Zeit verlor ihre Bedeutung, während ich im medikamentösen Delirium schwebte. Ich hörte Ginny und Misses Weasley. Die Zwillinge scherzten miteinander. Aber der Raum um mich veränderte sich. Jemand hatte mich umgezogen. Hatte ich George davor oder danach los gelassen? Ich saß in einem Auto. Mit viel mehr Personen, als eigentlich in ein Auto passen sollten. Hatte ich mich angeschnallt?Immer wieder wurde mir Medizin verabreicht, aber meine Zunge war zum Glück zu taub, um noch irgendwas zu schmecken.
Die Leute um mich herum sprachen leiser, wenn sie bemerkten, dass ich wach wurde, aber ich hatte kein einziges Gespräch mitbekommen.
Meine nächste Erinnerung war, dass ich auf einem Sofa aufwachte, während zu viele Menschen um mich herum wuselten. Das Haus war - gewöhnungsbedürftig. Es schien nicht nur mit Menschen voll gestopft zu sein, sondern auch mit Sachen. Überall lagen Bücher und Klamotten und irgendwo hinter mir grummelte eine Katze vor sich hin.
"Krummbein, komm da weg!" Ein Mädchen, vielleicht in meinem Alter mit braunen Locken kam aus der Menge der Menschen heraus. "Oh", stieß sie sanft aus, als sie mich ansah. "Du bist wach. Wie geht es dir?" Sie kniete sich vor mich hin.
"Ich bin nicht sicher. Wo ist oben?" Noch immer drehte sich das Zimmer hin und her, wie ein Schiff im Sturm. Zum Glück wurde ich nicht leicht seekrank.
Mit der Hilfe des Mädchens richteten wir mich auf. "Ich bin übrigens Hermine", erklärte sie, als ich sicher genug war, damit sie mich nicht festhalten musste.
"Ah! Die Schlaue!", platzte ich heraus. Ginny hatte von ihr erzählt. Sie war ein Jahr unter mir und hatte jetzt schon ihren Ruf als Jahrgangsbeste weg, obwohl nicht mal die Hälfte des Schuljahres rum war.
Endlich bemerkten auch die anderen, dass ich wieder zu mir gekommen war.
"Wie geht es dir?", kam sofort Misses Weasley und beugte sich zu mir. Vorsichtig fühlte sie meine Stirn, als hätte ich Fieber. "Du hast uns zwischendurch ganz schön Sorgen gemacht.""Entschuldigung", murmelte ich unsicher und ließ ihre mütterliche Sorge mit Verwirrung über mich ergehen. Sie kannte mich gar nicht. Warum machte sie sich so viel Mühe?
"Ach nicht doch! Kannst du aufstehen? Ich habe ein paar Brote geschmiert. Du musst am Verhungern sein."
Tatsächlich rumorte mein Magen mit einer Mischung aus Übelkeit und Hunger. Vom Sofa aufstehen war kein Problem, nur das grade stehen bleiben machte mir Schwierigkeiten.
Ein paar Brote war die Untertreibung des Jahres. Auf dem langen Esstisch standen mehrere Platten mit Pyramiden aus Broten und Sandwiches. Jemand rückte mir den Stuhl zurecht und ich nahm knurrendem Magen Platz.
"Es ist nichts besonderes", entschuldigte sich Misses Weasley erneut. "Aber ich dachte, das ist am einfachsten." Sie nickte zu meinem Arm. Gut mitgedacht.
"Es ist wunderbar. Vielen Dank für ihre Mühe", bedankte ich mich artig. Und dann brach das Chaos aus. Die Platten wurden von einer zur anderen Seite des Tisches gezaubert, Brote flogen durch die Luft und ein Käsebrot landete vor mir auf dem Teller. Von der anderen Seite des Tisches zwinkerte George mir verschwörerisch zu, ehe er Ron sein Brot direkt vorm Mund wegschnappte.
"Sag einfach, was du willst", bemerkte Ginny mit vollem Mund. "Ich sorg schon dafür." Sie versuchte genau wie George zu zwinkern, konnte sich aber nicht recht entscheiden ob sie mit links oder rechts zwinkern sollte und so blinzelte sie nur sehr verkrampft.
Ich konnte nicht anders, als leise zu kichern, ehe ich mich dem Käsebrot widmete.
Was für eine chaotische Familie.Wir waren halb durch die Brote, als die große Standuhr zu meiner rechten einen Ton von sich gab. Einer der Zeiger, die ich auf die Entfernung nicht erkennen konnte, war umgesprungen. Es waren eindeutig zu viele Zeiger für eine normale Uhr, aber ehe ich mir Gedanken darüber machen konnte, rumpelte es hinter mir.
DU LIEST GERADE
Weasleys, Pranks and other Curses
FanfictionAls Camilles Eltern an diesem Abend beim Essen eröffnen, dass sie wieder umziehen müssen, kann Camille nur müde seufzen. Mal wieder. Wie immer. Sie hat sich schon beim letzten Mal kaum die Mühe gemacht auszupacken. Ein weiterer Schulwechsel. Dieses...