14 - Wir reden eben gerne, soll schon mal vorkommen

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𝕀𝕥'𝕤 𝕙𝕒𝕣𝕕 𝕥𝕠 𝕨𝕒𝕜𝕖 𝕦𝕡 𝕗𝕣𝕠𝕞 𝕒 𝕟𝕚𝕘𝕙𝕥𝕞𝕒𝕣𝕖 𝕚𝕗 𝕪𝕠𝕦 𝕒𝕣𝕖𝕟'𝕥 𝕖𝕧𝕖𝕟 𝕒𝕤𝕝𝕖𝕖𝕡

Jessicas Sicht:
"Also. Nur um das gleich zu Beginn mal klarzustellen" verkündete Ironman, kaum, dass er vor mir zum Stehen gekommen war, "Du hast die anderen in Grund und Boden geredet. Aber ich bin Meister in dieser Disziplin. Du kannst mich darin nicht schlagen. Also versuch' es lieber gar nicht. Denn ich werde sowieso nicht mit dir reden. Und ich fange genau jetzt damit an!"

Dass er im Leute zu Tode quatschen Meister war, glaubte ich gern... Nur wusste ich aus Erfahrung, dass solche Menschen nichts lieber taten, als zu reden.

"Okay", meinte ich deshalb nur.

Mr Stark sah mich verwirrt an.

"Wie, du willst gar nicht diskutieren?"

"Nö. Sie waren da eindeutig. Ich respektiere Ihre Wünsche", antwortete ich mit engelsgleicher Miene, "Aber... wollten Sie nicht eigentlich nicht mit mir reden? Sehr gut hat das wohl nicht geklappt."

Daraufhin wurde ich mit einem Todesblick gestraft.

Nur... leider zählte ich auch zu diesen Menschen die gerne redeten. Fünf Minuten lang hielt ich es durch, absolut nichts zu sagen.

Schließlich platzte es aus mir heraus: "Warum haben Sie mich gerettet?"

Entweder Mr Stark hatte nicht mehr mit einer Wortmeldung meinerseits gerechnet oder es hatte einen anderen Grund, auf jeden Fall sah er mich überrascht an.

"Weil du sonst gestorben wärst", teilte er mir mit.

Nein, was, echt? Das war mir ja noch gar nicht aufgefallen!

"Ja, aber wieso hätte Sie das gekümmert?", hakte ich weiter nach.

"Weil...", kurz schien er über eine Antwort nachzudenken, "Das ist es doch, was Helden tun sollten. Jeden retten. Wenn wir anfangen zu wählen, was unterscheidet uns dann noch von den Bösen?"

Das gab mir erst einmal zu denken. Irgendwie hatte er dabei recht. Nur... mit dieser Logik war ziemlich klar, welcher Sorte Loki zuzuordnen war. Ganz offensichtlich hatte er mich nicht hierher geschickt, um die Avengers zu retten.

Peters Sicht:
Als meine Schicht begann, schlief sie noch. Mr Stark hatte mir mitgeteilt, dass sie eingeschlafen war und ich sie am besten nicht wecken sollte. Nur schien sie nicht allzu gut zu schlafen.

Dauernd warf sie sich herum und murmelte etwas im Schlaf. Alles, was ich von diesem Gebrabbel verstehen konnte, war ein Wort: Dad.

Als sie sich im Schlaf wieder mir zuwandte, konnte ich deutlich eine Träne sehen, die über ihre Wange rollte. Sie weinte.

Klar, Mr Stark hatte gesagt, ich solle sie schlafen lassen, aber... Vorsichtig streckte ich die Hand durch die Gitterstäbe und legte sie auf ihre Schulter.

Wenn jemand Alpträume hatte, fand ich, war es das beste, denjenigen vorsichtig aufzuwecken. Und das tat ich.

"Jess?", flüsterte ich und schüttelte sie leicht, "Jess? Aufwachen!"

Es half alles nichts, so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte in ihr keine kalte Killerin sehen. Jetzt in diesem Moment war sie nur so wie wir alle: Ein Mensch, der viel durchgemacht hatte und der anders war. Der anders war und deshalb Dinge durchmachen musste, die anderen fremd waren. Dinge, die Spuren hinterließen.

Jessicas Sicht:
Als ich aufwachte, wurden mir drei Dinge gleichzeitig klar: Erstens, jemand hatte mich geweckt. Zweitens, ich hatte geweint. Und drittens, dieser Jemand hatte mich Jess genannt.

"Du... willst dich vor deinem Dad beweisen, oder? Deshalb machst du das alles hier", stellte Peter leise fest.

Ich öffnete den Mund, wie um zu widersprechen, aber dann ließ ich es sein. Seltsamerweise hatte ich das Gefühl, dass ich mich ihm anvertrauen konnte.

"Aber... es klappt nicht. Und ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich mehr für ihn bin als eine Waffe", ich sah ihn direkt an, "Bin ich denn eine Waffe?"

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