Die nächsten Wochen vergehen dank vielen Prüfungen viel zu langsam. Mindestens eine Arbeit und einen Test jede Woche, das ist die Zeit in der ich zum Einzelgänger mutiere und nur mehr lerne. So oft es meine Lernpausen zulassen treffe ich mich mit Maddy, die jetzt schon seit geraumer Zeit etwas mit Kyle am laufen hat. Er tut ihr auf jeden Fall gut, denn dadurch vernachlässigt sie das Ausgehen ein wenig, um Zeit mit ihm zu verbringen. Ashton ist zurück auf dem Collage und muss dort genauso wie ich lernen, schafft es aber trotzdem immer wieder Party zu machen. Wir haben wieder mehr Kontakt und ich freue mich wirklich wenn er zu Weihnachten wieder kommt, auch wenn er immer mal wieder ein Wochenende zu Besuch kommt, ich lerne und er trifft alte Kumpel. Was Jayden angeht funktioniert die Freundschaft leider ausgesprochen gut. Wir haben beide nie wieder ein Wort über den Kuss verloren und der einzige der davon weiß ist und bleibt Ashton, den ich geschworen habe zu kastrieren, sollte er noch eine Bemerkung dazu machen. Es ist inzwischen wirklich kalt geworden, der Schnee wird nicht mehr lange auf sich warten lassen, und nur mehr eine Woche ist zu überstehen, dann sind endlich Ferien. Jayden wartet wie schon fast jeden Morgen vor der Tür und hupt. "Abi dein Taxi!", schreit meine Mutter und ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange. "Tschüss Mum. Tschüss Eric!"
"Viel Spaß in der Schule!", ruft dieser mir hinterher und ich schüttle den Kopf. Das auch nur jemand sagen, der diese schon sehr lange nicht mehr besucht. Eric übernachtet bereits manchmal hier, was mich anfangs irritierte, doch jetzt ist es gar kein Problem mehr. sVor der Tür wartet Pepper, doch ich bin zu spät dran um sie noch hinauszubringen. "Tut mir leid Süße wir gehen am Nachmittag eine Runde." Sanft streiche ich über ihren Kopf und sie schleckt mir einmal übers Gesicht. Lachend verlasse ich das Haus und steige zu Jayden ins Auto.
"Hey Nerd."
"Hey Kiffer.", das war so etwas wie unsere Standartbegrüßung geworden und weder ich noch er hatten etwas dagegen.
"Wie gehts Pepper?", fängt er an und ich muss lachen. Auch wenn ich einen Narren an dem kleinen Hund gefressen habe Jayden vergöttert sie. Ich bin mir manchmal nicht sicher ob er wegen mir kommt oder wegen der Hündin. Aber auch sie liebt ihn heiß, was ich ebenso gut nachvollziehen kann.
"Gut. In den Ferien siehst du sie wieder, ich muss gerade einfach zu viel lernen.",gebe ich zu. "Nerd." Ist Jayden Kommentar darauf, ich verdrehe nur die Augen. "aber wenn du lernen musst kann ich sie ja heute Nachmittag ausführen...", überlegt er und sofort nicke ich. "Das wäre toll. dann kann ich Mathe lernen, den Englischartikel fertig schreiben und mich vielleicht sogar noch an meine Bewerbung setzt." Zufrieden grinse ich vor mich hin, Jayden schüttelt nur den Kopf. "Wie man sich nur so darüber freuen kann lernen zu dürfen.", murmelt er und parkt auf dem Schulparkplatz ein. "Na dann Nerd bis Bio." "Bis Bio.", erwidere ich, dann suche ich schleunigst Maddy, die bestimmt schon auf mich wartet.
"Wann können wir endlich mal wieder shoppen?", quengelt meine beste Freundin. "In den Ferien. Geh doch mit Kyle.", gebe ich zurück woraufhin sie nur aufstöhnt. "War ich die letzten Mal er sowieso. Aber er hat nicht das Auge dafür..."
"Lästerst du etwa gerade über mich?" Kyle legt den Arm um Maddy und drückt ihr einen Kuss auf die Lippen. Wow das es so offiziell ist war mir noch nicht bewusst. Fragend hebe ich eine Augenbraue und Maddy setzt verlegen zu einer Erklärung an: "W-wir sind zusammen. So richtig." Eine verlegne Maddy ist etwas ganz neues und überrascht sehe ich zu Kyle. "Nein? Du hast es endlich geschafft sie zu fragen? Hat ja auch lang genug gedauert!", ziehe ich ihn auf. Er will gerade zu einer Antwort ansetzten, da klingelt es schon. "Shit! Ich hab Bio im anderen Haus. Ich muss los." Hecktisch packe ich meine Sachen zusammen und höre meine beste Freundin nur mehr irgendetwas rufen. Wahrscheinlich sagt sie mir, dass sie mich anrufen wird damit wir reden können.
