Ich hatte darum gebeten, wenigstens Ron und Harry vom "Wachdienst" zu befreien. Ich kannte die beiden nicht wirklich und es wäre mir doch sehr unangenehm, Stunden mit ihnen zu verbringen. Und was wenn ich aufs Klo musste? Sicher nicht!
Aber das bedeutete, das jemand anderes diese sechs Stunden füllen musste. Bill versprach, sich etwas einfallen zu lassen aber als der Abend kam und jeder andere einmal seine Pflicht erfüllt hatte, mich zu bespaßen, fühlte ich mich schlecht wegen meiner Forderung.
"Ich mache Ihnen solche Umstände", entschuldigte ich mich zum hundertsten Mal bei Misses Weasley, die die letzte Schicht übernommen hatte, um mich zum Schlafen fertig zu machen.
"Ach was! Es ist doch ein Glück, dass du nicht alleine bist. Wer hätte sonst rechtzeitig bemerkt, dass sich den Zustand verschlechtert hat?" Sie schüttelte die Decke auf und breitete sie schwungvoll über mir aus. "Du musst wirklich aufhören, dir deswegen solche Gedanken zu machen. Das ist nicht gut für das Immunsystem." Und dann nach einem prüfenden Blick, fügte sie hinzu: "Du hältst meine Jungs davon ab, größere Scherereien anzustellen, als es mir je gelungen ist. Mehr noch! Ich sehe die beiden zum ersten mal ihre Fähigkeiten sinnvoll nutzen. Ich habe dir zu danken und das wiegt jede Schuld auf, die du empfinden könntest." Noch ein mal stellte sie sicher, dass ich fest unter der Decke lag, dann strich sie mein wirres Haar glatt. "Und jetzt versuch zu schlafen. Die Jungs bringen gleich das zweites Bett zurück, aber da brauchst du dir keine Gedanken drum machen."
Und tatsächlich ging wie auf Kommando die Tür auf. "Aus dem Weg, Mom. Das Ding ist schwerer, als es aussieht."
"Ich hoffe, du fühlst dich schlecht das deine minderjährigen Söhne so schwer arbeiten müssen, wenn diese Arbeit mit einem einzigen Zauber so schnell erledigt wäre.""Ihr habt schon mehr als genug gezaubert", beharrte Misses Weasley und machte einen Schritt zur Seite, um die Zwillinge durch zu lassen. "Wenn euer Vater wegen euch noch mal Probleme im Ministerium kriegt, ziehe ich euch die Ohren lang!"
Die Zwillinge ließen das Bett ruppig los.
Ginny hatte mir das Video gezeigt, dass Lee Jordan von dem Quidditch-Spiel gemacht hatte. Oder zumindest von dem Teil, als alles aus dem Ruder gelaufen war.
Der erste Schrei war nicht wie angenommen ein Jubel gewesen, sondern das Auftauchen des Nebelgeiers. Das Spiel war sofort abgebrochen worden und die Lehrer hatten das Spielfeld evakuieren müssen. Aber George war auf seinem Besen geblieben. Sein Blick war sofort zu dem Turm geschossen. Als hätte er etwas geahnt. Noch bevor der Vogel mit mir heraus gekommen war, hatte er einen nahenden Klatscher abgefangen, als wäre er ein Football und war in Richtung Turm geschossen. Es war, wie Ginny erzählt hatte. Kaum war der Geier mit mir aus Fenster geflogen, hatte George den verwirrten Klatscher in die Luft geworfen und hatte ihn so heftig geschlagen, dass der Schläger gesplittert war.
Keiner der Lehrer hatte ihn aufhalten können, obwohl mehr als einer es versucht hatte. Mehr noch. Ich hatte nur in Erinnerung, dass er mich gefangen hatte und durch das Fenster des Krankenflügel gebrochen war. Was ich nicht mitbekommen hatte war, dass der Nebelgeier einen weiteren Angriff auf uns versucht hatte, aber George war unter den Krallen hinweg getaucht, als wäre es das leichteste der Welt.Ich schämte mich dafür, wie ich ihn zuvor behandelt hatte. Nur weil ich ein bisschen eingeschnappt gewesen war.
"Und noch mal", kam Bill mir in meinen Gedanken dazwischen. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte mich an den Geschmack gewöhnt. Aber es fiel mir leichter, mir die Abscheu nicht mehr anmerken zu lassen. "Wir haben Snape explodiert darum gespielt, wer die Ehre haben wird, die Nacht bei dir zu verbringen", berichtete er strahlend, während er die Flasche mit den Trank entkorkte. "Und da Percy sich zu fein ist, ein Zimmer mit uns zu teilen, haben wir sogar ein Bett über."
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Weasleys, Pranks and other Curses
FanfictionAls Camilles Eltern an diesem Abend beim Essen eröffnen, dass sie wieder umziehen müssen, kann Camille nur müde seufzen. Mal wieder. Wie immer. Sie hat sich schon beim letzten Mal kaum die Mühe gemacht auszupacken. Ein weiterer Schulwechsel. Dieses...