"Maddy ich brauche deinen Hilfe!!" Ohne ein Wort der Begrüßung fange ich an zu reden, dafür ich einfach keine Zeit. Ich bin mir nicht sicher wie lange ich diese Entscheidung noch befürworten werden. "Wowow Abi komm runter.", höre ich Maddy lachen. "Was ist passiert?" Ich beginne zu erzählen, so schnell und so kurz gefasst wie es nur geht, damit meine beste Freundin versteht was Sache ist, ich aber nicht zu weit ausholen muss.
"...und deshalb werde ich heute mitkommen auf diese Party. Wenn das noch okay für dich ist.", füge ich hinzu, immer hin ist es ganz schön unhöflich von mir erst abzusagen und dann wieder zuzusagen. Die Leitung ist ein paar Sekunden tot, ich bin mir nicht mal sicher ob Maddy noch dran ist, da höre ich sie jubeln.
"Abilein ich bin soo stolz auf dich!!! Komm so schnell es geht zu mir wir werden dir was zum Anziehen raussuchen und dann wirst du die Queen dieser Party, die blöden Zicken werden vor Neid erblassen und Jayden wird sehen dass du nicht nur ein "kleiner Nerd" bist!!" Nach ihrem kleinen Monolog schmunzle ich leise. Ich denke Maddy hat auf diesen Satz Jahre lang gewartet.
*
"Hmm.... Nein." Maddys kritischer Blick wandert über meinen Körper und erschöpft stöhne ich auf. "Das ist jetzt das hundertste Outfit das ich anhabe. Hast du überhaupt noch etwas im Kleiderschrank was ich noch nicht anhatte?" Erneut ernte ich einen Blick Mandy's, diesmal einen tadelnden. "Nanana Madame, dein großer Auftritt wird perfekt werden, aber nur mit dem perfekten Outfit. Wir haben letztes Mal mit dem Kleid schon weit vorgelegt wenn du jetzt in Jeans kommst dann wird das alles zerstören." Theatralisch legt sich sich eine Hand an die Stirn und lässt sich wie ein sterbender Schwan auf und Bett geleiten. Diese Geste bringt mich zum Lachen und kopfschüttelnd schäle ich mich erneut aus den engen Klamotten und warte auf das nächste Outfit.
"Hmmm...", beginnt Maddy wieder, weitere zwanzig Anproben später.
Beten. Beten. Es muss ihr gefallen.
"Ashton!!!" Der Aufschrei lässt mich zusammen zucken, verwirrt runzle ich die Stirn. Was will sie den jetzt von ihrem Bruder? Kaum ein paar Herzschläge später steht dieser schon in der Tür, die blaue verwaschnes Jeans tief in den Hüften sitzend, das ebenso blonde Haar wie Maddy komplett durcheinander und mit nackten Oberkörper. Ich schätze sie hat ihn geweckt. Um halb 4. Wow.
Ashton der Frühaufsteher.
Ungewollt werde ich rot, es ist mir ein wenig unangenehm Ashton so zu sehen, denn sein Körper lenkt eindeutig ein wenig ab, wenn man kaum Erfahrung mit männlichen Wesen hat. Maddys Bruder geht bereits auf Collage, hat aber noch ein Monat länger frei, deshalb gammelt er den halben Tag zu Hause rum, den restlichen besauft er sich auf irgendwelchen Partys. Kaum zu glauben, dass er mit sieben meine erste große Liebe war, und das sogar über 2 Jahre. Wir drei lachen heute noch darüber, wenn wir uns die "Liebesbriefe" durchlesen, die ich damals mit grauenhafter Rechtschreibung auf Papier gekrakelt habe.
"Ashton was sagst du. Kann Abi heute so zu Mackenzie gehen?" Auf Ashton's Gesicht erscheint ein überraschtes Grinsen dann mustert er mich prüfend von oben bis unten. "Positiv.", antwortet er den schließlich, worauf hin wir ihn beide entgeistert anblicken. "Positiv? Das ist alles was du dazu zu sagen hast?!" Aufgebracht springt sie vom Bett auf und stellt sich neben ihren Bruder. "Sie soll nicht positiv sondern heiß aussehen Ashton!!", genervt als wäre dies doch sogar einem Kindergartenkind bewusst schüttelt sie den Kopf, worauf hin Ash und ich einen Blick wechseln und beide versuchen nicht zu lachen. "Es ist verdammt heiß aus.", meint Ashton jetzt, und sofort bleibt mir das Lachen im Hals stecken. "Kannst dich so sehen lassen, Fruchtzwerg."
Wie bitte?!
"Ashton!! Ich hab dir schon so oft gesagt du sollst mich nicht so nennen!" Früher einmal als wir drei noch in der Sandkiste gespielt haben bin ich einmal auf einer Fruchtzwergverpackung ausgerutscht und der halbe Fruchtzwerg landete in meinem Gesicht. Ash fand das so lustig, dass er mich so taufte.