"Abigail. Schön, dass du dich auch noch dafür entscheiden hast an meinem Unterricht teilzunehmen." Mein Biolehrer, Mr. Grason, der für Muss Winterbourn kurzfristig ein gesprungen ist da diese ein Kind erwartet und es Komplikationen gab, ist mit Abstand der anstrengendste Lehrer. Er weiß von meinen hervorragenden Noten und ist deshalb, denke ich, ein wenig genervt, da Bio mit mein absolut schlechtestes Fach ist, was wohl an meinem Laborpanter liegt, der mich andauernd ablenkt. Für ihn ist Bio seine Bestnote, was dann wohl auch mir zu verdanken ist. Leise murmel ich eine Entschuldigung und bin froh, dass er es heute dabei belässt, dann setzte ich mich zu Jayden.
"Seit wann kommst du zu spät Nerd?", fragt dieser sofort grinsend und ich muss schwer schlucken. Diese ganze Freundschaftssache funktioniert gerade gut, weil ich so viel zu tun habe und nicht wirklich darüber nachdenken kann, aber es ändert nichts daran, dass ich immer noch wahnsinnig auf Jayden stehe. Und dieses Grinsen mich zum dahin schmelzen bringt.
"Ich hab mit Maddy geredet. Was habe ich verpasst?", frage ich schnell, da Jayden grundsätzlich nicht mitschreibt und ich somit die Unterlagen für uns beide führe.
"Wir müssen über die Ferien ein Projekt ausarbeiten. Wir haben das Thema Blutegel, Laborpartnerin." Mein entgeisterter Blick scheint ihn zu amüsieren, denn das Grinsen wird breiter. "Was für Themen gab es denn bitte zur Auswahl und wieso um alles in der Welt haben wir Blutegel?!", zische ich, damit Mr. Grason mich nicht erneut ermahnt. Jayden zuckt mit den Schultern. "Wir sollten uns ein Tier aussuchen, dass uns interessiert, wir werden dazu dann eine Präsentation ausarbeiten und das sind 40% unserer Gesamtnote. Da der Zettel da steht alles drauf." Demonstrativ schiebt er mir einen Zettel hin, den ich kurz überfliege. "Das ist Verhaltensbiologie. Wir sollen das natürlich Verhalten der Tiere in ihrem Lebensraum mit dem in Gefangenschaft oder als Haustier vergleichen und uns dann auch dem Verhalten Kinder Gruppe widmen. Wie zur Hölle stellst du dir das bei Blutegeln vor?!" Das ich mich zunehmend aufrege entgeht unserem Lehrer leider nicht, denn sofort werde ich ermahnt, was Jayden nur mit einem Lachen quittiert. Das Thema wechseln dürfen wir daraufhin natürlich auch nicht, das Mr. Grason meint, was liegt das pickt, dazu will er mein "destruktives Verhalten" nicht auch nicht auch noch belohnen. Da Jayden wohl langsam merkt, dass ich das nicht so lustig finde wie er, bietet er als Versöhnung an eine Stunde zu warten und mich nach Hause zu bringen. Immerhin etwas.
"Lässt du mich Pepper heute trotzdem sehen?"., fragt er im Auto als ich ihm zum wiederholten Male erkläre was für ein bescheuertes Thema das ist. Genervt atme ich aus, kann dann aber doch nicht nein sagen. "Ja darfst du. Wenn wir die Blutegel bei dir unterbringen!" Da man im Internet wenig über Blutegel findet und schon rein gar nichts über ihr Verhalten in Gefangenschaft oder Gruppen werden wir unsere eigene Studie machen müssen, mit eigenen Blutegeln.
"Deal!", erwidert Jayden sofort. "Ich bin kurz vor 4 bei dir."
*
Zehn Minuten nach 4 klingelt es, Jayden ist nicht gerade der pünktlichste. Ich bin gerade in meinen Englischartikel vertief und klappe meinen Laptop kurz zu um die Tür zu öffnen. Pepper ist schon ganz aufgeregt und sprintet nach draußen auf Jayden zu. Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen, die beiden haben sich echt gefunden, doch als ich den Blick hebe friert dieses ein. "Hey Abigail.", die Stimme bereitet mir alleine schon eine Gänsehaut und bei dem falschen Lächeln könnte ich würgen. Kim trägt einen rosé färbenden Wintermantel der perfekt zu dem langen blonden Haar passt. Sie sieht auf wie Barbie und hinter hier steht Jayden, die schwarze Lederjacke, die für die Jahreszeit schon viel zu kalt ist, und das schwarze Haar in einem irren Kontrast zu ihrer Erscheinung. "Na dann gehen wir.", meint Jayden und schnappt sich die Leine. "Wir sehen uns Abi.", verabschiedet er sich und geht mit Kim und Pepper davon.
Geschockt stehe ich ein paar Augenblicke länger in der Tür als nötig. Denn wenn eines klar ist, dann dass Jayden und Kim niemals nur Freunde sein werden. Meine Bewerbung kann ich vergessen.
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Jayden Newborn
Teen FictionJayden Newborn. Unglaublich heiß und genauso unerreichbar für Abigail, die für ihr Alter mit Partys, Alkohol und Jungs sehr wenig am Hut hat. Aber das sollte sich dieses Jahr ändern. Schnell wieder Abi klar, dass das Teenagerleben ganz schön kompliz...