Die Schifffahrt verlief ruhig. Die Passagiere schenkten uns wenig Beachtung. Wie sollten sie auch, wenn wir die meiste Zeit in unserem Zimmer verbrachten? Fast ausschließlich zum Essen kamen wir aus unserem Liebesnest.
Schwach bemerkte ich die Anwesenheit meines Bruders auf dem Schiff, doch ich hoffte, er würde genauso denken wie ich. Wir würden uns einfach ignorieren und weiter im Stillen hassen.
Doch dem war nicht so.
Am Tag vor unserem Ankommen klopfte es an der Tür. Kilian öffnete sie. "Ein gewisser Herr möchte mit Ray Gonzales reden." Der Mann klang verängstigt. "Er sagte, ich solle hier Bescheid geben. Und man würde wissen, was das Anliegen ist. Der Treffpunkt soll 9 Uhr abends sein, im Frachtraum."
Der Fremde deutete eine Verbeugung an und verschwand. "Er sah aus, als ob er es ziemlich eilig hätte.""Was hat das zu bedeuten Ray?", fragte Kilian. "Ich bin mir fast sicher, er meint meinen Bruder. Du weißt schon, den der mich so hasst. Aber was könnte er meinen?" Mir gefiel das alles ganz und gar nicht.
"Denkst du, er wird was Dummes versuchen? Wie dir oder mir schaden?"
"Ich würde es ihm zutrauen.", gab ich meine ehrliche Meinung von mir. "Ich denke, er hat die Vermutung, was du für mich bist."
Ich verfiel ins Grübeln. Würde ich Kilian allein in dem Raum lassen, könnte Kilian in Gefahr sein, da er allein wäre. Auch wenn er einige übernatürliche Fähigkeiten hat, einer Schusswaffe wäre er trotzdem ausgeliefert.
Nehme ich ihn mit würde die Gefahr bestehen, dass wir im Frachtraum in einen Hinterhalt gelockt werden würden.
Vielleicht wird auch nichts dergleichen passieren."Also, wie wollen wir das jetzt machen?", fragte Kilian.
"Nach meinen Überlegungen wäre es am besten, wenn du wo anders bist. Am besten an einem Ort, wo viele andere Menschen sind. Im Aufenthaltsraum. Oder du versteckst dich in der Küche oder so. Aber nicht hier drinnen und nicht mit im Frachtraum."
"Aber Ray. Er könnte auch Leute auf dem Schiff bezahlen. Dann währe ich in solchen Räumen auch nicht sicher."
"Hast du eine bessere Idee?"
Kilian dachte nach. "Ich bleibe bei dir. Du kannst dich teleportieren. Das ist am sichersten, also wenn es dir um mein Wohl geht. Und ich weiß, dass dem so ist."
"Natürlich geht es mir um dein Wohl.", sagte ich selbstverständlich.
"Dann sollte ich bei dir bleiben.", erwiderte Kil.
Ich dachte nach.
"Gut, du bleibst bei mir. Dann weiß ich wenigstens, dass du nicht in Gefahr schwebst."
Er nickte.Kurze Zeit später machten wir uns auf den Weg. Das Schiff schwankte. Es war still. Wir beide schwiegen und liefen nah nebeneinander.
"Dort ist der Frachtraum. Bevor wir hineingehen, nimm das hier an dich. Sicherheitshalber.", meinte ich leise und gab ihm einen geladenen Revolver. "Ich verlange nicht von dir, dass du ihn verwendest, aber mir ist es lieber, wenn du was zum Verteidigen hast, als wehrlos darein zugehen. Ich beschütze dich natürlich vor allen Eventualitäten, aber sicher ist sicher." Kilian nickte. "Ich glaube einfach daran, dass alles gut gehen wird."Vor der Tür standen zwei Männer.
Mein Entschluss Kilian mitgenommen zu haben geriet ins Wanken. Aber es gab nun kein Zurück mehr."Lasst uns herein."
Meine Stimme klang kalt. Die beiden Männer nickten nur und öffneten die schwere Metalltür.
Ich nahm Kilian am Arm. Er sollte mir nicht von der Seite weichen.
Drinnen angekommen folgte uns einer der beiden Männer und schloss die schwere Tür.
Der Raum war groß. An den Wänden standen Kisten und unzählige Rohre verliefen Kreuz und Quer durch den Raum. 30 Meter entfernt von Kilian und mir stand Tristan.
Langsam kam er auf und zugelaufen. Seine Schuhe hallten in dem großen Raum.
"Tristan." "Ray."
Er hielt in einem Abstand von 10 Metern.
"Ich hätte nicht gedacht, dass du ihn mitbringst." Seine Stimme ähnelte dem Zischen einer Schlange.
"Was willst du?", fragte ich mit kühler, ruhiger Stimme.
"Was ich will?" Er lachte.
"Ja. Was willst du? Mir ist klar, dass du mich nicht leiden kannst, warum auch immer. Aber-" "Du weißt nicht einmal, wieso ich dich nicht ausstehen kann?", sprach Tristan in mein Wort.
"Ist doch ganz einfach. Du hast es nicht verdient. Nichts hast du verdient. Genauso wenig wie deine räudige Mutter."

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Demon
خيال (فانتازيا)!BoyxBoy! Diese Welt ist anders, anders als die Welt, die gewöhnliche Menschen kennen. Einmal im Jahr gibt es die Nacht, in welcher Demonen, Vampire, Werwölfe und sogar Feen und Elfen einen Menschen wählen dürfen, welcher danach ihnen gehört. Wegen...