"Perfekt. Nur mehr Haare und Make-up Abi dann bist du startklar!" Zufriednen klatscht Maddy in die Hände während ich mich nur seufzend meinem Schicksal ergebe.
*
Die Party ist schon in vollem Gange als wir dort ankommen. Ashton hat uns gefahren, da er selbst auch kurz vorbeischauen will und holt mir gerade etwas zu trinken während Maddy sich mit zwei mir unbekannten Typen unterhält. "Abi ich geh raus zum Pool magst du mitkommen?", ruft sie doch ich schüttle bloß den Kopf. Ashton denkt ich bin hier und außerdem habe ich keine Lust heute noch unabsichtlich ins Wasser geschubst zu werden. "Geh ruhig!!", schreie ich zurück, es Wunder, dass sie mich überhaupt versteht, denn die Musik ist so laut, dass man sein eigenes Wort kaum hört. Nach weiteren fünf Minuten in denen ich jetzt alleine einfach nur rumstehe frage ich mich zum wiederholten Male was ich mir dabei nur gedacht habe. Um auf andere Gedanken zu kommen schnappe ich mir ein pinkes Glas, das mit Strohhalm und Zitrone sowie Zuckerrand äußerst edel aussieht und schütte den Inhalt in mich hinein. Sofort wird mir warm, ich stelle das Glas wieder hin und suche nach dem nächsten, da sehe ich Ashton auf mich zukommen, genau ein solches in der Hand. "Perfekten Timing!!", schreie ich ihn an, reiße es ihm aus der Hand und schütte es erneut hinunter. "Ich will tanzen!!" Mit diesen Worten bewege ich mich auf die Tanzfläche du, diesmal mit Ashton, der mich hoffentlich vor dem Gegrabsche anderer Typem beschützt.
"Wow Maddy. Seit wann kannst du so tanzen?" Ashton's Stimme ist ganz nahe an meinem Ohr und ich beginne zu kichern, tanze nur noch wilder und will gerade etwas erwidern, da entfallen mir die Wörter und die Welt vor mir dreht sich. Laut und Hell alles ist so laut und Hell.
"Scheiße Abby. Bist du etwa von einem Cocktail besoffen?", höre ich Ashton rufen. Ich will ihm sagen, dass ich zwei Cocktails hatte doch irgendwie schaffe ich es nicht den Gedanken festzuhalten und in Worte zu fassen.
Starke Arme haben mich hoch und tragen mich weg von dem Lärm. Dann lande ich ein wenig unsanft auf einem Bett. Kichernd versuche ich wieder aufzustehen, doch die Welt dreht sich zu sehr. Ich bleibe liegen.
"Abi ich muss Maddy sagen, dass ich dich nach Hause bringe. Beweg dich einfach nicht weg okay?!" Da ist Ashton auch schon weg. Aber so leicht mache ich es ihm nicht. Immer hin hatte ich ein Ziel. Jayden. Ich muss Jayden finden und zwar jetzt. Mühsam ziehe ich mich hoch und schaffe es dann bis zur Tür und die Treppen hinunter. Wo kann er nur sein? Ich wanke ein wenig, halte mich schnell an der Wand fest und sehe eine Gestalt beim Pool. Jayden. Mein Kampfgeist erwacht von Neuem, ich stelle mich wieder auf und laufe so gerade wie möglich nach draußen. "Jaydeeen." Mir ist nicht aufgefallen das ich lalle aber nüchtern höre ich mich ganz bestimmt nicht an. Jayden unterhält sich allem Anschein nach gerade mit einem seiner Footballteamkollegen, der, als er mich sieht, Jayden zu zwinkert und mit einem Blick auf mich meint: "Ich lass euch dann mal alleine..." Er nickt zustimmend und sieht dann zu mir. "Hey Abi. Du bist betrunken." Oh wow. Das scheint echt nicht mehr zu übersehen sein. "Und wenn schon!", lalle ich weiter. "Ist doch egal." In meinem Kopf macht das alles viel mehr Sinn. "Abi es tut mir leid wegen heute. So hab ich das nicht gemeint..", beginnt Jayden. Kurz muss ich überlegen, dann weiß ich wieder wovon er spricht. "Weißt du Jayden ich mag dich schon seeeehr lange. Sehr lange und sehr gerne...", beginne ich ihn zu unterbrechen, da zieht mich plötzlich jemand weg. "Abi! Da bist du ja!! Ashton sucht dich. Komm du musst nach Hause!!" Und das ist das letzte was ich mitbekomme.
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Jayden Newborn
Novela JuvenilJayden Newborn. Unglaublich heiß und genauso unerreichbar für Abigail, die für ihr Alter mit Partys, Alkohol und Jungs sehr wenig am Hut hat. Aber das sollte sich dieses Jahr ändern. Schnell wieder Abi klar, dass das Teenagerleben ganz schön kompliz...