23 - Panik? Ja, definitiv Panik.

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ℙ𝕖𝕠𝕡𝕝𝕖 𝕔𝕙𝕒𝕟𝕘𝕖, 𝕥𝕙𝕚𝕟𝕘𝕤 𝕘𝕠 𝕨𝕣𝕠𝕟𝕘, 𝕤𝕙𝕚𝕥 𝕙𝕒𝕡𝕡𝕖𝕟𝕤, 𝕓𝕦𝕥 𝕝𝕚𝕗𝕖 𝕘𝕠𝕖𝕤 𝕠𝕟

Jessicas Sicht:
Was hatte ich getan?! Wieso nur war ich hierher zurückgekommen?! Ich hätte einfach eine Wegbeschreibung liefern und das Beste hoffen sollen, aber hier war ich nun.

Die Wände schienen immer näher zu kommen und plötzlich bekam ich keine Luft mehr. Ich war eine Verräterin. Ich wusste, dass ich richtig gehandelt hatte, aber dennoch... Und dieser Ort... Ich musste hier weg...

Ich lief so schnell ich konnte, egal wohin, Hauptsache weg. Das Blut rauschte in meinen Ohren und ich bekam nur nebenbei mit, dass jemand meinen Namen rief.

Plötzlich stürzte sich jemand von hinten auf mich. Noch im Fallen drehte ich mich um, sodass ich denjenigen sehen konnte, aber mein Gehirn bekam trotzdem nicht mit, um wen es sich handelte, nicht wirklich.

Panisch schlug ich um mich, ich musste hier raus, ich musste- Wer auch immer mich festhielt, er hatte keine Lust, wieder abzuhauen.

"Lass mich los! Lass mich..."

Ich hörte selbst, dass meine Stimme nicht mehr als ein verzweifeltes Krächzen war. Vielleicht war es der Klang meiner Stimme gewesen, oder etwas anderes, aber plötzlich schienen meine Ohren zu beschließen, dass sie sich genug ausgeruht hatten. Nach und nach setzten die Geräusche wieder ein.

"Jess! Jess, verdammt nochmal, jetzt beruhige dich!", rief die Person über mir, "Hey, alles ist gut, du bist nicht allein! Okay?"

Ich blinzelte. Ich kannte diese Stimme. Ich kannte generell nur eine Person, die mich Jess nannte. Es war Peter. Langsam erschlafften meine Bewegungen und ich hörte auf mich zu wehren.

Vorsichtig setzte ich mich auf und fuhr mir durchs Gesicht. Meine Hand war nass. Jetzt erst merkte ich, dass ich weinte. Was war nur mit mir los? All die schlechten Erinnerungen an dieses Gebäude... Oder, noch schlimmer, die paar schönen Erinnerungen...

"Jess...", flüsterte Peter, sichtlich unschlüssig, was zu tun sei.

Schließlich nahm er mich in den Arm. Mein Körper entschied sich dazu, dass er genug gezittert und geweint hatte. Offensichtlich war die Umarmung genau das gewesen, was ich jetzt gebraucht hatte.

"Geht schon wieder", flüsterte ich nach einer Weile und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

Peter ließ mich wieder los und sah mich fragend an. Ganz klar, er wollte wissen, was los war. Warum ich weggerannt war. Fakt war, ich wusste es selbst nicht so ganz.

"Ich... Hör mal, ich hatte wohl sowas wie eine Panikattacke oder so... Wieder hier zu sein, das ist einfach... das ist..."

Hilflos machte ich eine Geste, die alles oder nichts bedeuten könnte. Wem versuchte ich hier eigentlich etwas vorzumachen, es waren die Erinnerungen an diesen Ort. Und, noch mehr, an die Personen hier.

"Nicht viele hier waren freundlich zu mir. Ich hatte nur Dad und meine Bücher. Früher. Aber seit dem Angriff der Chitauri... Naja, sagen wir es so, da waren es nur noch die Bücher. Und ich weiß nicht, wieso", versuchte ich es schließlich erneut.

Peter hatte die ganze Zeit zugehört, ohne mich zu bedrängen oder mich anderweitig zu stören. 

"Du denkst, es ist deine Schuld. Dass er sich verändert hat. Oder?", fragte er, nachdem ich geendet hatte.

Ich öffnete den Mund wie um zu widersprechen, doch dann ging mir auf, dass er recht hatte. Kaum merklich nickte ich.

"Dann liegst du falsch", teilte Peter mir mit, während er mich direkt ansah, "Du kannst nichts dafür. Menschen ändern sich. Und dann gilt dasselbe wohl auch für Götter. Du bist der beste Beweis dafür. Also hör auf zu denken, dass Loki sich deinetwegen geändert hat. Denn selbst wenn es so wäre, ist es doch immer noch seine Entscheidung gewesen."

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