Auch wenn ich Partys ganz bestimmt nicht so gewohnt bin wie Maddy oder Mac, langsam aber sicher finde ich mich zurecht und genieße diese Art von Ausklang. Laute Musik hämmert aus den Boxen, welche im Wohnzimmer aufgestellt sind und bis jetzt war nichts zu Bruch gegangen, doch so wie zwei Mädchen auf einem der Tische tanzen ist dies nur mehr eine Frage der Zeit. Diese Unordnung wird uns morgen zwar Stunden um sie zu beseitigen, doch Maddy hat Spaß und das ist die Hauptsache. Auch wenn von manchen hormongesteuerten siebzehnjährigen Arschlöchern in der Schule ein abwertendes Kommentar über ihren Bauch gemacht wurde, der Großteil nimmt die Schwangerschaft gut auf und bis jetzt wurde sie kaum Thema. Ich denke, Maddy ist froh darüber, denn wer will schon an seinem 18. Geburtstag viele Gedanken daran verschieden, dass man bald Mutter wird?
"Abi!", höre ich die Stimme meiner besten Freundin und drehe mich um. Sie fällt mir um den Hals und ich erwidere die Umarmung nur zu gerne, auch wenn ich nicht weiß womit ich sie verdient habe. "Ich bin so froh, dass alles gut geworden ist.", flüstert sie mir ins Ohr und sofort bin ich mir im Klaren darüber, worum es hier geht. Maddy, die bei der Bushaltestelle sitzt. Maddy, die nervös auf einem Sessel beim Frauenarzt herum wetzt. Maddy, die ihren Eltern alles gestehen muss. Auch wenn sie immer äußerst taff wirkt, mich legt sie nie hinein. Ich konnte sehen, dass es ihr nicht leicht gefallen war diesen großen Wechsel in ihrem Leben zu akzeptieren, doch wir alle versuchen sie so gut es geht zu unterstützen. Und es scheint, als liefe das bis jetzt ganz gut. "Ich weiß. Und es wird nur besser werden.", flüstere ich zurück und lege mein Hand auf ihren Bauch. Bei der Berührung wird ihr Lächeln um einiges breiter und ein sicheres Nicken folgt. Mehr rührende Worte können wir nicht austauschen, vermutlich besser sonst würden Tränen beginnen zu fließen, denn Ashton stößt zu uns. "Alles in Ordnung?", fragt er an Maddy gewannt und diese nickt schnell. "Ja, ja alles super.", erwidert sie schnell, denn seit ihrer Schwangerschaft ist Ashtons Beschützerinstinkt um einiges intensiver geworden, wusste keiner das dies überhaupt im Rahmen der Möglichkeiten lag. "Gut, Kyle sucht nach dir.", offenbart er uns und Maddys Augen strahlen noch ein wenig mehr. Sofort zischt sie los, weit kann ihr Freund ja nicht sein. Noch ist es nicht so voll, die Party geht erst richtig los und bis Mitternacht haben sich hoffentlich alle bei Maddy zu Hause eingefunden. Ich versuche weiterhin meinen Blick nicht über die Menge gleiten zu lassen und nach Jayden Ausschau zu halten, denn ich muss mich davor entscheiden was ich tue wenn ich ihn sehe. Hingehen oder Weggehen sind bis jetzt im Rennen. Zum Glück lenkt Ashton mich ab, sodass ich diese Entscheidung noch ein wenig aufschieben kann. "Fruchtzwerg.", meint er mit einem breiten Grinsen und mustert mich von oben nach unten. "Du siehst heiß aus." Es ist nicht so als wäre ich Ashs blöden Sprüche nicht gewohnt, ich kenne ihn lang genug, und doch erröte ich etwas. Ich fühle mich auch heiß in diesem goldenen Fummel auch wenn ich es vor einem Jahr noch für undenkbar gehalten hätte. "Du bist ein Idiot.", erwidere ich einfach, um von meiner Verlegenheit abzulenken und er zuckt mit den Schultern. "Was hat das damit zu tun?", raunte er mir zu und ich verdrehe die Augen, will gerade etwas erwidern da fokussiert sich mein Blick und trifft auf die eine Person, die ich heute gerne gemieden hätte. Jayden. Verdammt, was nun? Das erste Gespräch nach unserem Date auf Maddys Geburtstag abzuhalten ist nicht gerade ideal, vor allem da ich keine Ahnung habe wo wir stehen. Oder besser gesagt keine Ahnung habe wo ich will, dass wir stehen. "I-ich such dann mal Maddy.", murmele ich Ashton, der mich ein wenig verwirrt ansieht, eine Entschuldigung zu und verschwinde ins Wohnzimmer. Wegrennen hat also gewonnen. Ob das die beste Entscheidung ist?
