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Jisung

Da waren wir nun. Das dritte mal das ich vor Minho's Haus stand. Drinnen brannte wieder das gelbliche Licht, genau wie an dem Abend als ich Doongie fand und er mir seinen Hoodie gab. Wenn er mir den nicht gegeben hätte, wäre ich am nächsten Tag nicht bei ihm vorbeikommen und wir hätten uns nie über unsere Probleme ausgetauscht. Dann wäre alles ganz anders gewesen. Vielleicht hätten wir anders angefangen mit einander zu reden. Vielleicht auch nicht.

Ich spürte wie Minho langsam den Griff um meine Beine lockerte was mir das Zeichen gab mich leicht von ihm abzustoßen um nun etwas enttäuscht wieder auf meinen eignen Beinen zu stehen.
Minho ging auf die Große Tür zu und holte dann einen Schlüssel aus seiner Jackentasche um aufzuschließen.

„Es kann sein dass meine Mutter etwas aufdringlich sein wird also erschreck dich bitte nicht." sagte er leicht lachend und stieß dann sanft mit dem Fuß gegen die Tür um diese zu öffnen.

Ich lächelte Minho an und folgte ihm dann ins Haus. Drinnen war es warm und gleich überkam mich wieder dieses Gefühl von absoluten Wohlbefinden. Ich war erst das zweite mal drinnen, hoffte aber das ich öfter hier sein würde. Es fühlte sich einfach wie ein sicherer Ort an.

Ein stechender Schmerz ging durch meinen Kopf und ich fasste mir darauf hin blitzschnell an die Stirn. Ich fühlte Blut an meinen Finger. Zum Glück nicht besonders viel.

„Alles gut?" fragte Minho und stürmte direkt auf mich zu. Er packte mich sanft an den Schultern und suchte meinen Blich, was allerdings nicht klappte da ich meine Augen aus Reflex krampfhaft zusammen gekniffen hatte.

„Ok ich kann auch ohne deine Antwort sehen das es dir nicht gut geht. Komm.." stellte er dann fest und nahm dann plötzlich meine Hand in seine und zog mich leicht hinter sich her. Ich spürte wie meine Wangen sich rot färbten und der nervtötende Schmerz für einige Sekunden verschwand. Ji, aufhören. Du kennst Minho seit zwei wochen oder so. Er ist nur ein irgendein Typ.

Nein, er war jetzt schon so viel mehr. Gefühle brauchen keine Zeit. Wenn es die richtige Person ist, dann hat man sie einfach. Egal wie lange man jemanden kennt.

Aber von welchen Gefühlen rede ich hier. Ich war noch nie verliebt und werde es auch nie sein. Mein Unterbewusstsein ist einfach nur gkücklich das sich jemand um mich kümmert. Denke ich.

Mittlerweile standen wir in einem Raum der sehr nach dem Wohnzimmer aussah. Ganz anders als bei meinen Eltern. Es war nicht unordentlich, aber wehsentlich voller als bei mir Zuhause. Vor den großen Fenstern standen die verschiedensten Pflanzen und auf einem Regal an der Wand waren hell leuchtende Kerzen angezündert. Auf dem Sofa saß eine Frau die nicht älter als dreißig sein konnte. Sie hatte ihr Haare hochgesteckt, genau so wie meine Mutter es gerne tat. Die Gedanken an meine Mutter und an mein eigentliches Zuhause schmertzen, dennoch konnte ich sie nicht abstellen.

„Oh Hallo!" sagte die Frau plötzlich und sprang vom Sofa auf.

„Ma, das ist Jisung, ein...Schulfreund. Und wir brauchen dringend deine Hilfe. Ach und sei einmal normal bitte, ja?" erwiderte Minho und legte dann seine Hände an meine Schultern um mich vorsichtig ein wenig nach vorne zu schieben.

„Was soll das denn heißen?! Hab mal Respekt vor deiner Mutter. Aber egal. Wobei braucht ihr denn Hilfe Jungs?" fragte sie nett und stand mittlerweile mit den Armen in die Hüfte gestemmt vor mir. Ein breites Lächeln zierte ihre Lippen und vom nahen sah sie Minho so verdammt ähnlich.

„Jisung hat ne Platzwunde an der Stirn und wir wissen nicht wie schlimm es ist also kannst du dir das mal angucken?" erklärte Minho ihr und streifte mir dann sanft ein paar Strähnen aus der Stirn.
Das hätte ich auch selbst machen können aber so war auch nicht schlecht.

„Oh shit wie ist das denn passiert?!" Sie schaute entsetzt auf meine Stirn und hob dann eine Hand. Kurz bevor sie meine Stirn berührte, stoppte sie allerdings.

„Darf ich?"

Ich nickte leicht, was eine schlechte Idee war da mein Kopf bei jeder kleinsten Bewegung verdammt wehtat.

„Du kannst mich übrigens Haewon nennen."

Haewon tastete vorsichtig meine Schläfen und Stirn ab. Was das bringen sollte wusste ich nicht, aber mittlerweile nahm ich eh alles eher schwach war. Eine enorme Müdigkeit überkam mich und es wurde immer schwerer die Augen aufzuhalten.
Und dann spürte ich meinen Körper erneut das Gleichgewicht verlieren.

Hoodie Season /Minsung/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt