Choose the Choice

3 - Klauen mal anders

𝕎𝕙𝕖𝕥𝕙𝕖𝕣 𝕪𝕠𝕦 𝕒𝕣𝕖 𝕙𝕠𝕟𝕖𝕤𝕥 𝕠𝕣 𝕨𝕙𝕖𝕥𝕙𝕖𝕣 𝕪𝕠𝕦 𝕒𝕣𝕖 𝕒 𝕥𝕙𝕚𝕖𝕗 𝕕𝕖𝕡𝕖𝕟𝕕𝕤 𝕠𝕟 𝕨𝕙𝕠 𝕪𝕠𝕦 𝕒𝕤𝕜

Jessicas Sicht:
Ohne Umschweife hatte ich mich auf den Weg zum Avengers Tower gemacht. Jetzt hielt ich suchend nach Spiderman Ausschau. Sollte er sich zufällig in der Nähe befinden, würde mir das eine Menge Anstrengung ersparen.

Tatsächlich erspähte ich ihn schon bald, wie er direkt an mir vorbeiging. Naja, als Peter Parker, nicht Spidey, aber ich wusste ja, wie er aussah. Sonst tat das niemand. Aber ich. Wie gesagt, Recherche.

Daher wusste ich nämlich auch, welche seiner Kräfte wirklich von ihm ausgingen und welche technischer Natur waren. Und das war wiederum für meine Kräfte wichtig. Ich konnte die Kräfte von anderen sowohl blockieren, als auch kopieren. Natürlich gab es da Einschränkungen.

Die Kraft musste übernatürlich sein, Eigenschaften wie sportlich oder intelligent zählte also nicht, aber das war egal, das war ich sowieso. Außerdem konnte ich Kräfte nur blockieren, wenn ich eine Person berührte, und dann auch nicht für immer.

Kopieren konnte ich auch von weiter weg, am längsten und stärksten konnte ich sie verwenden, wenn die Person gerade die Kraft verwendete, und desto näher ich war, desto besser. Naja, und wenn ich besonders viel brauchte, ging mir die geklaute Superkraft natürlich auch schneller aus.

Im Vorbeigehen kopierte ich schnell etwas von seiner Spinnenkraft, denn das an Wänden Kleben kam ja von ihm.

Wenig später kletterte ich an der Außenwand des Avengers Towers hinauf und nach gerade mal zehn Minuten stand ich ganz oben.

Mein Plan war, sie möglichst einen nach dem anderen auszuschalten. So stünden meine Chancen deutlich besser.

Ob das jetzt gut war für mich, oder nicht, wusste ich nicht, aber in dem Moment tauchte Black Widow auf. Sie blieb nur wenige Schritte von mir entfernt stehen und musterte mich ohne eine Miene zu verziehen. Ich tat es ihr nach.

Natashas Sicht:
Ich hatte keinen Schimmer, wer sie war, aber irgendetwas an ihr machte mich nervös. Diese lilablauen Augen... Irgendwie wusste ich, dass sie mehr war, als ein wehrloses Mädchen.

Aus irgendeinem Grund war ich mir sicher, dass sie nicht zufällig hier war. Und auch nicht mit freundlicher Absicht.

Normalerweise reagierte ich auf Eindringlinge ja nicht so, nicht, wenn ich nicht wusste, mit wem ich es zu tun hatte. Aber sie befand sich auf dem Dach. Dahin konnte man sich wohl kaum verirren. Und etwas an ihr machte mich misstrauisch. Nur, was?

"Also, wer bist du und wie möchtest du sterben?", erkundigte ich mich schließlich.

So seltsam ihr Auftauchen hier mir auch erscheinen mochte, ich würde mich trotzdem nicht unterkriegen lassen. Aber hallo, ich war immerhin Black Widow! Dieses Mädchen würde sich noch wünschen, nie hier aufgetaucht zu sein...

Jessicas Sicht:
Wie kriegte die Frau es nur hin, das mit so ausdrucksloser Miene zu sagen?! Ich an ihrer Stelle wäre schon längst vor Lachen zusammengebrochen! Denn bisher hatte ich definitiv noch nichts getan, was mein frühzeitiges Ableben rechtfertigen würde.

"Nett, dass Sie fragen! Ich bin Jessica. Wer Sie sind, weiß ich natürlich", teilte ich ihr mit einem Lächeln mit.

Sobald sie die Hand nahm, die ich ihr anbot, warf ich sie erst mal zu Boden. Okay, na gut, das war übertrieben. Wenn mich nicht alles täuschte, hatte sie damit gerechnet. Zumindest landete sie, zwar ein paar Meter weiter, aber doch, wieder auf den Füßen.

"Ich dachte schon, du fängst nie an!", verkündete sie, und diesmal grinste sie.

Nur war es kein allzu freundliches Grinsen. Hoffentlich war ich ihr gewachsen. Kämpfen konnte ich - aber sie auch. Wer also würde gewinnen?

Als wir nach geschlagenen zehn Minuten immer noch aufeinander einprügelten und weder sie noch ich im Vor- oder Nachteil war, ging mir auf, dass das so nichts werden würde. Im Kampf konnte ich sie nicht besiegen, ich konnte nur verhindern, dass sie mich in Stücke schlug.

Für mich war der Fall klar, ich brauchte eine List. Und ich hatte da auch schon so eine Idee... Wie hieß es so schön: Manchmal ist der Trick, nichts zu tun. Das führt oft zum besten Ergebnis.