22 - Wir brechen ein (Nennt man das noch so, wenn man den Eingang kennt?)

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𝕀𝕟 𝕥𝕙𝕖 𝕖𝕟𝕕 𝕥𝕙𝕖𝕪 𝕨𝕚𝕝𝕝 𝕛𝕦𝕕𝕘𝕖 𝕞𝕖 𝕒𝕟𝕪𝕨𝕒𝕪, 𝕤𝕠 𝕨𝕙𝕒𝕥𝕖𝕧𝕖𝕣

Jessicas Sicht:
Ein wenig nervös war ich ja schon, als Wanda sich schließlich daran machte, in meinem Kopf herumzustöbern. Was sie dort alles finden würde, wusste ich nämlich selbst nicht so ganz.

Nach ein paar Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, nickte sie schließlich und bestätigte somit meine Vertrauenswürdigkeit. Wenn auch etwas widerwillig mussten nun auch Thor und Frosty einsehen, dass sie mich nicht wieder einsperren konnten.

Stattdessen wandte sich das Gespräch einem ganz anderen Thema zu: Loki.

"Wir müssen ihn unbedingt finden!", meinte Thor, "Vielleicht ist er noch in der Nähe, wenn nicht, dann müssen wir wohl-"

Weiter kam er nicht, denn ich schnitt ihm das Wort ab.

"Hast du nicht was vergessen?", fragte ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.

Genervt wandte sich der Donnergott mir zu. Nein, Freunde würden wir wohl nicht mehr werden.

Als keiner zu kapieren schien, wovon ich redete, klärte ich die Avengers schließlich auf: "Ich weiß, wo er sein Hauptquartier hat. Also brauchen wir auch nicht suchen."

"Ach ja? Und wo ist es?", wollte nun Frosty wissen.

"Kann ich nicht erklären", musste ich wahrheitsgemäß zugeben, Wegbeschreibungen waren noch nie meine Stärke gewesen, "aber ich kann es euch zeigen."

Peters Sicht:
Wenig später befanden wir uns auf dem Dach eines Hauses, das aussah wie jedes andere auch. Kurz schien Jess zu zögern, doch dann lotste sie uns zu einer Bodenplatte des Daches, die sich kein Stück von den anderen unterschied, und hob sie hoch.

Darunter befand sich ein dämmriger Gang. Oder bessergesagt mehrere Gänge. Plural. Denn davon gab es wirklich einen Haufen, wie mir schon nach der ersten Abzweigung klar wurde. Ein Labyrinth.

Desto weiter wir gingen, desto langsamer schien Jess zu werden, aber da wir im Gänsemarsch gingen und ich irgendwo in der Mitte unserer Prozession war, konnte ich das nicht mit Sicherheit sagen. Irgendwann blieb sie ganz stehen.

"Was ist?", fragte Thor leise, in der Stille klang seine Stimme unnatürlich laut.

"Den Gang weiter und dann rechts. Da ist der Saal in dem er meistens ist", flüsterte Jess.

Im Gegenteil zu Thors Stimme wirkte ihre dünn und brüchig. Sie setzte sich erneut in Bewegung, doch schon nach wenigen Schritten hielt Cap sie zurück.

"Du wartest hier!", bestimmte er, "Sicher ist sicher!"

"Fro-, äh, Steve, Wanda hat doch in ihren Kopf gesehen!", wandte Bucky ein.

Ein sehr berechtigter Einwand wie ich fand. Wanda nickte und auch die anderen murmelten zustimmend.

"Ja, aber es geht mir mehr darum, wie Loki reagieren könnte, wenn er sie sieht. Die Möglichkeiten sind zu... unvorhersehbar", klärte Cap uns auf.

Das wiederum machte durchaus Sinn.

"Na gut, aber wir können sie nicht alleinlassen - falls sie angegriffen wird", argumentierte Bucky weiter.

"'Sie' ist übrigens hier und kann jedes Wort hören", brummte Jess, aber sie hörte sich abwesend an, als wäre sie eben doch nicht gänzlich hier, zumindest nicht gedanklich, "Und ich kann super auf mich selbst aufpassen."

"Jaja, wissen wir, Peter, du machst das!", überging Mr Stark ihren Einwand.

Ich konnte auch auf mich selbst aufpassen! Natürlich war mir klar, dass Mr Stark mich in erster Linie aus der Schussbahn haben wollte. Da ich eine Diskussion vermutlich sowieso verlieren würde und dafür jetzt wirklich keine Zeit war, nickte ich nur zustimmend.

Schon drängten sich die anderen Avengers vorbei, und dann waren nur noch Jess und ich übrig. Ich drehte mich zu ihr um - aber sie war weg. Dann entdeckte ich sie. Sie hatte schon einen beträchtlichen Vorsprung und rannte durch einen anderen Gang.

"Hey!", brüllte ich ihr hinterher, bevor ich die Verfolgung aufnahm, "Wo willst du hin?!"

Ich dachte, sie wäre auf unserer Seite?!

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