29 - Ich schummle ein klitzekleines Bisschen (egal, es ärgert eh den Richtigen)

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𝕀𝕗 𝕪𝕠𝕦 𝕠𝕓𝕖𝕪 𝕒𝕝𝕝 𝕥𝕙𝕖 𝕣𝕦𝕝𝕖𝕤, 𝕪𝕠𝕦'𝕝𝕝 𝕞𝕚𝕤𝕤 𝕒𝕝𝕝 𝕥𝕙𝕖 𝕗𝕦𝕟

Jessicas Sicht:
Einige Zeit war vergangen und ehrlichgesagt rechnete ich schon gar nicht mehr damit, dass Tonys Idee (was auch immer diese Idee war, er wollte nichts verraten), erfolgreich sein würde, doch glücklicherweise sollte ich nicht recht behalten.

Ich war gerade dabei, Frosty rasend zu machen, indem ich ihn beim Kartenspielen zum einhundertundsiebenundzwanzigsten Mal fertig machte. Er wollte einfach nicht einsehen, dass ich besser war als er. Naja, dass ich nur besser darin war, die richtigen Karten mit Hilfe von Wandas Kräften herbeifliegen zu lassen, musste er ja nicht wissen. Ich persönlich fand, das war auch ein Talent. Vor allem da ich es hinbekam, ohne, dass er etwas bemerkte.

Peter, der gesehen hatte, wie ich zuvor Wandas Kräfte kopiert hatte, lachte sich hinter Frostys Rücken ins Fäustchen, was es mir wiederum schwer machte, ernst zu bleiben. Na gut, dass der Mann aus dem Eis nicht einmal auf den Gedanken kam, dass ich etwas schummelte, lag wohl auch daran, dass er dachte, ich würde ihn auslachen. Aber um ihn aufzuklären oder meine Strategie zu ändern machte es mir viel zu viel Spaß, ihn ein wenig zu ärgern.

Was ich dabei feststellte: Man konnte sagen, was man wollte, aber Durchhaltevermögen hatte der Kerl! Naja, wenn man 70 Jahre lang im Eis liegt, dann lernt man wohl sowas wie Geduld... Ob Fischstäbchen wohl besonders geduldige Fische waren? Klar, die waren keine 70 Jahre im Eis, aber ihre Lebenserwartung war ja auch deutlich geringer, alsoooo....

Bevor ich diesen wirklich wissenschaftlichen und überhaupt nicht unnötigen oder gar seltsamen Gedankengang weiter vertiefen konnte, schwang die Tür mit einem Krachen auf und kurz dachte ich, Bruce hätte sich uns angeschlossen - und zwar in Grün. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Neuankömmling jedoch um Tony.

Er wartete, bis auch wirklich alle Blicke auf ihm ruhten, erst dann begann er zu sprechen: "Ich hab' ihn. Jarik meine ich. Ich hab' ihn gefunden."

Eine ohrenbetäubende Stille folgte seinen Worten, die Ruhe vor dem Sturm, wie ich gleich darauf erfahren sollte, denn dann folgte das Chaos. Alle sprangen auf und redeten aufgeregt durcheinanderredeten. Auch die Avengers, die ich den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte, schienen plötzlich wie aus dem Nichts durch alle möglichen Türen zu kommen.

"Wo?!", schaltete sich in diesem Moment Loki ein.

"Wie?!", wollte ich wissen.

"Ganz einfach", begann Tony, und da wusste ich, dass es alles andere als einfach gewesen war, "Ich habe, als wir beim Hauptquartier waren und Loki geschnappt haben, eines der dort vor Anker liegenden Luftschiffe näher unter die Lupe genommen, dann nach ähnlichen Frequenzen und so weiter gesucht und nach und nach mögliche Ziele ausgeschlossen. Und übrig geblieben ist nur eines."

Thor wippte ungeduldig mit den Füßen auf und ab, seinen Hammer einsatzbereit in der Hand.

"Und? Wo ist er?", hakte er nach, nachdem Tony verstummt war.

Als er jetzt aufsah, war ich mir plötzlich sicher, dass die Sache einen Haken hatte. Wo auch immer Jarik sich befand, es würde nicht gerade der idealste Ort sein - zumindest nicht für uns.

"Also, das wird euch jetzt nicht gefallen", setzte der Gefragte an, wie um meine Vermutungen zu bestätigen, "Zuerst einmal, ich habe schon für alles gesorgt, wir können zu ihm, wir reden hier also nicht von unerreichbar."

"Ja aber wo ist er denn nun?", wollte nun auch Frosty wissen, offensichtlich war nicht nur mir aufgefallen, dass Tony um den heißen Brei herumredete.

Tony atmete einmal tief ein und aus, und dann sprach er das laut aus, was ich, irgendwo in mir drin, die ganze Zeit über schon geahnt hatte: "Im Weltraum."

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