Weasleys, Pranks and other Curses

06

Aber es würde einige Wochen dauern, bis ich einen Grund finden würde, mich mit den Zwillingen anzulegen. In dieser Zeit fand ich einen guten Rhythmus mit Dumbledore und meiner Kette. Nur das die Briefe meiner Eltern seltener wurden, machte mir ein wenig Sorgen. War es, weil sie auf die Kette vertrauten?

Ich saß gerade über einem Brief an die beiden, als Madeline quiekend wie ein kleines Mädchen in den Schlafsaal kam. "Du wirst nicht glauben, was ich gerade -", aber sie brach mitten im Satz ab und versteckte sofort ihre Hände hinter ihrem Rücken.

Unsicher ließ ich die Feder sinken und musterte sie. "Was hast du?"
Ihr Gesicht war so rot, wie das Gryffindor-Banner an unserer Wand.  "Du darfst nicht lachen, okay?" Schüchtern holte sie hervor, was sie hinter ihrem Rücken versteckte. Es war eine kleine Glasflasche - klein genug um in der geschlossenen Faust versteckt zu sein.

Ich lehnte mich vor, um das handgeschriebene Etikett zu lesen. "Liebestrank", las ich laut und sah über den Rand meiner Brille zu Madeline hoch.

"Ich weiß, dass es lächerlich ist, okay? Aber die Weasleys geben 100% Garantie darauf!"

Die Weasleys. Natürlich. Seufzend schob ich den Stuhl zurück und drückte Madelines Arm.

"Was hast du vor?", rief sie mir beinahe panisch hinterher.

"Sicherstellen, dass du nicht übers Ohr gehauen wurdest."

*

Die Weasleys hatten sich in einem leeren Klassenzimmer eingerichtet und mehrere Tische vor ihnen aufgestellt. Mein Blick glitt über die Auslage und zu meiner Schande war ich einen Moment lang beeindruckt. Es wunderte mich plötzlich nicht mehr, dass sich so viele Schüler in das kleine Zimmer drängten.

Ich hielt mich ein bisschen im Hintergrund, bis ich fand, wonach ich suchte. Auf einem kleinen Ständer, der eigentlich für Reagenzgläser gedacht war, standen die Flaschen. Es fehlten bereits einige. Auf einem abgenutzten Schild davor stand
"Liebestrank. Gewinne sein Herz in einem Monat. 5Galleonen."

Ich stieß einen Pfiff über den saftigen Preis aus.

"Einen Liebestrank für die Dame?", sprach George mich mit seinem typischen geschäftlichen Grinsen an.

Ich nahm eine der rosanen Flaschen in die Hand, die ich die ganze Zeit ungläubig angesehen hatte. "Ihr wollt mir wirklich erzählen, das ausgerechnet ihr so einen komplizierten Trank hinbekommen habt?" Mein Blick wanderte zu den unschuldig lächelnden Zwillingen. "Ihr, die ihr es kaum geschafft habt, durchschnittliche Noten zu bekommen", fügte ich hinzu, um meinen Zweifel zu untermalen. Von dem, was ich gehört hatte, waren die Zwillinge alles andere als herausragende Schüler. Auch wenn es Gerüchte gab, dass das hauptsächlich daran lag, dass sie sich nicht wirklich für den Unterricht interessierten.

"Natürlich", trällerte Fred von seinem Ende des Tisches herüber.
"Glaubst du uns etwa nicht? Wir stehen mit unserem guten Ruf dafür", ergänzte George, der nun direkt vor mir stand.

Wieder warf ich einen Blick auf die Flasche. Mal abgesehen davon, das solche Tränke absolut unmoralisch waren, war ein guter Liebestrank eine echte Herausforderung. Man musste immer zu ein Auge auf ihn haben, damit die Wirkung nicht zu stark oder zu schwach wurde.

George musste gesehen haben, dass ich kurz davor war, ihnen ihr Geschäft kaputt zu machen, denn er lehnte sich zu mir herüber. "Was hältst du davon, Renard, ich gebe dir diesen Trank als kostenlose Probe und du schwörst eine ehrliche Rückmeldung über seine Wirkung zu geben?" Er hielt mir seine Hand hin, damit ich einschlagen konnte. Seine Augen funkelten von der Herausforderung.

Ich schnaubte amüsiert. Ich würde lieber über glühende Kohlen laufen, als dass ich zugeben würde, dass ich tatsächlich Herzrasen bei dem Gedanken bekam, dieser Trank könnte funktionieren. Die Verlockung war groß, aber es war absolut unmöglich - und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das hier musste der Moment sein, den ich in der Kristallkugel gesehen hatte! Was auch immer ich schlimmes verhindern würde, ich wollte es lieber nicht herausfinden. Also sah ich wieder in die braunen Augen vor mir und schürzte die Lippen. Mut. Sei mutig!

Ich griff mir Georges Wasserglas, das an seinem Platz stand und goss die Hälfte des Tranks hinein. Rührte einmal mit meinem Zauberstab um und drückte dem baffen Zwilling das Glas in seine noch immer ausgestreckte Hand. "Ich glaube nicht, dass ihr in der Lage seid, sowas zustande zu bringen", beharrte ich. "Also beweis mir das Gegenteil."

George sah von mir zu dem Glas und wieder zurück. Auch wenn er es mit einem Lachen versuchte zu vertuschen, so hatte ich doch die Sekunde der Unsicherheit gesehen. Sein Blick huschte zu Fred, der anerkennend nickte. Offenbar gefiel es ihm, dass ich den beiden die Stirn bot? Anders konnte ich mir das schalkhafte Grinsen nicht erklären.

Um uns herum hatte sich eine Traube aus Neugierigen gebildet. Wenn George nicht sein Gesicht verlieren wollte, hatte er keine Wahl, als auf mein Angebot einzugehen. Mit dieser Erkenntnis nickte der Zwilling schließlich.

"In Ordnung. Aber ich habe eine Bedingung." Er holte zweites Glas hervor und füllte es ebenfalls mit Wasser. "Du wirst auch davon trinken." Er nahm mir die kleine Flasche aus der Hand und füllte den Rest der rosanen Flüssigkeit in das zweite Glas. Noch während er umrührte, spürte ich mein Herz aussetzen. Das war ein verdammter Fehler gewesen! Genau deswegen sagte man sich selber nicht die Zukunft voraus! Es ging immer nach hinten los.

"Wenn nur ich davon trinke, könnte man mir vorwerfen, dass ich nur schauspiele, um mein Produkt zu vermarkten." Er hielt mir das Glas hin und ich wusste, dass ich verloren hatte. Ich griff mit beiden Händen nach dem Glas, um das Zittern zu verstecken.

Schließlich sahen wir uns in die Augen, stießen mit den Tränken an und tranken beide unser Glas mit einem Zug leer.

Als ich das Glas auf den Tisch knallte, konnte ich bereits spüren, wie sich eine seltsame, kribbelige Wärme in mir ausbreitete. Widerwillig sah ich zu George auf. "Sag Bescheid, wenn ich die Wirkung spüren sollte", blaffte ich unfreundlich, um meine Scham zu verbergen und bahnte mir sofort meinen Weg durch die tuschelnde Menge.

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Huhu XD

ist das nicht ein passendes Kapitel für Valentinstag? Ich wusste bis eben nicht, das Valentinstag ist.... wow ich bin so romantisch... nicht...
Vielleicht kommt heute Abend noch Teil 2 von diesem Kapitel, weil das Kapitel war mal doppelt so lang, aber ich persönlich lese lieber kürzere Kapitel

Wie seht ihr das? Habt ihr ne bevorzugte Kapitellänge oder Hauptsache die Szene ist gut?