Mir ist schlecht.
Das sind die ersten Gedanken die mir durch den Kopf schissen, bevor ich aufspringe und ins Bad renne, wo ich es gerade noch schaffe mich in die Kloschüssel zu übergeben.
"Auch schon wach.", höre ich Maddys Stimme und drehe den Kopf ein wenig zur Tür. Dort steht meine beste Freundin und in ihrem Blick liegt neben Besorgnis auch Belustigung.
"Mit Alkohol müssen wir noch ein bisschen aufpassen Abi.", meint sie und schüttelt schmunzelnd den Kopf. "Du darfst doch nicht einen von Mackenzies bekannten Horrorcocktails trinken, wenn du nichts verträgst und davor nichts gegessen hast."
Ich will mich gerade rechtfertig, immerhin weiß ich nicht wie viel Alkohol diese blöde Zicke in ihre Getränke kippt, da hänge ich schon wieder über der Kloschüssel.
"Na komm Abi nimm das, es wird dir helfen und sollte auch die Kopfschmerzen ein bisschen lindern." Keine Ahnung woher Maddy weiß, dass mein Kopf weh tut, aber es ist mir auch relativ egal, dankbar schlucke ich die Tablette und stürzte dazu zwei Gläser Wasser hinunter. Erst dann versuche ich mich an gestern Abend zu erinnern, ich habe mit Ash getanzt und dann ist alles verschwommen. Warte ich habe mit Jayden geredet...
"Scheiße.", entfährt es mir. Ich will schon aufspringen, da fängt mein Kopf wieder stark an zu pochen und ich stöhne vor Schmerz auf.
"Langsam langsam." Maddy hilft mir auf die Beine, zusammen gehen wir in die Küche wo sie sich ein Müsli macht und ich mich auf einem Sessel niederlasse.
"Also was ist los? Was hast du gestern überhaupt gemacht mein Bruder meinte nachdem er dich in ein Zimmer gebracht hat warst du einfach weg." Erwartungsvoll ruht Maddys Blick auf mir, aber ich brauche ein wenig Zeit, bis ich mich gut genug konzentrieren kann um ihr zu antworten.
Was habe ich gemacht.
"Ich hab Mist gebaut.", murmel ich verlegen und atme dann einmal tief durch. Nie mehr Alkohol. "Ich bin runter und dann war Jayden da und ich bin hin..." Bevor ich ausreden kann zieht Maddy scharf die Luft ein.
"Nein Abi!!", ruft sie laut und sieht dabei viel glücklicher aus als ich. "Du hast es ihm gesagt?" Ich weiß nicht ob ich Maddys Reaktion nachvollziehen kann, aber gerade bin ich ohnehin nicht wirklich fähig viel zu tun, außer mich zu übergeben, also nicke ich schwach.
"So in etwa. Ich weiß nicht mehr genau..." Der Filmriss ist mir äußerst peinlich, doch Maddy scheint das gewöhnt zu sein, denn sie nickt mitfühlend. Ehe wir weiter über das Thema reden können, kommt Ash in die Küche, in Pyjamahose und ohne Shirt. Seine Haare stehen wirr in alle Richtungen ab doch der Look steht ihm. Ich kann verstehen wieso Ashton damals so beliebt war und immer noch jedem aus der Oberstufe bekannt ist. Er sieht nicht nur gut aus, er ist auch noch charmant und Teil der Football Mannschaft gewesen, was ihm wieder Pluspunkte eingebracht hat.
"Soll ich dir ein Foto schicken? Hält länger?" Diese Aussage gilt mir, da ich mit den Augen ein paar Sekunden an Ash hängen geblieben bin, und sofort werde ich wieder rot. Maddy rette mich aus der peinlichen Situation, in dem sie ihrem Bruder gegen die Schulter boxt.
"Habt ihr Geldprobleme oder wieso trägst du nie ein Shirt?", brumme ich schlecht gelaunt und stützte meinen Kopf mit den Händen auf die Tischplatte.
"Zieh dir halt mal was an. Und red leiser Abi hat ihren ersten Kater." Dankbar nicke ich um zu zeigen, dass ich da nur zustimmen kann. Ashton aber grinst nur und zwinkert mir zu, dann nimmt er sich eine Schüssel aus dem Küchenschrank und beginnt sich ein Müsli zu machen. Ich hingegen trinke ein weiteres Glas und nehme dazu ein Aspirin, das soll laut Maddy Wunder wirken. Hoffen wir es mal.
Eigentlich bin ich viel schlagfertiger wenn Ash mich aufzieht, aber heute macht mein Kopf da einfach nicht mit, deshalb bleibe ich weiter in still. Er leider nicht.
"Dein erster Kater also Abi, mh?", fragt er sichtlich belustigt und zieht eine Braue hoch bevor er sich zu mir und Maddy, die bereits ihre Cornflakes in sich hinein schaufelt, setzt.
"Ja.", brumme ich und stütze meinen Kopf leicht ab. "Was dagegen?", zicke ich mürrisch weiter, einfach nicht in der Stimmung für Scherze auf meine Kosten.
"Ganz und garnicht Kratzbürste.", erwidere Ash mit einem unschuldigem Lächeln auf den Lippen, dass ich bereits viel zu gut durchschaue.
"Ich bin keine Kratzbürste.", fauche ich zurück, was nur dafür sorgt, dass er anfängt zu lachen.
"Jetzt hört endlich auf.", mischt sich Maddy ein und schüttelt den Kopf. Zustimmend brummte ich leise, dann legte ich meinen Kopf auf die Tischplatte.
"Du hast recht. Wir sollen es lassen. Stell dir vor Jayden würde plötzlich hier auftauchen. Du stehst doch auf ihn oder etwas nicht Abi?", triumphierend grinsend lehnt Ashton sich zurück. Ich weiß auch ohne Spiegel vor Augen, dass meine Wangen bestimmt schon wieder rot sind, also hebe ich den Kopf nicht, sondern meine Hand, mit der ich Ash den Mittelfinger zeige.
"Das geht dich gar nichts an.", fauche ich weiter, und nachdem ich mir einigermaßen sicher bin, dass meine Hautfarbe nicht mehr der einer Tomate gleicht, sehe ich auf, um Ash böse anfunkeln zu können.
"Oh Abi.", Ashton tätschelte meine Schulter und blicke mich dabei bedauernd an. "Jaja Jayden erobert Herzen wie im Sturm. Auch wenn ich mir nicht sicher ob das hilfreich ist, es gibt gerade Krach im Paradies, Kim und Jay scheinen sich nicht in allem einig zu sein...", Ich will es wirklich nicht, aber sofort werden meine Augen ein kleines Stück größer und mein Bauch beginnt sanft zu kribbeln. Hoffnung macht sich in mir breit, auch wenn mir bewusst ist, dass ich noch nicht einmal weiß oh Jayden mich überhaupt mag. Immerhin bin ich Kim ja keine Konkurrenz. Und schon ist die Hoffnung wieder verschwunden.
"Ist doch egal.", murmel ich. "Selbst wenn er keine Freundin hätte, er hat mir ziemlich genau klar gemacht, dass ich nicht in seiner Liga spiele."
"In welcher Liga?", höre ich eine Stimme hinter mir, was mich zusammen fahren lässt. Auch Maddy wirkt überrascht, nur Ash grinst breit und wissend. Meine Wangen, die gerade erst wieder ihre normale Farbe zurückbekommen haben, werden schlagartig wieder rot.
Ich muss mich nicht umdrehen um zu wissen wer da hinter uns steht, aber ich tue es trotzdem.
Und wie immer sieht Jayden umwerfend aus.
Wie komme ich aus dieser Nummer nur wieder raus?
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Jayden Newborn
Teen FictionJayden Newborn. Unglaublich heiß und genauso unerreichbar für Abigail, die für ihr Alter mit Partys, Alkohol und Jungs sehr wenig am Hut hat. Aber das sollte sich dieses Jahr ändern. Schnell wieder Abi klar, dass das Teenagerleben ganz schön kompliz...