Es ist peinlich Jayden aus dem Weg zu gehen, dessen bin ich mir bewusst, aber ich weiß nicht was ich sonst tun soll. Maddy will ich heute bestimmt nicht um Rat fragen, es ist ihr Tag und sie muss sich bestimmt nicht mit meinem verkorksten Gehirn herumschlagen, dass sich nicht mehr sicher ist, ob es Jayden wirklich will und Mackenzie macht seit einer halben Stunde mit einem von Ashtons Freunden herum. Go girl, wenigstens eine von uns lässt es krachen. Mein Freund und Helfer heißt Alkohol, ich kippe bereits mein drittes Gin Tonic hinunter als jemand laut "Shots!", schreit und ich mich zum Tisch geselle, auf welchem unzählige stehen. Einen geext verziehe ich das Gesicht ein wenig, dann bekomme ich eine halben Herzinfarkt. Während meine Gesichtsmuskulatur versucht den Tequila zu verdauen stellt sich jemand vor mich, woraufhin meinen Lippen ein dumpfer Schrei entfährt als ich wieder klar sehe, der in der lauten Musik beinahe vollkommen untergeht. Jayden verzieht seine Lippen zu einem kleinen Grinsen und hebt beute Händen, als Zeichen, dass er diese Reaktion nicht mit Absicht hervorgerufen hat. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken Abi.", stellte er klar und ich nicke nur, etwas benommen von den Promille, mit denen mein Körper zu kämpfen hat. "Wie gehts dir?", fängt er an sich mit mir zu unterhalten und mein Herz schlägt wie verrückt. "Gut.", antworte ich so ruhig wie möglich und hoffe, dass ich mir nicht anmerken lasse, wie sehr ich dieses Gespräch gerade nicht führen will. "Und dir?", stelle ich die Gegenfrage, dabei mit dem leeren Shotglas in meiner Hand spielend. Seine Antwort fällt genau wie meine aus, dann herrscht kurz schweigen. Ich will das Date ansprechen, aber ich bin mir immer noch nicht im Klaren darüber, was ich denke, also ist dies etwas schwierig. Gerade macht Jayden wieder den Mund auf, da schreit links von uns jemand: "Noch dreißig Sekunden!" Mein Blick gleitet zur Uhr, die hier Jayden an der Wand hängt. Beinahe Mitternacht. Mit einem entschuldigenden Lächeln deute ich zu Maddy, die bei Kyle und ein paar Mädchen aus unserer Schule zusammen steht. Jayden nickt mir zu und ich bin dankbar dieser Situation erstmals aus dem Weg gehen zu könne. Sofort sprinte ich zu Maddy, da zählen auch bereits alle runter.
"10.. 9.. 8..", brülle ich mit und Maddy strahlt übers ganze Gesicht-
"3.. 2.. 1.. Happy Birthday!!", ich falle ihr um den Hals, würde sie am liebsten ein paar Minuten festhalten und ihr erklären wie froh ich bin sie meine beste Freundin nennen zu dürfen, doch ich bin nicht die einzige die Maddy gratulieren will, also lasse ich sie schweren Herzens los. Kurz bleibe ich neben ihr stehen, doch es scheint länger zu dauern bis sie wieder ansprechbar ist und so beschließe ich mich kurz zurückzuziehen. Das Bad im Obergeschoss ist mein Ziel, niemand darf hinauf und so werde ich dort kurz Ruhe finden. Dachte ich jedenfalls...
XoXo wir lesen uns
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Jayden Newborn
Подростковая литератураJayden Newborn. Unglaublich heiß und genauso unerreichbar für Abigail, die für ihr Alter mit Partys, Alkohol und Jungs sehr wenig am Hut hat. Aber das sollte sich dieses Jahr ändern. Schnell wieder Abi klar, dass das Teenagerleben ganz schön kompliz...