Die Blicke der Anderen machen mich nervös doch flüchten ist zwecklos, schließlich wird das nur für noch mehr Gerede sorgen, also gehe ich neben Jason her, so als wäre es das normalste auf der Welt, dabei schlägt mein Herz in meiner Brust so schnell wie noch nie.
Ein Blick zu Jason zeigt, dass er sie Ruhe selbst ist, klar er ist es schließlich so gewöhnt, er wird immer angestarrt, bei dem Aussehen, aber für mich war das neu.
Gewöhn dich lieber nicht dran. Er hat eine Freundin.
Ich beiße mir auf die Unterlippe, eine trotzige Geste, die zeigt wie nervös ich bin, aber sie hat ja recht, was mir nur nochmals vor Augen geführt wird als Jason zu Kimberley geht, die sich aus der Menge gelöst hatte und sie mit einem Kuss begrüßt. Die Gruppe auf dem Schulhof löst sich langsam auf und ich folge den Schülern hinein, dass will ich mir dann doch nicht ansehen.
"Abilein...", ertönt es schon und ehe ich mich umdrehen kann steht Maddy da um mich zu umarmen.
"Maddy.", erwidere ich und drücke sie kurz. Ihrem fragenden Blick weiche ich aus, natürlich hat auch sie mitbekommen, mit wem ich da in die Schule gefahren war.
"Ach du Scheiße Abi hör auf so zu tun als wäre nichts passiert sag mir endlich warum zur Hölle du mit Jayden in die Schule gefahren bist?", Maddy ist eine wundervolle Person und ich liebe sie über alles, doch in manchen Momenten könnte ich sie einfach nur erwürgen, denn sie hat ein Talent dafür in den schlimmsten Situation viel zu laut zu reden. So wie jetzt gerade, alle Personen im Gang waren still geworden und blicken zu uns, was mich erröten lässt. Schnell ziehe ich Maddy in den nächsten leeren Klassenraum.
"Das hat überhaupt nichts zu bedeuten, er wohnt in meiner Straße schon vergessen? Wir haben den selben Weg und heute hatte er eben zufällig auch in der ersten Stunde eine Freistunde. Es war nichts als ein großer Zufall und es wird auch nicht zur Gewohnheit also red leiser Maddy." Obwohl wir nun vor allen Augen und Ohren geschützt sind flüstere ich, ich bin eben ein wenig paranoid und möchte nicht noch mehr in Kimberlys Schusslinie gelangen. Sie hat ohnehin bereits ein Auge auf mich seit Jayden mein Handgelenk verarztet hat.
Die nächste halbe Stunde muss ich mit Maddy jedes kleinste Detail nochmal durchgehen und dann über verschiedenste Möglichkeiten reden, was denn noch alles passieren könnte. Eigentlich redet nur sie und ich höre du, nicke manchmal oder muss lachen, weil ihre Ideen zu skurril sind. Wie gut, dass meine zweite Stunde ebenso kurzfristig entfallen ist, denn sonst hätte ich wohl kaum geschwänzt, egal wie viel neues Selbstvertrauen ich in den letzten Stunden gewonnen hatte, es war nicht viel aber für mich bereits ein großer Schub, für Schwänzen bin ich noch nicht bereit.
Nach diesem überaus aufschlussreichen Gequatschte mit meiner verrückten besten Freundin trennen sich unsere Wege, ich gehe in Biologie während sie sich mit einer Doppelstunde Musik quälen darf.
Als ich den Klassenraum betrete sind bereits fast alle Schüler anwesend und, da es ein neues Schuljahr ist, sind beinahe alle Plätze bereits besetzt. Sonst sitze ich immer, wirklich immer und in jedem Fach, in der zweiten Reihe mittig, meiner Meinung nach der beste Platz aufzupassen und von allen Lehrern gesehen zu werden, doch heute bin ich zu spät also muss ich mit der dritten Reihe vorlieb nehmen. Meine frühere Laborpatnerin unterhält sich bereits angeregt mit einem mir nicht bekannten Mädchen was dann wohl heißt, dieses Jahr arbeite ich alleine. Nicht, dass es ein großes Problem darstellt, ich mache sowieso immer 90% der Arbeit, sollte es zu Gruppenarbeiten kommen. Der Streber-Ruf hat eben Nachteile, auch wenn ich es, zugegebener Maßen, gerne mache um mich zu vergewissern, dass auch alles stimmt.
Als Mrs. Winterbourn den Raum betritt bin ich bereits startklar, ich mag Biologie seit letzten Jahr, was ganz bestimmt an unserer Lehrerin liegt, die den Unterricht gut gestaltet. Mrs Winterbourn beginnt mit einer Wiederholung des letzten Jahres und ich melde mich oft, da es sonst keiner tut. Es ist schon eine viertel Stunde vergangen da öffnet sich die Tür, sofort kleben alle Blicke auf der Gestalt die den Raum betritt.
Jayden betritt den Raum, ein verlegenes Grinsen im Gesicht.
Ein lautes Geräusch ertönt und ehe ich es mich versehe finde ich mich selbst am Boden wieder. Ich bin vom Sessel gefallen.
Gut gemacht. Ganz toll.
Mit hochrotem Kopf richte ich mich und meinen Stuhl wieder auf, vermeide Blickkontakt mit den anderen Schülern und hoffe, Jayden geht schnell wieder. Aber er tut es nicht.
Er kommt auf mich zu.
Sofort werde ich nervös und als er sich auf den freien Stuhl neben mich fallen lässt werden meine Augen groß.
"Ist es okay wenn ich hier sitze?", fragt Jayden. Erst nach ein paar Sekunden wird mir bewusst, dass ich gemeint bin und die Röte kriecht meinen Hals hinauf.
"J-ja.", mehr bringe ich nicht hervor. Hätte Maddy das gesehen, sie würde mich wahrscheinlich schlagen, schließlich ist dies meine Chance, aber ich kann mich einfach nicht konzentrieren wenn Jayden da ist. Schnell wende ich meinen Blick wieder nach vorne und versuche dem Unterricht zu folgen, kann aber sehen, dass Jayden grinst, was nicht gerade hilft. Ich bete still, dass es eine Ausnahme ist und Jayden nicht tatsächlich in meinem Biokurs sitzt, weil das halte ich bestimmt nicht aus, geschweige denn meine Biologienote. Aber meine Gebete werden nicht erhört, bereits wenig später beugt Jayden sich zu mir herüber, um mir etwas ins Ohr zu flüstern.
"Scheint als wären wir ab heute Laborpatner.", ich kann seinen Atem auf meiner Haut spüren und halte die Luft an. Wie soll ich das überleben?
Er hat eine Freundin. Stell dir vor er ist Kim.
Bei diesem Gedanken muss ich lachen, versuche das aber zu unterdrücken.
"Was ist daran so lustig Nerd?", fragt Jayden und wie er Nerd ausspricht hört es sich nicht böse gemeint an. Ganz im Gegenteil.
"Nichts.", erwidere ich und beiße mir auf die Unterlippe. "Und ja anscheinend sind wir Laborpatner." Mit diesen Worten versuche ich das Gespräch zu beenden und mich wieder dem Zellaufbau zu widmen, den Mrs. Winterbourn gerade erläutert.
Den Rest der Stunde versuche ich wirklich mich zusammen zu reißen, aber Jayden lenkt mich zu sehr ab, redet mit mir oder starrt mich an, weil er nichts versteht. Es macht mich wahnsinnig und unglaublich unruhig aber ich versuche das zu verbergen. Als es endlich läutet springe ich beinahe schon auf. Ich muss hier einfach raus. Belustig erhebt sich auf Jayden.
"Hast du es eilig Nerd?", fragt er schmunzelnd und hebt dabei eine Augenbraue. Ich glaube ich schmilze.
"J-ja. Ich muss zu... Maddy." Die erste und beste Ausrede die mir einfällt, ich weiß nicht ob Jayden sie mir abkauft. Er beugt sich nochmal zu mir und was er diesmal flüstert lässt mich stark die Luft einziehen.
"Dann sehen wir uns nächste Biostunde. Versuch bis dahin nicht vom Stuhl zu fallen. Ich weiß zwar, dass ich umwerfend sein kann, aber so wörtlich wie du hat es bis jetzt keine genommen." Mit diesen Worten, und seinem typischen, frechen Grinsen auf den Lippen, verlässt er den Raum und ich bleibe komplett verwirrt zurück.
Wir haben die 100 Reads geknackt! *-*
Wollt ihr eine Lesenacht als Special oder lieber jeden Tag ein Kapitel für eine Woche? :)
Xoxo wir lesen uns
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Jayden Newborn
Teen FictionJayden Newborn. Unglaublich heiß und genauso unerreichbar für Abigail, die für ihr Alter mit Partys, Alkohol und Jungs sehr wenig am Hut hat. Aber das sollte sich dieses Jahr ändern. Schnell wieder Abi klar, dass das Teenagerleben ganz schön kompliz...