33

839 32 7
                                    


Wir aßen gemeinsam Frühstück. "Es ist immer noch Winter. Es liegt zwar kein Schnee, aber die Kälte spürst du ja und es wird früh dunkel. Wenn wir im späten Nachmittag ankommen, wird das reichen." "Das sehe ich ein. Das einzig wichtige in meiner ehemaligen Heimatstadt ist meine Familie. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich darauf freue sie wieder zu sehen." "Doch, das glaube ich dir. Du wirkst so glücklich."
"Ich bin auch glücklich. Ich bin verliebt, ich werde geliebt und darf meine Familie treffen. Ich habe allen Grund überglücklich zu sein. Was sollte denn jetzt noch schief gehen?"
Wir hörten ein Klopfen. "Sag niemals nie." Ray richtete sich auf. Als ich aufstehen wollte, spürte ich einen leichten Schmerz. "Bleib ruhig sitzen. Wer auch immer es ist, wird gleich wieder weg sein."

Ray ging zur Tür. Lächelnd sah ich ihm nach. Viele Personen konnten es nicht sein, die sich hier her verirrten. Ray kam in Anwesenheit seines Bruders in die Küche.
"Ich merke schon, eure Beziehung hat sich wieder gebessert. Du bist wieder normal, Ray. Das freut mich.", meinte er und setzte mich.
Er setzte sich zu uns.„Und warum bist du hier?", fragte Ray neugierig. „Bitte sag mir keine schlechten Neuigkeiten. Denn dann kannst du gehen und morgen wiederkommen. Wir haben noch was vor und du sollst uns nicht den Tag verderben."

"Jetzt mach dir ml nicht ins Hemd Bruder. Soll ich direkt zum Punkt kommen?" „Ja sag es.", meinte Ray genervt stöhnend. „Okay. Ich weiß wie wenig du Mama und Dad leiden kannst und dass du sie immer, wenn es dir möglich ist, meidest, doch sie wollen dich sehen. Als Grund meinten sie, sie wollen Kilian kennen lernen."
"Sagten sie es genauso?", fragte Ray und klang verbittert. Ich legte meine Hand auf seine. Er nahm sie, sodass sie verschlungen waren.
"Nicht genauso. Sie sagten eher was davon den Menschen kennen zu lernen, der dich zu solchen Handlungen gebracht hat. Ob das positiv oder negativ ist, kann ich bis jetzt noch nicht sagen."
"Also soll ich deine Eltern kennen lernen?", mischte ich mich ein. "Wie schnell das alles geht."

"Du verstehst das nicht wirklich Kilian.", erwiderte Ray. "Unsere Bindung hält für unser gesamtes ewiges Leben. Ich bin ihr Sohn und auch wenn ich sie nicht leiden kann, wird ihre Meinung wichtig sein. Für das Ansehen unterhalb der Dämonen. Außerdem werden sie vermutlich noch etwas zu den Morden sagen." "Du solltest es nicht versauen.", stimmte Jan zu.
"Hm ja klar. Versuchen kann ich es ja. Das ist gar kein Druck oder so."
Jan lächelte und wuschelte über meine Haare. "Dann bis bald." Die Brüder umarmten sich und Jan ging wieder.
"Ist das in Ordnung für dich, wenn du schon so bald meine Familie kennen lernst?", fragte Ray mich lächelnd.
"Wenn du mich so lieb fragst, kann ich ja schlecht nein sagen."
Er gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Du bist ein Schatz."
Ich nickte.

Die Zeit verging schleppend. Erst in den frühen Abendstunden machten wir uns auf den Weg in meine alte Heimat. Ray blieb meinem Jammern standhaft und bestand auf diese Zeit des Tages zu warten. Als es endlich so weit war, nahm er meine Hand und er teleportierte uns. Händchenhaltend lösten wir uns auf und landeten am Rande meiner alten Heimatstadt. Ich drückte fest seine Hand. "Verdammt Ray ich bin so aufgeregt. Es ist so lange her.. was werden sie sagen oder denken?" "Du machst dir umsonst einen Kopf. Du kennst doch deine Familie. Sie lieben dich alle und werden alles verstehen. Aber du verstehst doch sicher, dass du ihnen nicht alles erklären kannst. Das Gröbste schon, aber das geheime Zeug-" "Bleibt geheim, ja ich weiß.", unterbrach ich ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Wir liefen durch die kleine Stadt. Es hatte sich kaum etwas verändert in der Zeit, in der ich nicht da war. Es war kaum was los auf den Straßen. Eine kleine Schneeschicht lag verteilt und der Matsch war gefroren. Sollte doch jemand an uns vorbeilaufen, so zog ich eine Kapuze tief in mein Gesicht.

Als wir vor der Haustür des alten Hauses standen wurde ich nervös.
"Ich weiß nicht ob ich es wirklich tun sollte.", wisperte ich. "Du solltest es tun.", meinte Ray in einem beruhigenden Ton.
Ich atmete tief durch, doch im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen.
"Hier ist wirklich jemand!", rief die Person laut in das Haus hinein. Die herausscheinende Helligkeit ließ mich kurz blind fühlen, doch dann konnte ich ein Gesicht erkennen. "Will?", fragte ich verwirrt.
"Warte.. KILIAN!?" Er klang geschockt und überrascht.
Man hörte ein Geräusch aus einem Nebenraum. Irgendjemand hatte etwas fallen gelassen. Etwas zerbrach schellend.

DemonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt