Epilog

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Ein halbes Jahr später.

Mister Weasley und ich hatten einen eingespielten Rhythmus uns die morgendliche Zeitung zu teilen. Ohne aufzusehen tauschten wir die Teile, die uns interessierten.

Erst als ich den Teil über Themen aus aller Welt in die Hände bekam, stockte ich. Dort prangte ein großes Foto meiner Eltern, die voller Abscheu und Hass in die Kamera starrten.
„Frühere Koryphäen der Fluchbeseitigung für Mord und Vertuschung verurteilt." Weiter unten im Text war ein Bild von Ellen, wie ich sie gekannt hatte. Hätte der Kommissar mich nicht vorgewarnt, hätte der Artikel mich wahrscheinlich kalt erwischt. Aber so konnte ich nur mit glasigen Augen auf die Bilder starren.

Meine Eltern hatten Ellen umgebracht, weil diese sie dabei erwischt hatte, wie sie mitten in der Nacht das Grabmahl durchwühlten. Sie war ihnen gefolgt, als sie aus dem Camp geschlichen waren, weil sie dachte, meine Eltern würden nach einem Weg suchen, mir zu helfen und Ellens schlechtes Gewissen hatte sie aus dem Bett getrieben.

Sie musste den Stab vor meinen Eltern entdeckt haben, doch als sie die bösen Absichten meiner Eltern verstanden hatte, hatte sie den Zauberstab zurück in den Sarg gelegt, wo meine Eltern bereits gesucht hatten und nicht noch einmal suchen würden.

Ihr Verdacht war nicht falsch gewesen. Nur dass meine Eltern sie dabei bemerkt hatten und dann war eines zum anderen gekommen. Ellen hatte ihnen gestanden, dass sie verflucht worden war und nicht ich. Der Zauberstab hatte mich als würdig erachtet und deshalb das nächste Ziel getroffen. Ellen.

Von dem, was ich zurück in London erfahren konnte, gab es wohl eine Legende um zwei Zauberstäbe, die Herzfasern einer Erida enthielten und gemeinsam selbst die größten Geheimnisse lüften konnten. Kein Wunder, dass meine Eltern scharf darauf gewesen waren, auch diese Herausforderung zu meistern. Und sie hatten es jedem anderen unmöglich gemacht, das Rätsel zu entschlüsseln, in dem sie den ersten Zauberstab an sich genommen hatten.
Ich starrte noch immer in die harten Augen meiner Mutter, als mir eiskaltes Wasser den Rücken herunter lief.

Kreischend sprang ich auf und wurde von ebenso lautem, aber weitaus glücklicherem Kreischen begrüßt.

„Ellen!", fuhr ich die junge Augurey an. Noch immer wusste niemand, wie viel von Ellen in dem Vogel steckte. Sie benahm sich wie ein Vogel. Aber sie reagierte auf den Namen Ellen und liebte es, mir Streiche zu spielen.

Seit man ihre Leiche gefunden und die Identität der Knochen bestätigt hatte, hatte ich die Hoffnung, Ellen zurück zu bekommen, aufgegeben. Immerhin griff sie niemanden mehr an. Das war ein Fortschritt. Aber sie hatte auch nie wieder ihre Gestalt verändert, wie sie es in der Grabkammer getan hatte.

„Sie hat dein miesepetriges Gesicht gesehen", lachte George und küsste mich im Vorbeigehen. „Brauchst du was aus der Winkelgasse?" Er griff sich einen Toast von meinem Teller.

Die Zwillinge hatten das ganze Jahr über härter gearbeitet, als gesund war. George hatte sich nicht mal die Zeit genommen, sein Ohr in Ruhe behandeln zu lassen. Manchmal fragte ich mich, ob es ihm nicht insgeheim gefiel, dass die Leute die beiden endlich unterscheiden konnten.

„Wo wollt ihr schon wieder hin?", rief Molly aufgebracht aus der Küche und versuchte ihre wilden Zwillinge aufzuhalten.

„Nur ein paar Erledigungen. Bis später Mom!" Und bevor sie jemand erwischen konnte, sprangen die Zwillinge in den Kamin und waren verschwunden.

Ich wusste genau, warum die beiden so aufgeregt waren. Sie hatten jemanden getroffen, der echtes Interesse daran hatte, in ihre Erfindungen zu investieren und heute würden sie ihre neusten Ideen vorstellen. Grinsend trocknete ich meinen Schlafanzug. Auch ohne mein Eingreifen würden es die Zwillinge weitbringen.

Und wenn man sich ihr stolzes Grinsen so ansah, hatte auch Molly Weasley das verstanden.



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Yay! Dieses 55'000 Wörter Monstrum von einer Fanfic ist vorbei!!! Ich bin so stolz, endlich mal wieder was beendet zu haben.

Ich muss gestehen, dass ich doch mehr Spaß an der Geschichte hatte, als ich erwartet habe! Am Anfang habe ich es nicht sehr ernst genommen und wollte nur romantischen Fluff schreiben aber irgendwie... tja. Ist das hier entstanden.

Ich glaube, am Ende sind mir einige Logik-Fehler passiert, weil ich Szenen gestrichen habe und noch mal was großes am Plot geändert habe (Anfangs sollten Fred und Maddie nicht mitkommen, aber so hat es mir besser gefallen, auch wenn Fred etwas kurz gekommen ist.)

Vielleicht veröffentliche ich die geschnittenen Szenen bald noch als Bonus-Material? Falls ihr Lust drauf habt?

Und habt ihr Lust auf ne Fortsetzung? Ich habe nie erwähnt, was es mit Osior und den Ringen auf sich hat, um mir diese Tür offen zu lassen, aber mal sehen.

wiiiiiihhh ich bin ein bisschen aufgeregt, dass ich das hier wirklich zuende gebracht habe! Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen gehabt! Lasst mich wissen, was euch besonders gefallen hat, aber auch was nicht! Dann kann ich das bei der nächsten Überarbeitung verbessern!


Weasleys, Pranks and other CursesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt