11 - Der Schneekönig hat offensichtlich was gegen seinen Titel

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𝔼𝕧𝕖𝕣𝕪𝕠𝕟𝕖 𝕪𝕠𝕦 𝕞𝕖𝕖𝕥 𝕚𝕤 𝕗𝕚𝕘𝕙𝕥𝕚𝕟𝕘 𝕒 𝕓𝕒𝕥𝕥𝕝𝕖 𝕪𝕠𝕦 𝕜𝕟𝕠𝕨 𝕟𝕠𝕥𝕙𝕚𝕟𝕘 𝕒𝕓𝕠𝕦𝕥, 𝕓𝕖 𝕜𝕚𝕟𝕕, 𝕒𝕝𝕨𝕒𝕪𝕤

Jessicas Sicht:
So. Jetzt bewachte mich als Captain America. Uff. Ob der wohl auch ein nettes Pläuschchen mit mir halten würde? Fieberhaft überlegte ich, was ich sagen könnte.

"Also...", fing ich an, aber weiter kam ich nicht.

"Nein, du bekommst kein Autogramm!!!", teilte er mir mit Nachdruck mit.

"Äh, nichts für ungut, aber ich wollte gar kein Autogramm von Ihnen", stellte ich richtig.

"Aha. Und was wolltest du DANN?", hakte Captain America nach.

Noch bevor ich antworten konnte, schien ihm ein Gedanke zu kommen.

"Moment mal. Du willst von Hulk ein Autogramm, aber von mir nicht?"

Kam mir das nur so vor, oder war er leicht gekränkt? Verzweifelt versuchte ich, nicht loszuprusten.

"Naja, ja. Aber keine Sorge, das liegt nicht an Ihnen. Sie sind auch ein super Superheld!", teilte ich ihm schleunigst mit, "Was ich fragen wollte... Glauben Sie eigentlich an Zufälle?"

"Ich... was?", sagte er verwirrt.

Gut, die Frage war vielleicht etwas seltsam.

"Naja, ich meine, wie hoch standen die Chancen dafür, dass Sie UND Ihr bester Freund beide gleich lang eingefroren sind? Deshalb wollte ich wissen, ob Sie an Zufälle glauben, aber ist auch gar nicht weiter wichtig", klärte ich ihn auf.

Captain America, dem ganz offensichtlich eingefallen war, dass er nicht mit mir reden sollte, hatte sich leicht zur Seite gewandt und ignorierte mich. Was mich jedoch nicht davon abhielt, weiterzureden.

Er wollte also so tun als wäre ich nicht da? Gut, denn lästig sein hatte ich einfach drauf. Mal sehen, wie lange er es neben mir aushielt, wenn ich es wirklich darauf anlegte...

"Also jedenfalls, ich hoffe, ich nerve nicht. Wenn doch, einfach sagen, dann bin ich sofort still. Für wie lange kann ich zwar nicht versprechen, aber...", plapperte ich munter drauflos.

Eine ganze Weile später, war ich immer noch dabei, ihn zu nerven - und ich hatte das Gefühl, dass ich gleich Erfolg haben würde.

"Hey, da fällt mir gerade ein, darf ich Sie eigentlich Cap nennen?", erkundigte ich mich, "Ich habe mitbekommen, dass die anderen Sie Cap nennen. Ja, nein, vielleicht? Keine Antwort ist auch eine Antwort. Wie wäre es stattdessen mit Capatin Iglo? Oh, oder Schneekönig? Verstehen Sie, wie Schneekönigin, weil die ja auch mit Eis und Schnee und überhaupt zu tun hat, nur eben König, weil Sie ja männlich sind. Oder, noch besser, wie wäre es mit Jack Frost? Das könnte man auch super auf Frosty abkürzen! Weil, naja, der ist irgendwie ins, beziehungsweise unters, Eis gefallen und Sie-"

"Kannst du nicht einfach die Klappe halten?!", stieß Frosty schließlich entnervt aus.

"Theoretisch ja, aber praktisch-", fing ich an, doch weiter kam ich nicht.

"Okay, das reicht, ich bin raus! Bucky! Kannst du mich jetzt schon ablösen?"

Mit diesen Worten stürmte er aus dem Raum, welchen der Winter Soldier höchstpersönlich nur wenig später betrat.

Buckys Sicht:
"Ganz schön unhöflich dein Kumpel!", teilte mir das blauhaarige Mädchen mit, sobald ich den Raum betrat, "Ich bin übrigens Jessica, wer Sie sind, weiß ich natürlich. James Buchanan Barnes, auch Bucky genannt. Für tot gehalten, in Wahrheit aber bei Hydra gewesen und dann unter dem Namen Winter Soldier bekannt."

Als sie von Hydra anfing, zuckte ich kaum merklich zusammen. Da kamen alte Erinnerungen hoch. Und egal wie alt sie wurden, sie hörten doch nie auf, weh zu tun. Ich hatte Menschen verletzt. Und das würde ich nie vergessen.

"Tut mir leid. Ich weiß, wie du dich fühlen musst. War keine Absicht", fügte sie rasch hinzu.

Sie meinte, sie wüsste, von was sie redete? Ja, klar, in ihren Träumen! Sie war, wie alt? 16? Und wenn ihr Vater noch so oft Loki war, von so etwas konnte sie noch keine Ahnung haben. Würde sie vermutlich auch nie.

Das würden sie alle nicht. Und dennoch gab es immer noch Leute, die behaupteten, mich zu verstehen. Taten sie aber nicht. Und das machte mich unglaublich wütend.

"Du hast keine Ahnung, wie ich mich fühle, also lüg' mich nicht an!", sagte ich mit klirrend kalter Stimme.

Sie trat einen Schritt näher an das Gitter heran, schaute mindestens genauso kalt zurück.

Dann verkündete sie tonlos: "Doch, habe ich. Weil ich bei einer ähnlichen Organisation war, und zwar schon mein ganzes Leben lang. Und mit ganzes Leben meine ich ganzes Leben. Ich war, wenn überhaupt, zwei, als ich dort gelandet bin. Also sag' mir nicht, ich hätte keine Ahnung."

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