Hoodie Season /Minsung/

/9/

Jisung

Meine Schicht endete gegen halb acht und gerade als ich meien Sachen zusammen packte und das Gebäude verlassen wollte, hilt mich mein Chef am Arm zurück.

„Han! Warte mal kurz. Du bist doch ganz gut in Englisch oder nicht?" sagte er mit einer Strengen Miene.

„Ähm ja ich denke ich bin ganz okay in Englisch.." gab ich kleinlaut zurück.
„Aber Warum fragen Sie?"

„Meine Tochter schreibt bald eine wichtige Klausur und Englisch ist nicht ihr bestes Fach. Kannst du ihr Nachhilfe geben?"
Wenn sein Blick nicht so ernst gewesen wäre dann hätte man glauben können er macht Witze.

„Klar das kann ich machen aber warum fragen sie nicht Felix? Ich meine Englisch ist seine Muttersprache. Er kann das bestimmt besser als ich..." Ansich hatte ich nichts dagegen Nachhilfe zu geben auch wenn ich nicht so ganz verstand warum leute was von mir Lernen wollten, da ich nicht besonders gut in der Schule war. Okay viellleicht bis auf Englisch. Englisch war mein einziges Fach in dem ich einiger maßen okay war. Mich interessierten Sprachen im algemeinen einfach. Neben Englisch was ich mittlerweile auch auserhalb der Schule lernte, brachte ich mir in meiner Freizeit noch selber Japanisch bei. Japanisch war eine wirklich schöne Sprache. Ich wollte irgendwann mal wenn ich fertig mit Schule war nach Tokio reisen. Tokio war ein Punkt meiner unendlich langen Liste von Städten, Orten und Ländern die ich unbedingt mal sehen wollte. Ich war niemad der zu lange an einem Ort verweilen konnte. Leider ist es als Teenager oft schwer mal aus der eigenden Stadt wegzukommen, weswegen ich auch jede Gelegenheit nutze um meinen Alltag ein wenig ab zu ändern.

„Ach vergessen Sie was ich sagte! Felix ist wahrscheinlich viel zu beschäftigt. Ich gebe ihrer Tocher gerne nachhilfe." sagte ich schnell als mir auffiel das er über meine Frage warum er nicht Felix fragte nachdachte. Vielleicht war jemanden Nachhilfe geben jetzt genau das was ich brauchte. Neue Leute kennenlernen war immer schön und dann müsste ich vielleicht weniger zuhause sein. Wobei, da durfte ich zuzeit ja eh nicht auftauchen, also war das kein großer Unterschied.

„Ok gut. Du wirst auch eine gewissen Betrag an Geld dafür bekommen über den wir noch reden werden genau so wie über die Zeiten. Ich werde dich demächst kontaktieren." Mit diesen Worten verschwand er wieder im Laden.

Wow wenn ich auch noch Geld dafür bekomme würde, kann sich das ja nur lohnen. Mit einem leichten Lächeln machte ich nun endlich die große Glastür auf und trat in die angenehme dunkle Kälte des Herbstes. Tief vergrub ich meine Hände in meinen Jackentaschen und überlegte was ich jetzt machen sollte. Wenn ich jetzt bei Felix vorerst unterkommen würde dann müsste ich jetzt irgendwo noch Klamotten für die nächsten Tage auftreiben. Ich hatte irgendwie Angst zu meinen Eltern zu gehen. Der Fakt das sich mich generell nicht mochten war ja nichts neues aber das es je soweit kommen würde das ich nicht mehr bei ihn wohnen dürfte, das war schon krass. Ein bisschen wie bei Harry Potter. Erst waren alle noch nett und so bald man älter wurde war man nur noch ein Stück Dreck.

In Gedanken versunken lief ich den grauen Asphalt der nach Hause führte entlang. Nach Hause. War das überhaupt mein Zuhause? Eigentlich nicht. So fühlte es sich zumindest an. Zuhause war für mich da wo ich mich wohl fühlte. Aber wo fühlte ich mich den wohl. Wenn ich so drüber nachdenke gibt es da keinen richtigen Ort von dem ich behaupten könnte das war mein Zuhause. Ich fühlte mich wohl wenn Felix an meiner Seite war. Vielleicht muss „Zuhause" nicht immer ein Ort sein. Zumindest nicht in meinem Fall.