2 - Ein Auftrag mit Folgen

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𝕊𝕠𝕞𝕖𝕥𝕚𝕞𝕖𝕤 𝕙𝕒𝕡𝕡𝕪 𝕞𝕖𝕞𝕠𝕣𝕚𝕖𝕤 𝕙𝕦𝕣𝕥 𝕥𝕙𝕖 𝕞𝕠𝕤𝕥

Jessicas Sicht:
"Was gibt's denn so Wichtiges? Ich sollte eigentlich zum Training...", meinte ich schließlich.

"Heute nicht. Ich habe nämlich einen Auftrag für dich. Du bist jetzt 16 Jahre alt, da wird es doch Zeit, dass du mal unter die Leute kommst", erklärte Loki, und jetzt hatte er meine Neugierde geweckt.

Mein Leben lang war ich nur in diesem Gebäude gewesen, hatte gelernt, trainiert und dann nochmal von vorne. Dass ich nun endlich in die echte Welt durfte, das war einfach... Mir fiel kein Wort ein, das das Gefühl auch nur annähernd beschreiben würde.

"Du hast doch sicher mitgekriegt, wer die Avengers sind, oder?", erkundigte sich Loki.

Klar hatte ich das. Es war ja nicht so, als würde ich hier komplett hinterm Mond leben. Fernsehen und Internet gab es jedenfalls.

Konnte schon sein, dass ich zu viel Info in allen möglichen Bereichen hatte. Aber wenn man sonst nichts zu tun hatte, dann hatte man eben sehr viel Zeit, um sich zu informieren.

Außerdem faszinierten mich besonders die Avengers. Sie waren quasi die Helden vom Dienst, und, naja, ich liebte Heldengeschichten.

Klar wusste ich, was sie meinem Vater angetan hatten, und deshalb waren sie meine Feinde. Aber das, wofür sie einstanden, wie sie zu den Menschen geworden waren, die sie heute waren, das fand ich bewundernswert.

Sofort begann ich zu reden: "Das ist eine Gruppe der mächtigsten Superhelden der Welt, ins Leben gerufen von Nick Fury, die sich für das Gute einsetzen. Unter anderem sind Mitglieder Tony Stark alias Ironman, Natasha Romanoff alias Black Widow, Steve Rogers alias Captain America, Wanda Maxim-"

"Ja, ja, es reicht schon wieder. Du weißt wer gemeint ist. Dann kommen wir jetzt zum Auftrag", unterbrach Dad mich.

Er blickte leicht säuerlich drein. Wenn man bedachte, dass sie einfach alles ruiniert hatten, was er so sorgfältig geplant hatte, dann war das wohl verständlich. Andererseits hatte er ja seinerseits vorgehabt, sie zu zerstören, insofern ergab ihre Reaktion durchaus Sinn.

Nur war Loki eben mein Vater. Und die Feinde meiner Familie waren auch meine Feinde, so einfach war das. Worum es wohl in dem Auftrag ging?

Jetzt war ich aufgeregt. Ja, die taffe Jessica Lokidottir war nervös. Was würde ich tun müssen? Und was hatte das alles mit den Avengers zu tun? Ich sollte es früher erfahren, als mir lieb war.

Als Loki den wohl wichtigsten Satz der ganzen Konversation sprach, hallte dieser auf eine Art im Saal wider, die ihm eine Endgültigkeit verlieh: "Schalte sie aus."

Ich schluckte. Klar, ich war zur Killerin erzogen worden, aber die mächtigsten Superheldengruppe überhaupt im Alleingang auszuschalten?

Wie sollte ich das denn bitte anstellen? Und was, wenn ich Dad enttäuschte? Was, wenn er dann noch kälter wurde? Aber wenn er dann wieder stolz auf mich war, wieder so wie früher.... Nur, wie?

Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute Loki mich an. Es war unschwer zu erkennen, dass er diese Konversation eigentlich gar nicht führen wollte. Ob er wohl wusste, was ich gerade dachte?

"Jessy-", er räusperte sich, "Jessica. Ich weiß, dass du das schaffst!"

Einen Moment lang hatte ich gedacht, er würde mich Jessy nenne. So wie früher. Aber seit ein paar Jahren war ich einfach nur noch Jessica.

Dann fiel meinem Gehirn noch ein ganz anderer Umstand auf. Er wusste, dass ich es schaffen würde? Dann... dann war er am Ende doch stolz auf mich?

"Du bist die Einzige, die deine Kräfte hat. Und das wissen die Avengers nicht. Also los, und nutz' diesen Vorteil gefälligst!", fügte er hinzu.

Okay, ich hätte es wissen sollen. Er glaubte nicht an mich, nur an meine Kräfte. Ich versuchte, nicht allzu verletzt auszusehen, als ich ohne ein weiteres Wort den Raum verließ.

Immerhin musste ich ein paar Superhelden fertigmachen. Mit etwas Glück war das meine Eintrittskarte zu Dads Anerkennung.

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