30 - Wir suchen einen Idioten und finden eine Monsterarmee (Naja, eher sie uns)

225 13 4
                                    

𝕐𝕠𝕦 𝕞𝕦𝕤𝕥 𝕟𝕖𝕧𝕖𝕣 𝕓𝕖 𝕗𝕖𝕒𝕣𝕗𝕦𝕝 𝕒𝕓𝕠𝕦𝕥 𝕨𝕙𝕒𝕥 𝕪𝕠𝕦 𝕒𝕣𝕖 𝕕𝕠𝕚𝕟𝕘 𝕨𝕙𝕖𝕟 𝕚𝕥 𝕚𝕤 𝕣𝕚𝕘𝕙𝕥

Peters Sicht:
Eigentlich sollte ich nicht gut gelaunt sein. Ich saß gerade in einem waschechten Raumschiff (obwohl das zumindest Grund zur Aufregung bis hin zu einer klitzekleinen Panik gewesen wäre) und war mit einem Haufen Helden (die allesamt ziemlich miese Stimmung verbreiteten) auf dem Weg zu dem Typen, der neben Jess' Leben sicher auch noch viele andere Dinge ordentlich versaut hatte.

Meine Laune war aber dennoch alles andere als schlecht. Warum? Naja, Jess saß direkt neben mir und grinste mich immer wieder an. Dieses Grinsen ließ Schmetterlinge in meinem Bauch erwachen, von deren Existenz ich noch nicht einmal gewusst hatte. Ich fand es ja beeindruckend, dass sie immer noch lächeln konnte, obwohl sie sichtlich nervös war. Verständlich, immerhin würden wir bald Jarik begegnen. Und dann würde sie sich für alles rächen können, was er ihr angetan hatte. Und ich würde ihr da nur zu gern helfen.

Auf der anderen Seite von Jess saß Loki und zu meinem Leidwesen schickte sie auch immer mal wieder ein Lächeln in seine Richtung. So ganz mit ihm anfreunden konnte ich mich ja immer noch nicht. Klar, Jess war er wichtig, und deshalb sagte ich nichts, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er sauer auf mich war. Naja, das schloss ich nicht etwa aus meinen doch eher dürftigen Menschenkenntnissen (Götterkenntnissen? Frostriesenkenntnissen? Was auch immer), sondern daraus, dass er mich schon seit Wochen immer wieder mit bösen Blicken durchbohrte - und mich noch vor gar nicht so langer Zeit mit Dolchen durchbohrt hatte.

Kaum jemand redete und so kam mir die Fahrt (oder der Flug?) mit dem Raumschiff vermutlich länger vor, als es der Wirklichkeit entsprach. Und dann, dann waren wir da. Und schon ging alles schief.

Jessicas Sicht:
Wir waren noch kaum gelandet, als wir auch schon umstellt waren. Nur waren das keine Menschen. Nein, ganz bestimmt nicht. Es war jetzt auch nicht wirklich so, dass sie wie Außerirdische aussahen. Obwohl sie das vermutlich waren. Naja, sie kamen eben nicht von der Erde.

Mein Gehirn hatte sich natürlich wieder einmal den perfekten Moment ausgesucht, um etwas absolut Logisches zu realisieren. Zum Beispiel, dass Außerirdische nur deshalb Außerirdische hießen, weil sie nicht von der Erde kamen. Gab es dann auch Außermarsische? Das war doch alles großer Mist!

Lange Rede, kurzer Sinn, wir wurden von Wesen, die erstens riesig, zweitens sehr stark und drittens furchterregend waren, umzingelt. Ein Kampf war aussichtslos. Warum, wo wir hier doch die mächtigsten Helden der Erde waren und so? Naja, hatte ich schon die drei Köpfe erwähnt? Und die Fähigkeit, Feuer zu spucken? Und die Waffen, die so aussahen, als wäre es absolut nicht wünschenswert, sie abzubekommen? Nein? Naja, spätestens bei den rasiermesserscharfen Zähnen war mir klar, dass wir ein Problem hatten. Und zwar ein großes.

"Sieht dieser Jarik etwa auch so aus?", zischte ich Loki zu.

Dann hätten wir ja wirklich den Jackpot gewonnen.

"Nein. Jarik ist ein... Eigentlich weiß ich nicht so genau, von wo er kommt und ob er ein Mensch ist. Er sieht zumindest aus wie ein Mensch", informierte mich Loki.

Na, immerhin. Peter neben mir musterte die Ungeheuer stirnrunzelnd. Ganz klar, er hatte sich diese kleine Rachemission auch anders vorgestellt.

Die Monster nahmen uns in die Mitte und dann setzten sie sich in Bewegung - was es uns unmöglich machte stehen zu bleiben, wenn wir nicht zertrampelt werden wollten (wollten wir nicht).

Als wir angekommen waren (wo auch immer das war), entdeckte ich einen eigentlich recht durchschnittlich aussehenden Mann mit blondem Haar, der uns den Rücken zuwandte. Hm. Das sollte Jarik sein? So angsteinflößend sah er gar nicht aus.

Gerade wollte ich Loki über meine Erkenntnis informieren, als der Typ sich zu uns umdrehte. Ich verschluckte mich fast. Sein restliches Gesicht war ja relativ normal, aber seine Augen... Seine Augen starrten mich mit einem bohrenden Blick an und die Kälte, die darin lag, ging mir durch Mark und Bein. Tief in seinen Augen schien es zu leuchten. So, wie man manchmal das Gefühl hatte, dass ein Eisblock von innen leuchtete.

Ich beschloss, dass ich diese Augen gruselig fand. Womit sie so in etwa den Stand erreicht hatten, den auch der Rest von Jarik innehatte. Und dann begann er zu sprechen.

Choose the ChoiceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt