19 - Loki, der Gott der Lügen (mit Dolchen umgehen kann er übrigens auch)

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𝔽𝕚𝕘𝕙𝕥 𝕝𝕚𝕜𝕖 𝕪𝕠𝕦'𝕧𝕖 𝕟𝕖𝕧𝕖𝕣 𝕝𝕠𝕤𝕥

Peters Sicht:
Scheiße aber auch! Wie hatte alles nur dermaßen schiefgehen können?!

Ich versuchte den Schmerz in meinem linken Oberschenkel zu ignorieren, während ich den Dolchen auswich, die Loki in rasanter Geschwindigkeit auf mich zufliegen ließ.

"Weißt du, deine Tochter ist so viel netter als du!", beschwerte ich mich.

"Ach? Tja, das hilft dir jetzt auch nicht mehr weiter, oder?", konterte er tonlos.

Dummerweise hatte er damit recht. Was sollte es mir bringen? Selbst, wenn Jess nicht in einer Zelle eingesperrt wäre, egal wie nett sie wirkte, sie war unsere Feindin.

Als ein Dolch nur Zentimeter von meinem Ohr entfernt vorbeizischte und sich hinter mir in die Wand bohrte, holte mich das zurück ins Hier und Jetzt. Ich hatte gerade echt keine Zeit für Ablenkungen!

"Jetzt wird es aber wirklich lästig! Hör auf, dich so viel zu bewegen!", forderte Loki augenrollend.

Tat ich natürlich nicht. Nur leider hatte er ein paar Tricks auf Lager. Vor meinen Augen verwandelte sich der Dolch in seiner Hand in viele Kleine, die vor dem Gott der Lügen in der Luft schwebten wie ein wütender Bienenschwarm.

Noch bevor ich realisieren konnte, was passierte, flogen sie alle in rasender Geschwindigkeit auf mich zu und dann knickten die Beine unter mir ein.

Autsch! Der einzige Grund, warum ich noch nicht tot war, war vermutlich die winzige Größe der Dolche. Nur konnte ich einfach nicht mehr ausweichen. Ich versuchte es, aber es ging nicht, ich hatte schon Mühe, die Augen offen zu halten.

Offensichtlich war ich doch schlimmer getroffen, als ich zuerst gedacht hatte. Während ich mich in der Ecke krümmte, hob Loki erneut die Hand, einen großen, metallisch blitzenden Dolch hielt er dabei fest umklammert.

Er holte aus - und dann nahm ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr. Das Letzte das ich sah, bevor ich das Bewusstsein verlor, waren blaue Haare.

Jessicas Sicht:
Ich betrat den Raum - und dann lief alles wie in Zeitlupe ab.

Peter krümmte sich in einer Ecke, zahlreiche Dolche lagen um ihn herum verstreut - aber leider schienen ihn nicht alle verfehlt zu haben.

Loki hielt einen weiteren Dolch in der Hand und irgendetwas sagte mir, dass er es damit beenden wollte. Nur konnte ich das nicht zulassen.

So schnell ich konnte beschleunigte ich und sprang. Im selben Moment warf Loki den Dolch. Das Letzte was ich sah, bevor dieser unerträgliche Schmerz in meinem Bauch einsetzte, waren zwei entsetzte Blicke, die auf mir ruhten.

Als ich die Augen öffnete und mich mit schmerzverzerrtem Gesicht irgendwie auf die Knie aufrappelte, konnte ich erkennen, dass Peter die Augen geschlossen hatte. Er war bewusstlos - hoffentlich nichts Schlimmeres!

Loki dagegen sah mich mit dem für ihn üblichen Blick kalt an. Ich sah nicht weg.

"Zusammen hätten wir so viel Großes erreichen können!", verkündete er und musterte mich kalt, "Aber du musst dich ja für diese ach so tollen Avengers opfern! Was haben sie schon für dich getan? Waren sie... nett zu dir? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen!"

"Du nennst deinen Bruder und die stärksten Helden der Geschichte auszulöschen also Großes?", presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Kurz schien Loki zu überlegen, doch dann setzte er nur sein Loki-Grinsen auf.

"Ja!", antwortete er, "Wir hätten die Welt beherrschen können! Aber so... Du hast dich für die falsche Seite entschieden..."

Ich wusste, es sah nicht gut für mich aus. Der Dolch steckte in meinem Bauch und ich war mir ziemlich sicher, dass ich auch innere Blutungen hatte. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit würde ich den heutigen Tag nicht überleben.

Aber er auch nicht!

"Nein..."zischte ich, "Nein, ich stehe genau auf der richtigen Seite!"

Mit letzter Kraft packte ich den Griff des Dolches, riss ihn mit einem Ruck heraus und schleuderte ihn auf Loki. Dieser fing ihn jedoch nur aus der Luft und warf ihm mit hochgezogener Augenbraue einen Blick zu.

"Wie erbärmlich!", meinte er nur.

Dann kippte ich vornüber und brach zusammen.



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