Es ist seltsam still und ruhig und wenn man Glück hat, weht der erste Wind des Jahres die Reste des Rauchs davon. Schwarzpulver und Feuer, aber gleichzeitig eine kühle Frische." Madame Poufeit hatte lange über meine Antwort nachgedacht, aber sie hatte mir nie verraten, wonach der Trank für sie roch.

„Dann hast du echt Glück", gluckste George. „Ich finde ihn ziemlich staubig."

Mein Grinsen wurde breiter und vielleicht ein wenig frecher - ich verbrachte definitiv zu viel Zeit mit den Weasleys. „Dann hast du einen altmodischen Geschmack? Ich dachte Amortentia riecht nach den Dingen, die man anziehend findet."

Sofort erstarrten Fred und Ginny in ihrem Kampf. „Das ist geschummelt. Du wusstest, was es ist!" Der Zwilling ließ seine Schwester los und stemmte die Hände in die Hüften. „Wehe du verdirbst irgendjemandem die Überraschung!"

„Ich rieche frisch gemähtes Gras. Und - urgs ist das Lack?" Maddie nahm so tiefe Atemzüge, dass ich ihr den Trank wegnehmen musste, damit sie nicht vom Hyperventilieren umfiel. „Ich will auch so was cooles!", beschwerte sie sich. „Und nicht Gras, Lack und Apfelkuchen."